Ultimate Spider-Man im Test

PlayStation2
Sieh an, wieder mal ein alter Bekannter. Peter Parker alias Spiderman wurde von uns erst vor einigen Monaten auf diversen Plattformen bewundert, wo er allerdings weit hinter den vorab vom Hersteller geschürten Erwartungen zurückblieb. Nun ist man ruhiger und vorsichtiger geworden - aus gutem Grund?


Held Spider-Man - schwungvoll wie eh und je!


Wer auf der Games Convention bei der Präsentation des Spiels anwesend war, erinnert sich womöglich noch an dessen - auf den ersten Blick - etwas ungewöhnliche Optik. Da der dritte Kinostreifen noch auf sich warten lässt, man aber trotzdem die teure Lizenz nicht verschenken möchte, greift man in die Trickkiste und lässt den neuesten Videospielteil einfach mal auf dem Comic basieren. Das bringt sowohl interessante Neuerungen, als auch einige seltsame andere Dinge mit sich. Später dazu noch mehr.



Auf der Mauer, auf der Lauer...


Storytechnisch gehts um den bösen Buben Venom, der mal wieder im Big Apple allerlei Schabernack treibt. Allzuviel Mühe hat man sich mit einer interessanten Hintergrundstory aber offenbar nicht gegeben, denn selbst nach 3/4 des Spiel wirkt alles arg zusammengeschustert bzw. wie von der Stange.
Als Ausgleich versuchte man dieses Manko offenbar mit möglichst viel Marvel Prominenz aufzuheben. So trefft ihr vom streitbaren Wolverine (X-Men) bis hin zu Johnny Storm (Fantastische Vier) auf allerlei mehr oder weniger populäre Comic-Helden, die euch entweder unter die Arme greifen oder ihre eigenen Ziele verfolgen. Leider verzerrt gerade dieser Massentourismus das Storygefüge noch weiter, so daß man sich stellenweise wirklich noch mal genau ins Gedächtnis rufen muß, wieso, weshalb, warum manche Sachen jetzt so geschehen...

Das Gameplay selbst erinnert dabei stark an den Vorgänger Spider-Man 2, wobei man sich Gott sei Dank mittlerweile den unsäglichen Vergleich mit GTA schenkt. Der Rockstar Titel war nämlich schon damals zwei Nummern zu groß für den Spinnenhelden. Okay, auch hier dürft ihr euch wieder relativ frei in Manhattan und Queens bewegen und Aufträge nach Lust und Laune annehmen, allerdings bleibt abseits der Missionen, anders als beim großen Vorbild, nicht wirklich viel zu tun.
Zwar existieren parallel zu den Hauptmissionen und ihren Verwicklungen in die Story auch noch eine ganze Reihe Nebenschauplätze, wie etwa Keilereien mit üblen Gang-Boys oder Ausflüge ins Rennspielgenre, die wahre Freiheit sucht man aber vergeblich.



Noch ein alter Bekannter - Bösewicht Rhino...


Leider werden diese Sidequest oft genug auch einfach nur als Nebenbeschäftigung verwendet, um die Spieldauer künstlich in die Länge zu strecken. Ein Gefühl, daß euch während es Spiels zumindest in zunehmendem Maße beschleichen wird. Denn nicht selten passiert es, daß ihr erst x Rennen erfolgreich absolviert und x Gangs ausgeschaltet haben müsst, bevor es dann schließlich auch mit der Hauptstory weiter vorwärts geht. Kein Wunder, überzeugt der Titel doch wie schon sein Vorgänger nicht unbedingt durch seine langwährende Spieldauer und das Ziel der Entwickler ist einfach zu absehbar.



Boah sind die böse...


Immerhin - die eigenwillige Cell-Shading Optik hat durchaus ihren Scharm und wirkt gewollt wie ein richtiger Comic. Sehr schön sind in diesem Zusammenhang auch die vielen Zwischensequenzen zu erwähnen, die besonders zu dieser Atmosphäre beitragen. Schade nur, daß auf der PS2 gelegentliche Ruckeleien und nerviges Kantenflimmern im direkten Vergleich zu den anderen Versionen der Grafik etwas von ihrem Glanz nehmen. Hier wäre wohl noch etwas Anpassung notwendig gewesen.

Schade auch, daß Entwickler Treyarch offenbar mit der Kamera etwas auf Kriegsfuß stand. Anders ist fast nicht zu erklären, daß sich die Kamera gerade in hektischen Situationen wie Bosskämpfe oder Gangfights gern mal verabschiedet und euch vewirrt zurücklässt. Selbst die eingebaute Lock-on Funktion schafft hier keine Abhilfe und gerade wenn noch ein knappes Zeitlimit hinzukommt, kann dies schon mal zu dem einen oder anderen Frustmoment vor dem heimischen TV führen.



Die Zwischensequenzen erinnern stark an Comicstrips...

Sebastian meint:

Sebastian

Es ist nicht so, als mache Ultimate Spider-Man aufgrund der ganzen Kritikpunkte keinen Spaß. Vielmehr ärgert man sich aber, daß man soviel Potenzial durch unsorgfältige Arbeit (Kamera, Slowdowns) verschenkt hat. Andernfalls wäre mit Sicherheit auch in der Wertung noch mehr drin gewesen. So kann man den Titel eigentlich nur denjenigen unter euch weiterempfehlen, die a) Spider-Man Fan sind oder b) bereits mit dem Vorgänger ihren Spaß hatten. Gehört ihr zu keiner der beiden Gruppen, spart ihr besser auf die kommenden Weihnachtshits!

Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Ultimate Spider-Man Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 12. Oktober 2005
Vermarkter Activision
Wertung 7.3
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen