Tengai im Test
Die Story ist zweckmässig gehalten. Eine hübsche, junge Prinzessin muss vor ihrem grauenvollem Tod gerettet werden. Wollen doch gemeine Halunken sie opfern... Also stürzt ihr euch ins Geschehen und ballert euch in sieben Levels durch unzählige Gegenerhorden.
Vor Spielstart können noch schnell die wichtigsten Einstellungen (Schwierigkeitsgrad, Anzahl der Leben etc.) im doch recht einfach gehaltenen Spielmenü vorgenommen werden, bevor es direkt zum Titelmenü geht. In diesem werden die fünf unterschiedlichen Helden samt ihren Spezialfähigkeiten kurz vorgestellt und ein kurzes Demo Play versüßt das Zockerauge. Jeder Kämpfer ist im Besitz einer Standard und Special Weapon, sowie individuellen Smart Bombs. Interessant ist hierbei, dass sich je nach gewähltem Protagonist die Startlevels ändern. Herumschwirrende Power-Kapseln in Form von Schriftrollen, Smartbombs und Coins warten darauf vom Spieler eingesammelt zu werden. Hat man genügend dieser Kapseln gesammelt, kann die Waffe aufgeladen werden (der sogenannte Beam Shot) und ihr könnt es euren Peinigern damit so richtig heimzahlen.
Es macht einfach einen Heidenspass die unterschiedlichsten Gegnertypen, vom Katana schwingenden Robot-Samurai bis hin zum Shuriken werfenden Ninjabösewicht vom Bildschirm zu pusten. Das Spiel ist höchst abwechslungsreich und intelligent designet und bleibt stets fair. Auch die gegnerischen Projektile sind jederzeit gut zu erkennen und die Angriffsmuster werden zu keiner Zeit langweilig. Hierbei ist noch zu erwähnen, dass sich Tengai digital wie auch analog steuern lässt. Mit dem Namco Arcade Stick kommt wieder perfektes Spielhallenflair auf.
Im ganzen Spiel stehen euch unbegrenzt Continues zur Verfügung. Wenn also mitten in der Stage das letzte Leben flöten geht, könnt ihr hingegen lässig weiterzocken. Das funktioniert allerdings nur bis zum Endlevel. Hier machen die Programmierer euch einen Strich durch die Rechnung. Der letzte und um einiges schwerer gestaltete Level, der zum größten Teil aus Bossfights besteht, muss nach Verlust der Leben jedes mal von vorne begonnen werden.
Die Levels sind zwar mal wieder Psikyo-like extrem kurz, dafür entschädigen die riesengrossen, abgespacten Endgegner, die sich entweder morphen oder gleich in verschiedene Stufen um-/ausbauen. Auch diese haben stets fordernde
Angriffsmuster für euch parat, um euch auf Teufel komm raus das Lebenslicht auszublasen.
Grafisch bietet der Fantasy Shooter dutzende herrlich animierte und teils abgedrehte Sprites, wunderschöne Animationen und abwechslungsreich designte Backgrounds. Auch die bomastischen Explosionen sind sehr schön anzusehen. Alles läuft sehr flüssig und ohne Slowdowns ab. Paralax-Scrolling rundet das gesamte positive Erscheinungsbild ab.
Soundtechnisch gibt sich das Spiel ebenfalls von der allerbesten Seite. Klänge, Effekte und schrille japanische Sprachsamples untermalen das Spielgeschehen. Die Musik (ein Gagaku-Mix) klingt auch schön traditionell altmodisch und ist ein Genuss für die Ohren.
Team neXGam meint:
Positiv
- Fünf unterschiedliche Helden
- Riesige Endgegner
- Practice-Modus und unendlich Continues
Negativ
- Gesamtspieldauer zu kurz
Userwertung
Man merkt deutlich, dass sich die ehemalige Spieleschmiede bei Tengai wirklich Mühe gegeben hat. Musik, Leveldesign bis hin zu den liebevoll handgezeichneten und animierten Grafiken - hier stimmt wirklich alles. Besonders der japansiche Ancient-Style hat mir sehr gut gefallen. Leider ist das Spiel wieder ein bißchen zu kurz geraten, was aber bei fast allen Psikyo Spielen der Fall ist. Auf dem SEGA Saturn ein rares und gesuchtes Sammelstück und nun endlich dank 505 Gamestreet als UK PAL-Fassung für die Playstation 2 erhältlich. Psikyo at it´s best.
written by Daniel Mezger @ neXGam.de