
Der junge Cress geht gemeinsam mit einem guten Freund im Wald spazieren. Gerade als die beiden sich getrennt haben, spricht eine mysteriöse Stimme den jungen Helden an. Die liebreizende Stimme gehört einem spirituellen Wesen aus dessen Äußerungen sich Cress - noch - keinen Reim bilden kann. Zurückgekehrt ins Heimatdorf steht selbiges ganz genretypisch natürlich mal wieder in Flammen - Cress Mutter schleift sich noch Richtung Sohn und berichtet von einem Angriff, bevor sie Richtung Schöpfer abtritt. Mit letzter Kraft hatte sie Cress aufgefordert, zum Onkel in die nahegelegende Stadt Euclid zu wandern. Alles klar? Und die Story nimmt ihren Lauf...

Die klassische Vogelperspektive lässt RPG-Herzen höher schlagen...
Was sich anfangs noch wie die 08/15 Geschichte eines beliebigen Rollenspiels anhört, entwickelt sich im weiteren Verlauf des Abenteuers stetig weiter und birgt selbst für alte Hasen des Genres einige unvorhergesehene Überraschungen. Besonders gut haben mir in diesem Zusammenhang auch die zahlreichen Side-Quests gefallen, welche oftmals auch hilfreiche Belohnungen für eure bald schon wachsende Party bereit halten und immer wieder für Abwechslung gut sind.

Immer feste drauf..
Während ihr also auf altbewährte Weise durch die wunderschöne bunte und detaillierte Welt aus der Vogelperspektive wandert, kommt es auch immer wieder hier und da zu Zufallskämpfen. Ich höre bei einigen schon enttäuscht die Zähne knirschen, aber es scheint als konnte man sich seitens der Entwickler mal wieder nicht beherrschen - immerhin verschont man uns mit dieser "alle-zwei-Schritte-ein-Kampf" Mentalität, wenngleich ihr auch hier ohne Kämpfe nicht von Ort zu Ort gelangt. Erfahrende und vorallem geduldige Rollenspieler werden das zu verschmerzen wissen.
Anders als bei den meisten rundenbasierenden Genrekollegen findet der Austausch schlagkräftiger Argumente hier allerdings nicht mittels Bedienung nüchterner Menüs ab, sondern in Echtzeit. Richtige Freiheit wie im Cube-Titel Tales of Symphonia gibt es freilich nicht, auf dem GBA ist das aber sicherlich verzeihbar. Stattdessen gebt ihr den Angriffsbefehl im richtigen Moment und lasst diesen selbständig von der CPU ausführen, bevor euer Charakter danach wieder von euch kontrolliert werden kann.

Man ist nicht nur per Pedes unterwegs (hübscher Mode 7 Effekt, by the way)
Übrigens hat man neben einigen neuen Grafiken auch das bereits von Tales of Symphonia bekannte Cooking System mit aufs Modul gepackt, bei dem ihr euch - entsprechende Rezepte vorausgesetzt - einige hilfreiche Dinge brauen dürft. Das ist angesichts des insgesamt doch leicht fordernden Schwierigkeitsgrades auch gewiss keine schlechte Sache, lauert doch bedingt durch die zufällig auftauchenden Gegnern ständig der böse Game Over Screen im Hintergrund.

Na, was kommt heute auf den Tisch?
Über Tales of Phantasia gibt es eigentlich nicht soviel Worte zu verlieren - es ist ein technisch sehr schönes, klassischen Rollenspiel mit toller Story. Genrefans sollten daher unbedingt zugreifen, nur wer auf Zufallskämpfe allergisch reagiert sollte sich den Kauf nochmal überlegen.