"Die Predator-style Wärme-Kamera darf natürlich nicht in einem Schleich-Epos fehlen"
Gabe Logan, der amerikanische Held der früheren Abenteuer, hat seinen Sneakuniformen gegen Advokatenanzug und Krawatte getauscht, sein Diplom in BWL gemacht und sich auf einen sinnlichen Schreibtischjob besonnen. In Omega Strain übernehmt ihr die Kontrolle über einen Frischling und Nobody, dessen Äußeres (Geschlecht, Figur, div. Farbvariationen) ihr frei bestimmen dürft.
Eure Mission führt euch durch 17 Missionen, die alle unterschiedliche Primär- und Sekundärziele bieten. Nach getaner Arbeit wird in % eure Effektivität nachgerechnet, was mit neuen Missionen und besserer Ausrüstung entlohnt wird. Innerhalb der Missionen befindet sich eine ausgewogene Anzahl Checkpoints, während eurer Aufträge könnt ihr allerdings nicht speichern.
"Neue Kostüme können freigespielt werden"
Eure Ausrüstung mutet anfangs noch reichlich spartanisch an. Mit einer schnöden 9mm werdet ihr im feindlichen Gebiet abgesetzt, zum Glück könnt ihr nach erfolgreicher Liquidation die Tötungswerkzeuge eurer Widersacher benutzen. Zudem könnt ihr weitere Ballerutensilien durch einen erfolgreichen Abschluss der Missionen freispielen, passend dazu gibt’s neue Outfits für eure Alter Egos.
Kommen wir zum Herzstück der neuen „Syphon Filter“-Episode, dem Online-Modus. In einer ausladenden Lobby besteht die Möglichkeit sich zu Vierertrupps zu formieren um euch via Teamwork durch die Kapitel zu schlagen. Meist müssen mehrere Ziele per zünftigem C4-Einsatz pulverisiert werden, geht ihr auf nummersicher klappert ihr alle Locations im Quartett ab, erfahrende Naturen splitten sich hingegen in Zweierteams.
"Die Third Person-Perspektive bietet (meist) eine gute Übersicht"
Viele Aufträge sind nur im Mehrspielermodus lösbar. Gleich in der ersten Mission muss beispielsweise ein Laptop sichergestellt werden, der überflutete Fluchtweg verträgt sich aber nicht sonderlich gut mit der Elektronik des Computers. Also unterbindet ein Kamerad kurzerhand die Wasserversorgung!
Gebremst wird diese gelungene Spielerfahrung nur vom gnadenlos überbelegten Joypad – jeder Button steht für eine andere Aktion. Unglücklicherweise wechselt ihr per Select die Waffen, das Auswechseln eures Ballermanns und gleichzeitiges Ausweichen ist also nicht möglich.
"Den Levels mangelt es an schmückenden Details"
Hausmannskost wird euch bei der Präsentation geboten,,, Die stets flüssige Framerate paart sich mit weitläufigen, vielfältigen (Dschungel, Wüste, etc.) aber nicht übermäßig detaillierten Arealen. Während die Models akkurat und akribisch modelliert wurden enttäuschen die Playmobil-Animationen etwas. Hier wäre dringend Nachbesserung nötig gewesen. Die akustische Untermalung passt stets zum Geschehen, vor allem die tolle Synchro weiß zu begeistern.
Mir persönlich gefällt das PS2-Syphon Filter deutlich besser als die arg verpixelten 32Bit-Vorgänger. Der Blutpegel wurde deutlich gelindert, stattdessen finden sich zahlreiche neue Waffensysteme und Gameplayeigenheiten. Der Online-Modus mag zwar an sein Pendant aus Splinter Cell erinnern, zockt sich jedoch dank der unterschiedlichen Auftragslage und dem Teamplay anders. Einen dicken Minuspunkt gibt’s nur für die Steuerung – grade bei einem Mehrspielertitel ist Eingängigkeit und Geschwindigkeit von fundamentaler Bedeutung.