

Gesteuert wird wahlweise mit der Wiimote wie in Banana Blitz oder per Wii Balance Board. Per Fernbedienung funktioniert das Ganze recht ordentlich und ihr manövriert euren Charakter zielsicher an den zahlreichen Hindernissen in Richtung Ziel. Wer mit dem Balance Board spielen will, wird aber schnell frustriert sein und doch zur Wiimote greifen. Viel zu sensibel ist nämlich die Steuerung durch eure Gewichtsverlagerung ausgefallen. Schon die kleinste Gewichtsverlagerung wirkt sich sofort auf die Richtung der Kugel aus. Spätestens in den späteren, schwierigeren Levels mit vielen Hindernissen und einigen recht schmalen Pfaden ist es per Balance Board fast unspielbar. Hier hätte mehr Feintuning Wunder gewirkt.

Je nachdem, für welchen Steuerungstyp ihr euch entscheidet, sind die Levels auch anders gestaltet. Spielt ihr per Wiimote, werdet ihr auf eurem Weg zum Ziel auf sehr viele Hindernisse in Form von Felsen oder verschiedenen Statuen stoßen, die euch den Weg zur Tortur machen. Dadurch, dass viele Levels sehr groß ausgefallen und Wege durch die genannten Hindernisse versperrt sind, werdet ihr allzu oft planlos im Level herumirren und verwundert sein, wie schnell doch der Timer bei Null ist. Hier greift dann das Trial & Error Prinzip. Ich persönlich finde, dass sich die Entwickler lieber mehr an der Levelstruktur der Gamecube Titel hätten orientieren und die Hindernisse komplett weglassen sollen.


Wo wir gerade von Minispielen sprechen; Step & Roll bietet zwar einen Party Modus für bis zu vier Spieler, hat aber im Vergleich zum Vorgänger auch hier Federn lassen müssen. Konntet ihr bei Banana Blitz noch in 50 Minigames gegen eure Mitspieler zu Felde ziehen, bietet euch das neue Super Monkey Ball nur noch 21 dieser Party Games. Viele davon kennt man zudem schon aus den Vorgängern, wie z. B. Affenrennen, wo ihr in einem Parcour um die Wette flitzt oder Fallschirm springen, wo ihr euren Affen zielgerichtet landen müsst. Aber es gibt auch einige neue und zudem sehr coole Minigames, die für nette Mehrspieler Unterhaltung sorgen. So könnt ihr euch eisige Rennen beim Affenrodeln liefern oder euch als Karate-Affe versuchen. Die Auswahl ist gemischt, ebenso aber auch die Qualität der Minigames. Vor jedem Minispiel wird euch zudem angezeigt, wie viele Spieler daran teilnehmen können und ob man dafür das Nunchuck braucht. Einige der Party Games können sogar mit dem Balance Board gesteuert werden. Leider greift hier die gleiche Problematik wie schon im Einspielermodus.

Grafisch ist Super Monkey Ball: Step & Roll solide. Auch hier hat sich im Vergleich zum vier Jahre alten Vorgänger nichts getan. Die 70 Levels sind abwechslungsreich und bunt gestaltet und passen sich dem jeweiligen Setting der aktuellen Welt an. Ihr rast durch grüne Wälder oder sammelt Bananen tief auf dem Meeresgrund. Dafür sind die Texturen sehr einfach gehalten und große Effekte sucht man hier mit der Lupe. Alles in allem passt die Optik zu dieser Art von Spiel. Beim Sound verhält es sich ähnlich. Die Musikstücke sind passend und unterstreichen die kunterbunte Atmosphäre. Einzig die Sprachgeräusche der Affen können auf Dauer nerven. Habt ihr schon einmal ein Spiel aus der Super Monkey Ball Reihe gespielt, wisst ihr genau, was euch hier erwartet.
Ich bin von Super Monkey Ball: Step & Roll enttäuscht. Die Gamecube Titel haben damals ganze Nächte in meinem Laufwerk rotiert und für heiße Multiplayer Gefechte gesorgt. Mit Banana Blitz hatte ich auch noch meinen Spaß gehabt, doch der neueste Ableger ist leider ein Schritt in die falsche Richtung. Wieso man den Inhalt beschnitten hat und somit noch weniger liefert als im Vorgänger, bleibt mir ein Rätsel. Zwar klingt die Idee mit der Steuerung per Balance Board auf Papier sehr gut und macht Lust auf mehr, leider vergeht die Euphorie dann beim Spielen. Kurz und knapp: Wer die Affen unbedingt mit der Wiimote steuern möchte holt sich Super Monkey Ball: Banana Blitz. Alle anderen sollten zu Super Monkey Ball 2 auf Nintendo Gamecube greifen.