Super Monkey Ball 2 im Test

GameCube
Die quirlige Affenbande rollt mit Super Monkey Ball 2 zum zweiten Mal auf dem Nintendo Gamecube durch neue Stages, einen eigenen Story Modus und viele neue Mini Spiele für bis zu vier Spieler.
Was haben Aiai und Co. mit Donkey Kong und seiner Affensippe gemeinsam? Richtig, beiden wurden die Bananen geklaut. War es bei Nintendos Affen noch der fiese King K. Rool, attaktiert im brandneuen Story Modus von Super Monkey Ball 2 der böse Dr. Bad-Boon die Affeninsel und stibiezt dem friedlichen Affenvolk die ganze Nahrung. Das lassen AiAi, MeeMee, Gong Gong und Baby nicht auf sich sitzen und heften sich dem Zepelin des Dr. Bad-Boon auf die Fersen. Fortan verfolgt ihr in Gestalt eines der Affen euren Widersacher durch 110 verschiedene Levels, die allesamt in verschiedenen Bereichen angesiedelt sind. Ihr rollt durch grüne Wälder, in den Tiefen eines Vulkans oder auf dem Meeresgrund, bevor ihr von einem Wal gefressen werdet.

Das Spielprinzip wurde 1:1 vom Vorgänger übernommen und mit einigen kleinen Neuerungen garniert. So ist es immer noch eure Aufgabe, euren Affen durch das Level zu lotsen und ins sichere Ziel zu bringen, bevor es ins nächste Level geht. Dabei steuert ihr das Geschehen mit dem Analog Stick, während ihr per A-Knopf auf der kleinen Übersichtskarte zoomen könnt. Neu dagegen sind die frei wählbaren Levels in jeder Welt. Musstet ihr in Super Monkey Ball alle Level in zwingender Reihenfolge meistern, könnt ihr in jeder der zehn Welten frei entscheiden, welches Level ihr angehen möchtet. Um die Welt erfolgreich abschließen zu können, müssen aber alle Level gemeistert werden.

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Aber auch die Stages bieten neuerdings Besonderheiten. So findet ihr Schalter, die aktiviert werden können. Wie bei einer Musikanlage gibt es Schalter für "Play", "Stop" und "Forward", als vorspulen. Im Spiel sieht es dann folgendermaßen aus: Ein Hindernis versperrt euch den Weg, indem es in einem Affenzahn hoch und runter fährt und euch bei der kleinsten Bewegung in die ewigen Jagdgründe katapultiert. Folglich ist also irgendwo der "Forward"-Schalter aktiv. Schaltet ihr nun den "Play"-Schalter an, verlangsamt sich das Objekt und macht euch ein Passieren möglich. Per "Stop" könnt ihr das ganze komplett stoppen und in Ruhe dem Ziel entgegen rollen. Aber nicht nur das. In manchen Levels erwarten euch auch mehrere Ziele. Diese teleportieren euch nicht durch die Levels, wie noch im Vorgänger, sondern vervielfachen eure Punktzahl. Und Punkte sich wichtig. Denn nur so spielt ihr die Minispiele frei, die ihr dann mit drei weiteren Freunden zocken könnt.

Die Level an sich sind allesamt fantasiereich gestaltet und verlangen euer ganzes Können ab. Ihr müsst euren Affen durch enge Kurven steuern, gefährlichen Hindernissen aus dem Weg gehen und stets pures Fingerspitzengefühl beweisen. Bei vielen Levels haben die Entwickler aber auch übertrieben. So kommt es sehr oft auf pures Glück an, ob ihr im Ziel landet oder das ganze neu startet. Das hat dann nichts mehr mit Können zu tun. Und wenn man zum x-ten Mal ein Level startet und aus lauter Frust den Controller gegen die Wand schmeissen möchte, weil Lady Luck einfach nicht mitspielen kann, ist das mehr als spaßbremsend. Ab der sechsten Welt nehmen solche Levels dann noch mehr Überhand und man fragt sich, welcher normale Mensch alle 110 Stages schaffen soll. So artet Super Monkey Ball 2 schnell in Frust aus und das ist schade, denn den Frustfaktor hätte man leicht umgehen können, indem man solch Glücksabhängigen Levels auf einem Minimum gehalten hätte und stattdessen mehr Stages geboten hätte, die wirkliches Können abverlangen.
Neben dem Story Modus findet man im Hauptmenü den Challenge Modus, der in der Form auch schon im Vorgänger vertreten war. Hier kann man dann die Stages des Story Modus in drei Schwierigkeitsgraden nachspielen. Auf Easy kriegt man 10 Level zu sehen, auf Normal rollt man über 30 Stages und wer ganz hart ist, versucht sich am Hard-Modus und seinen 50 Kursen. Bietet der Story Modus noch unendlich Leben, muss man hier aufpassen, denn nach drei Leben a fünf Continues sieht man den Game Over Schriftzug aufleuchten. Wie schon im ersten Teil kann der Challenge Modus mit bis zu drei Freunden abwechselnd gespielt werden und bringt deutlich mehr Freude auf, als noch der Story Modus, da man hier auch mal über die Misserfolge des anderen lachen kann. Dritter und letzter Modus unter dem Oberbegriff Hauptspiel ist der Übungsmodus. Dieser ist selbsterklärend und bringt euch die Steuerung näher. Vor allem Anfänger sollten sich zuerst hier mit dem Spiel vertraut machen.

Alles in allem macht das Hauptspiel schon mächtig Laune. Ob allein im Story Modus oder mit Freunden im Challenge Modus macht Super Monkey Ball 2 vieles richtig. Aber auch nicht alles, denn die vorhin erwähnten glücksabhängigen Levels könnten euch sehr schnell die Motivation und den damit verbundenen Spielspaß rauben. Das man die Kamera nicht manuell nachjustieren kann ist ein weiterer Minuspunkt, da man so öfters den Überblick verliert und von der Strecke gefegt wird. Aber damit hatte der Vorgänger bekanntlich auch schon zu kämpfen.

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Neben dem Challenge Modus bietet Super Monkey Ball 2 auch Splitscreen-Action. In zwölf unterschiedlichen Minispielen geht da im wahrsten Sinne des Wortes der Affe ab. Ob Monkey Race, Monkey Golf, Monkey Tennis oder Monkey Bowling, alles, was Spaß macht ist vertreten. Die Hälfte der Minispiele sind recycled und aus dem Vorgänger übernommen, die andere Hälfte muss von euch erst einmal freigespielt werden. Das geht durch das Meistern der zehn Welten des Story Modus. Bei den Minispielen blüht das Spiel dann aber so richtig auf. Mit Freunden kann man hier ganze Nächte um die Ohren schlagen, ohne Langeweile zu verspüren. Monkey Race ist ein gelungener Mario Kart Abklatsch, Monkey Target erinnert an Pilotwings, wo es darum geht, euren Affen punktgenau zu landen, Monkey Bowling ist eine gelungene Bowling Adaption und und und. Einzig das Minispiel Monkey Boat sticht aus dem Feld heraus und krankt an einer weniger gelungenen Steuerung. Von allen bisher erhältlichen Super Monkey Ball Spielen bietet der zweite Teil die beste Minispiel Sammlung für heiße Gefechte.

Auch grafisch ist das nicht anders. Setzen die Entwickler bei aktuellen Super Monkey Ball Spielen auf eine Cell-Shading Grafik, besticht das zweite Abenteuer durch sehr schöne und scharfe Polygon Grafik. Unzählige Details rauchen an einem Vorbei, wenn man durch die Stages flitzt. Allein die Funken im der Vulkan Welt sind eine Augenweide. Was Hintergründe, Effekte und Design angeht, ist Super Monkey Ball 2 das schönste Spiel der Affen-Serie. Soundtechnisch überzeugt das Spiel ebenfalls, setzt sich hier aber keinesfalls von den anderen Vertretern ab. Schöne und teils bekannte Melodien ertönen in den Stages, die Soundeffekte gehen in Ordnung und das Einzige, was nervt, ist die "Sprachausgabe" der Affenbande. Selten habe ich so nervtötende Sprachgeräusche gehört.

Sebastian meint:

Sebastian

Super Monkey Ball 2 ist mit Abstand der beste Teil der Franchise. Inhaltlich überzeugt es durch 150 neue Stages, einen Story Modus, dem Challenge Modus und zwölf Minispielen, die aber zum Teil nur wiederverwendet werden. Auch grafisch macht das Spiel einiges her. Leider sind die Level nicht alle gelungen, was vor allem daran liegt, dass ihr im späteren Verlauf mehr Glück als Können aufweisen müsst. Nichtsdestotrotz ist das Spiel auch heute noch sein Geld wert und stellt eine Bereicherung für nächtelangen Multiplayer Spaß dar. 

Positiv

  • 150 neue Level
  • im Multiplayer eine Granate
  • viel zu tun (Story-, Challenge-, Multiplayer)

Negativ

  • viele Level nur mit purem Glück zu schaffen
  • Hälfte der Minispiele recycled
  • Kamera mit Problemen
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Super Monkey Ball 2 Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 6. März 2003
Vermarkter Atari
Wertung 7.9
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