Suikoden II im Test

PlayStation1
Suikoden, eine Serie, die unter vielen Zockern ein hohes Ansehen genießt. Mittlerweile sind fünf Teile erschienen, für viele jedoch ist Part 2 das Highlight der ewig fortwährenden Geschichte. Bereits Ende 98 erschien die Fortsetzung von Konamis Überraschungshit in Japan, der US Release folgte im Spätsommer 99, in Europa kam es schließlich im Sommer 2000 auf den Markt.
Die Geschichte spielt einige Jahre nach dem ersten Teil. Unser Held, welchem man wie üblich einen Namen geben muss, ist Soldat in der Jugendbrigade von Highland, einem Königreich nördlich vom Stadtstaat Jowston. Durch ein falsches Spiel des Prinzen von Highland, gerät der Held mit seinem besten Freund Jowy unfreiwillig in die Fänge von Söldnern des Stadtstaates und wird in Highland als Verräter gesucht. Kurz darauf fliehen die beiden aus dem Fort der Söldner und kehren in ihre Heimatstadt Kyaro zurück. Doch selbst dort werden sie von jahrelangen Freunden verachtet, sodass die Rückkehr in einer Flucht mit der Schwester des Helden endet. Die Ereignisse überschlagen sich und so kommt es später im Spiel wieder einmal dazu, dass man selbst Anführer einer Rebellen bzw. Befreiungsarmee wird, samt eigenem Hauptquartier. Es steht sogar ein Besuch im Land des ersten Teils an, lasst euch überraschen.

Die Suikoden Reihe stand schon immer dafür eine große Charaktervielfalt zu besitzen. Wieder einmal kann man 108 Charaktere rekrutieren. Es sind sogar noch ein paar mehr, da es auch Momente während der Handlung gibt, wo ihr euch zwischen zwei Figuren entscheiden müsst. Die einzelnen Figuren haben unterschiedlichen Nutzen und Fähigkeiten. Die einen helfen euch im Kampf, die anderen verbessern eure Armee, oder euer Hauptquartier, wieder andere bieten euch Minispiele an, oder eröffnen neue Optionsmenüs. Kenner des ersten Teils begegnen zahlreichen Figuren wieder. Guten, als auch bösen, für Aha-Effekte ist gesorgt. Das Charakterdesign ist gelungen, keine von den sicherlich über 200 wichtigen Personen ähnelt einer anderen, jede steht für sich.



In eurem Hauptquartier, was ihr später erhalten werdet, gibt es zahlreiche Möglichkeiten euch abseits der Handlung zu Vergnügen. Es locken Kochwettbewerbe, Glücksspiel, Fischfang und vieles mehr. Je mehr Menschen ihr zu euch lockt, desto größer werden eure Basis und die eigene Armee.



Apropos Armee, aus dem Vorgänger kennt man bereits die großen Schlachten, die beginnen, wenn man um neue Gebiete kämpft. Konami hat das Kriegssystem des ersten Teils komplett überarbeitet und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Es wirkt jetzt wie ein Taktik RPG, wenn auch nicht mit allzu großem Tiefgang. Die Schlachten bieten eine gelungene Abwechslung vom normalen RPG-Alltag, denn sie machen Spaß und geben der Story die richtige Würze. Man kann sich später seine Einheiten selber zusammenstellen, um die Kämpfe individuell zu gestalten.

Das normale Kampfsystem des Spieles wurde nicht verändert, noch immer kämpfen 6 Personen, die in zwei Reihen unterteilt sind. Man kann keine Kämpfer mit großen Schwertern in die hintere Reihe stellen, weil sie dann nicht angreifen können. Bogenschützen wiederum, machen sich nicht gut in der Vorderreihe, da sie den Gegnern durch ihre schwächere Verteidigung ausgeliefert sind. Die magischen Angriffe und Hilfen bekommt man durch Runen, die im Körper des jeweiligen Charakters eingebettet werden. Jeder Kämpfer kann unterschiedlich viele aufnehmen, das Maximum sind drei. Zudem hat jeder ein unterschiedliches Talent für die Magie, klar dass hochintelligente Magier mehr und bessere Zauber nutzen können, als ein stumpfer Krieger. Seitens der Zufallskämpfe gibt es nichts zu bemängeln, es ist nicht so dass man alle 5 Schritte die Waffen zückt, oder minutenlang ohne Begegnungen durch die Areale läuft, hier hält sich gut die Waage.



Neben den normalen Kämpfen und den Kriegen gibt es noch die storybedingten Duelle des Helden, wo man Angriff, Spezialangriff und Verteidigung zur Auswahl hat, um die Energieleiste des Gegners zu schrumpfen. Dies läuft nach dem Schere-Stein-Papier Prinzip ab, man muss darauf achten was der Gegner sagt, um dann die richtige Methode zu wählen.

Die Grafik ist wieder in der 2D Vogelperspektive gehalten, diesmal ist sie allerdings um einiges detaillierter, als noch im ersten Teil. Dass macht sich vor allem durch die vielen kleinen Details, die stimmigen Orte und Umgebungen bemerkbar. Während der Handlung gibt es auch ein paar FMV Sequenzen zu sehen. Die Weltkarte auf der man sich bewegt ist simpel aufgezogen, erfüllt aber ihren Zweck. Für die Schlachten gilt das gleiche.



Der Soundtrack hingegen ist ein einziges Highlight, was die Entwickler hier für Titel aufwarten lassen ist schlichtweg genial. Klassische Stücke mit Orchester, Südländische Rhythmen, oder auch traditionelle japanische Klänge, da ist für jeden ein Ohrwurm dabei. Da kann sich manch andere Serie eine Scheibe abschneiden. Sprachausgabe wird nicht geboten.

Trotz der Lobeshymnen hat das Spiel hat auch seine negativen Seiten. Punktabzug gibt es dafür, dass die deutsche Übersetzung an vielen Stellen geschlampt hat, so werden beispielsweise oft in den Dialogen unnötig viele Ausrufezeichen verwendet und der ein oder andere Rechtschreibfehler hat sich eingeschlichen, was bei den englischen Versionen nicht anders ist. Der Hammer ist allerdings, dass in der deutschen Fassung bei vier Rekrutierungen die Charaktere Französisch sprechen. So ein grober Patzer ist wirklich sehr schade. Ein Bug, der bewirkt dass sich das Spiel aufhängt, ist ebenfalls vorhanden. Dieser wird zwar nur den wenigsten auffallen, die Gesamtwertung leidet jedoch darunter.

Obwohl ein paar Kritikpunkte vorhanden sind, bekommt man Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau geboten. Wer jetzt Lust bekommen hat und es sich zulegen will, sollte allerdings etwas tiefer in den Geldbeutel greifen, da das Spiel sehr begehrt ist. Man ist gute 25 Stunden mit der Hauptstory beschäftigt, wer sämtliche Charaktere und Geheimnisse für sich will, sollte sich eine Weile nichts vornehmen und die Freundin in die Wüste schicken.

Felix meint:

Felix

Für mich unangefochten das PAL-RPG mit der besten Story und dem besten Soundtrack. Die hervorragende Geschichte mit den vielen Wendungen, sympathischen Charakteren und jeder Menge Abwechslung macht die Schwächen der Übersetzung wieder wett. Langeweile kommt dank massig Sidequests zu keiner Zeit auf und ein hoher Wiederspielwert ist durch das Finden der 108 Charaktere, sowie die alternativen Storywege und Enden gegeben. Deswegen ist der zweite Teil ein hervorragendes Rollenspiel und das bisherige Highlight der Suikoden-Saga. Sollte jeder PSX Zocker antesten!

Positiv

  • Hervorragende Story
  • Motivierende Charakter-Rekrutierung
  • Toller Soundtrack

Negativ

  • Schlampige Übersetzung
Userwertung
9.61667 6 Stimmen
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Suikoden II Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 28. Juli 2000
Vermarkter Konami
Wertung 9.3
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