Zumeist düst ihr in einer seinerzeit sicherlich atemberaubenden First-Person Grafik durch das All, immer die Feindbewegung auf der 4x4 Felder großen Übersichtskarte und euren Energievorrat im Auge. Letzeren solltet ihr durch einen Rücksturz zur Basis wieder aufladen, ehe ihr als harvarierter Weltraumschrott zurückbleibt. Hier bietet sich natürlich die knappe Wartezeit an, die sich nach der Zerstörung einiger Cylonschiffe ergibt und weitere Exemplare erst wieder in den Sektor warpen müssen. Von selbigen existieren übrigens drei Varianten, die sich nicht nur farblich, sondern auch in ihren Angriffsmustern voneinander unterscheiden. Leider erschwert aber nicht nur der zahlenmäßig mal wieder weit überlegene Feind eure Arbeit, sondern neben einem Zielradar aus der Resterampe (sprich, er funktioniert nicht korrekt) auch noch nervige Asteroiden (das All ist voll damit). Da die außerirdischen Piloten nun zudem auch nicht gerade auf den Kopf gefallen sind, endet die Verteidigungsmission schnell bei einem Game Over und wird zum Frusterlebnis.
Star Raiders war darüber hinaus im übrigen das erste Atari 2600 Spiel mit Unterstützung des Keyboard Controllers. Anders als der bereits erwähnte Activision Titel Starmaster, könnt ihr hier mittels des Keyboards zwischen den verschiedenen Ansichten umschalten, eure Schilde aktivieren oder den Bordcomputer ein- und ausschalten. Leider ziemlich sinnlos. Immerhin in Punkto Soundkulisse kann Star Raiders etwas vorweisen - die zahlreichen und für 2600 Verhältnisse gut umgesetzten Soundeffekte sind nämlich wirklich gelungen.
Star Raiders war für mich eine Enttäuschung. Das für den Atari 2600 relativ komplexe Gameplay braucht zunächst erstmal einige Zeit, ehe man sich eingespielt hat. Doch auch dann bleibt man dank eines sehr hohen Schwierigkeitsgrades und einigen weiteren Makeln (das Zielen funktioniert nicht richtig) kein Freund langer Retronächte. Hier sollten nur beinharte Sammler zuschlagen - alle anderen holen sich bei Interesse die gelungene Atari XL/XE Version.