Zu Beginn des Spiels stehen euch 15 Charaktere zur Verfügung. Darunter findet ihr sowohl aus dem Vorgänger bekannte (z.B. Kilik, Nightmare), als auch neue Kämpfer (z.B. Raphael). Im Laufe des Spiels ist es euch möglich, weitere zunächst versteckte Charaktere freizuschalten. Außerdem verfügt jede der drei Heimversionen von Soul Calibur 2 über einen exklusiven Charakter: während PS2 Spieler mit dem Tekken-Urvater "Heihachi" und Xbox Besitzer mit "Spawn" aus der gleichnamigen Comic Serie in den Ring steigen, können Gamecube Spieler eine von Nintendos Ikonen als spielbaren Charakter anwählen - Link aus der The Legend of Zelda-Reihe. Alleine das dürfte für so manchen Zocker, der sich seit längerem mit Nintendo Systemen beschäftigt, ein Kaufgrund sein. Zurecht wie ich finde, denn Fans von Link werden begeistert sein von seiner Integration und Präsentation im Beat´em-Up Genre.
Nachdem ihr euch für einen Kämpfer entschieden habt, kann das Fest beginnen. Im Menü findet ihr neben den Standard Modi wie z.B. Arcade, VS, usw. ebenfalls den sogenannten Weapon Master Mode, welcher für Singleplayer wohl das Herzstück des Spiels darstellt. In besagtem Modus zieht ihr über eine Weltkarte und werdet mit verschiedenen Aufgaben konfrontriert. Mal müsst ihr fünf Gegner in Folge besiegen, dann gilt es euren Widersacher durch ein Ringout zu beseitigen oder euch sitzt ein Nerven aufreibendes, kurzes Zeitlimit im Nacken. Als Belohnung für bestandene Aufgaben gibt es neben Erfahrungspunkten eine Menge Geld - jenes investiert ihr in die verschiedensten Dinge wie z.B. alternative Outfits, Kampfarenen, versteckte Kämpfer oder neue Waffen. Nach und nach schaltet ihr so auch verschiedene Theater, Practice, Time Attack, Survival und Team Battle Modi frei - für Langzeitmotivation ist also, wie auch im Vorgänger, genügend gesorgt worden.
Soul Calibur 2 spricht sowohl Genre Fanatiker als auch Gelegenheits-Kämpfer an - neben einer flotten Arcade Runde (gerne auch im Multiplayer Modus) kann der Perfektionist am Cube Pad auch bis in die Tiefen des Spiels eindringen. Eine detaillierte Charakter-Datenbank, in der u.a. sämtliche Moves der Kämpfer aufgelistet sind, lädt dazu ein jene auswendig zu lernen und sich so mit den verschiedenen Charakteren auseinander zu setzen. So findet ihr den Charakter, der euch besonders liegt und seid so dazu eingeladen euch auf jenen zu perfektionieren - denn Gelegenheitszocker des Genres, die ohne Pause einfach nur auf irgendwelche Buttons des Gamepads hauen, haben auch in Soul Calibur 2 keine Chance gegen einen Spieler, der sich mit dem Titel wirklich beschäftigt.
Was viele durchaus abschrecken könnte ist das Gamecube Pad, welches für Beat´em-Up Spiele nicht wirklich perfekt scheint. Das Problem kann jedoch auf zwei Wegen beseitigt werden - entweder ihr tüftelt ein wenig herum und konfiguriert euch die Tastenbelegung danach individuell nach euren Wünschen oder ihr investiert in den Import des speziellen Soul Calibur 2-Arcade Stick für Gamecube, der bislang allerdings leider nur in Japan erschienen ist.
Soul Calibur war damals auf Dreamcast eine Revolution was die Grafikleistung betrifft. Alle, die eine gleiche Evolution für den Nachfolger erwartet hatten, werden jedoch enttäuscht. Soul Calibur 2 sieht phantastisch aus, läuft vollkommen flüssig und protzt mit Effekten - die neue Grafikreferenz im Genre ist es jedoch nicht. Jeder Charakter hat wieder eine eigene Stage. Diese sind zum Teil auch schon aus dem Vorgänger bekannt, wurden jedoch in einigen Fällen modifiziert. So wurden z.B. Wände eingebaut, wo in Soul Calibur noch "Ring Out"´s möglich waren. In Anbetracht dessen und der Fähigkeit eurer Kämpfer durch die Interaktion mit einer Wand diverse Spezialattacken durchzuführen, eröffnet euch völlig neue Möglichkeiten. Das Charakterdesign kann ebenfalls durch einen enorm hohen Detailgrad überzeugen.
Auch in der Sound-Sparte kann Soul Calibur 2 vollends überzeugen. Atmosphärische Kompositionen begleiten eure Kämpfe und bringen das Blut in euren Adern so richtig zum Kochen - Adrenalin pur! Dazu kommen die fast schon kultigen Sprüche der Charaktere vor den Kämpfen, die einfach zur wunderbaren Stimmung dieses Spiels dazugehören. Alles richtig gemacht, Namco!
Unser Let's Play-Video zu Soul Calibur 2
Soul Calibur 2 gehört in die Spielesammlung eines jeden Gamecube Besitzers. Selbst wer eigentlich nichts mit dem Genre anfangen kann sollte es zumindest einmal anspielen um dann festzustellen, wieviel Spaß es macht. Durch die vielen Möglichkeiten des Spiels werden sämtliche Zielgruppen reichlich bedient und so können sich praktisch alle von Soul Calibur 2 begeistern lassen. Noch dazu bietet die Gamecube Version mit Link den - meiner Meinung nach - besten Spezialcharakter der drei Heimversionen. Einziger Kritikpunkt sind die teilweise zu starken Parallelen zu Soul Calibur und die zu wenigen Neuerungen - diese beiden Schwächen können an einer verdienten Traumwertung jedoch nichts ändern!