


Die Jungs in den Jackpacks sind leichte Beute
Meine Mutter hat es mir als Kind vorausgesagt: ’’Du wirst früher oder später abhängig sein von einer Frau!’’ Im Alter von 12 Jahren belächelt man noch so eine Aussage und denkt sich seinen Teil, aber die Vergangenheit hat mich schneller eingeholt, als es mir lieb war, als ich SiN Episode 1 Emergence spielte. Beim Start des Spieles findet sich mein Alterego Blade auf einem Untersuchungstisch wieder, wo er von zwei skurilen Gestalten beliebäugelt wird. Doch eine Explosion stört die staatlich verbotenen Experimente und als Blade wieder zu sich kommt, steht eine rothaarige Frau mit dicker Wumme vor ihm. ’’Come on Blade. Lets Move!’’
Sichtlich benommen von der Induktion eines Serums, das man Blade Minuten zuvor in seinen Arm gepumpt hat, schwankt der Hühne quer durch komplexe Laborsektoren und versucht im feindlichen Kugelfeuer nicht den Löffel abzugeben. Im Auto angekommen setzt der Feminismus sich weiter fort: Die junge Dame, die auf den Namen Jessica hört, setzt sich hinter das Steuer eines heißen Straßenflitzers und versucht Blades Lebensjahre zu verlängern. Hat man die Straßensperren und die dazugehörigen Wachen gemeistert, sucht die junge Dame den schnellsten Weg, Blade wieder loszuwerden. An einer Straßenecke schmeißt sie ihn raus und teilt ihm beiläufig noch mit, die Welt zu retten.



Leider trefft ihr die meiste Zeit immer die selben Gegner
Der Leser und auch gleichzeitig Spieler von SiN Episode 1 fragt sich sicherlich, worum es denn jetzt eigentlich geht. Diese Frage ist leicht zu erklären: Die SinTEK Industries Cooperation ist eine der einflussreichstens Firmen und stellt biologische Waffen her, die nicht ganz den Regeln entsprechen. Zu Deutsch werden dort Mutanten produziert, um eine neue Armee von Supersoldaten zu erstellen. Ihr als Spieler übernehmt die Rolle von Colonel John R. Blade, Leiter der privaten Sicherheitsorganisation HardCORPS. Eure Aufgabe ist es, dem Treiben der SinTEK Cooperation und dessen Eigentümerin ein Ende zu setzen.
Schnell wird bekannt, dass Blade SinTEK einen Besuch abstatten möchte, sodass die Eigentümerin Elexis Sinclaire ihre hohlen Handlanger ins Feld schickt, um Blade aufzuhalten. Um an Elexis Sinclaire heranzukommen, gilt es zunächst ihren Komplizen Viktor Radek dingfest zu machen, was sich in den drei Stunden Spielzeit als schwieriger Job herausstellt. Auf der Suche nach Viktor gilt es sechs Levels zu durchlaufen, die in weitere kleine Abschnitte unterteilt sind. Genretypisch werdet ihr schnell auf Gegenwehr der Schurken von SinTEK Industries treffen, die ihr mit gerade mal drei Schusswaffen beseitigen könnt.



Auch ein paar nette Aussenlevels gibt es zu bestaunen
Ritual Entertainment hat sich beim Waffendesign und dessen Ausführung wahrlich nicht überarbeitet, sodass der Spieler nur mit der M90-Magnum Pistole, X380-Scattergun und der M590 Assault Rifle dicke Löcher in die Gegner blasen kann. Zur Freude des Spielers verfügen alle Waffen über einen sekundären Feuermodus, was ein bisschen mehr Taktik in die Feuereinlagen bringt. Emergence ist ein simpler Egoshooter: Ihr betretet das Level, lauft einen vorgefertigten Weg entlang und ballert alles über den Haufen, was euch vor das Fadenkreuz kommt. Gelegentlich müsst ihr hier und da ein paar Schalter drücken, was eigentlich nicht weiter erwähnenswert ist. Habt ihr das Ende des Levelabschnittes erreicht, geht der Spaß von vorne los. Ab und zu trefft ihr auf einen Endgegner, den es mit Granaten und anderen Knallwaffen zu erledigen gilt. Nach Abschluss der ersten Episode bekommt ihr eine Vorschau auf das, was euch in der nächsten Episode erwartet. Gute Zeiten, schlechte Zeiten lässt Grüßen!
Als Grafikgerüst dient die Source-Engine von Valve, die auf den ersten Blick Half Life 2 ähnlich sieht. Leider haben es die Entwickler nicht geschafft, den Shooterkönig in der Grafikopulenz zu übertreffen und so bleibt ein mäßiger bis angenehmer Eindruck bei der Präsentation. Viele Levelabschnitte sind überraschend bunt gehalten und stehen in Kontrast mit kalten und teils hässlichen Texturen. Der Sound ist genau wie die Action bodenständig und kann als gelungen bezeichnet werden. SiN Episode 1 Emergence in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu spielen braucht ihr einen 2,4Ghz- PC mit 512Mb Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6600/ Radeon 9800. Die Mindestvorraussetzungen sind ein 1,2Ghz- Rechner, 256MB Ram und eine Grafikkarte der Marke Geforce 2/Radeon 7000. 3,5 Gb Festplattenspeicher nimmt der kurze Spaß in Anspruch.
Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4, 1,2GHz oder vergleichbarer Athlon
256MB Ram
Geforce 2/Radeon 7000
1,4GB Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
4x CD/ 4x DVD-Rom Laufwerk
Internetanschluss
Testrechner:
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum
3 Stunden Spielzeit+3 Waffen+15 Euro=100% Spielspaß? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Emergence sollte man als Shootersnack der nicht wirklich satt macht sehen, da man sich nach der kurzen Spielzeit nach mehr sehnt. Spielerisch bietet der Titel grundsolide Shooterkost ohne nennenswerte Höhepunkte. Multiplayermodi sind Fehlanzeige und der Arenamodus kann nur für 10-15 Minuten begeistern, weil die Levelabschnitte zu klein und unmotiviert daher kommen. Deswegen kann ich nur eine Kaufempfehlung für Shooterfans aussprechen, die vor lauter Langweile schon die Tapeten ihrer Wohnung anknabbern.
Vorsicht: Um SiN Episode 1 Emergence zu spielen, müsst ihr über einen Internetanschluss verfügen!