Silent Hill Origins im Test

PlayStation2
1999 erschien der große Resident Evil-Konkurrent Silent Hill erstmals auf der Bildfläche. Nachts legt sich ein mysteriöser Nebel über die Kleinstadt Silent Hill und der Spieler taucht ein in das subtile Horrorspektakel von Konami. Silent Hill Origins hat letztes Jahr auf der PSP aufgeklärt wie die Fäden von Silent Hill 1-4 zusammenhängen und der Horror vor Silent Hill überhaupt angefangen hat. Schwächelnde Verkäufe und bettelnde Fans bringen uns nun zum PS2-Port. Auf dem Fernseher mit Soundanlage ist ohnehin mehr Gruseln angesagt, oder?
Trucker Travis O’Grady’s Route fährt zufällig am verschlafenen Kleinstädtchen Silent Hill vorbei, als er im Spiegel ein verängstigtes Kindergesicht erblickt. Zuerst ist er sich nicht sicher, ob er sich das nicht eingebildet hat. Es ist schon Nacht und er ist von der langen Tour völlig übermüdet, aber als er in dichten Nebel fährt, steigt er aus um nachzugucken was um ihn herum geschehen ist. Der Spieler kann nun das erste Mal die Kontrolle von Travis übernehmen und schlendert in Richtung des dichter werdenden Nebels um letztendlich festzustellen, dass er direkt vor einem brennenden Haus steht. Der Nebel entpuppt sich als Qualm, und mitten in diesem Haus muss noch eine Person liegen!

Videospielhelden haben nun die bekannte Eigenschaft völlig selbstlos Hals über Kopf den Retter zu spielen. So stürzt auch Travis O’Grady in das brennende Haus hinein um ein kleines verkokeltes Etwas, was mal ein Mädchen war, zu bergen. Erschöpft sinkt unser Charakter zu Boden, weil seine Sinne aufgrund einer Rauchvergiftung schwinden.




Am nächsten Morgen erwacht Travis in Silent Hill und macht sich auf den Weg in das örtliche Krankenhaus um sich zu erkundigen was mit dem Mädchen geschehen ist, dass er gerettet hat. Wieder steuert ihr Travis durch die Straßen der Stadt. Mit der Dreieck-Taste öffnet sich eine Karte, auf der alle Straßennamen und Gebäude eingezeichnet sind. Kenner von den anderen Silent Hill-Teilen werden schnell merken: Hier wurde wieder die gesamte Stadt 1:1 aus den anderen Spielen übernommen. Die Steuerung orientiert sich ebenfalls an altbekannten Konfigurationen. Mit dem Analogstick schlendert (man muss das leider wirklich betonen) ihr durch die Gegend, sobald ihr R1 gedrückt haltet könnt ihr mit X zuschlagen. Mit dem Digitalkreuz wechselt man schnell die Waffen durch. Eine Neuerung hat sich bei den Waffen in Silent Hill Origins auch eingeschlichen. So findet man zwar jetzt wesentlich häufiger Waffen in Form von Toastern, Hämmern oder Flaschen, aber diese zerbrechen auch ziemlich schnell, so dass man mit einer Flasche nur wenige Male zuschlagen kann oder mit einem Toaster gar nur einmal hinter Gegnern hinterher werfen kann.

Gegner gibt es nämlich einige in Silent Hill Origins. Direkt im Krankenhaus stellt Travis fest, dass etwas nicht stimmt in dieser Kleinstadt. Eine Krankenschwester verwandelt sich vor seinen Augen in ein Monster und sobald O’Grady an einen Spiegel fasst, wird er in eine dunkle Parallelwelt gesogen. In dieser dunklen blutrünstigen Welt laufen Monster en mass umher und stürzen sich auf den Spielcharakter sobald er nicht aufpasst. Entweder entledigt man sich den gruseligen Monstern durch kurze Qicktime-Events sobald sie einen angefallen haben oder aber nutzt die Fäuste. Die Steuerung ist dabei leider immer noch sehr träge, obwohl sie dynamischer ist als in den Vorgängern. Die Tatsache, dass man vor Gegnern nicht wegrennen kann, nervt nach kurzer Zeit. Läuft man nur zehn Minuten durch die Straßen von Silent Hill, hat man schnell einen ganzen Schwarm von Zombies hinter sich, der auch noch verdammt motiviert ist und einen nicht mehr in Ruhe lässt. Da Travis nicht rennen kann, wird man die wild gewordene Meute nicht mehr los.

Silent Hill Origins lebt aber wie jeder Silent Hill-Teil von seiner unheimlichen Atmosphäre. In den Rätseln muss man häufig zwischen den beiden Welten wechseln, da im „normalen“ Silent Hill Türen verschlossen sind durch die man im verfluchten Silent Hill problemlos durchgehen kann. Jedes Mal wenn man um eine Ecke geht oder eine Tür öffnet, rast der Puls vor Angst. Was erwartet mich hinter dieser Tür? Die Sounduntermalung wirkt sich ebenso beängstigend auf den Spieler aus. Der Soundtrack ist erstklassig. Beklemmende Geräusche, wie Blechrattern jagen eine Gänsehaut über den Rücken. Die Kamera, die eigentlich ein reiner Designpatzer ist, tut ihr übriges zur Gruselatmosphäre. Da die Steuerung vom PSP-Original 1:1 übernommen wurde, kann man immer noch nicht die Kamera justieren. So fehlt eigentlich ständig die Übersicht über das, was hinter dem Charakter passiert. Schockmomente sind so vorprogrammiert, da man auch immer wieder in Monster rennt. Grafisch wird die Atmosphäre durch den in Silent Hill ständig herrschenden Nebel unterstützt. Was man Anfangs noch für einen krassen Grafikfehler hält, wird mit der Zeit völlig normal. Ein Filter taucht das gesamte Bild in einen Grauschleier. Den Widescreenmodus der PSP hat man beibehalten, so dass das Bild auch auf dem Fernseher in voller Pracht erscheint. Die Grafik an sich bietet allerdings keine besonderen Glanzmomente. Ein Großteil der Atmosphäre beruht auf der Soundkulisse.


Julia meint:

Julia

Auf der PSP brauchte man Kopfhörer und die Nase nah vorm Display um die Atmosphäre von Silent Hill Origins wirklich einfangen zu können. Die Portierung ist ohne Einschränkungen 1:1 gut gelungen und bietet eine schöne Erweiterung zu den vorherigen Silent Hill-Teilen. Man trifft sogar einige Bekannte wieder, aber wer früher schon kein Silent Hill mochte, wird seine Meinung auch mit dem Prequel nicht ändern. Dafür gibt es zu wenig Neuerungen und die ewig gleichen Macken wie in den Vorgängern.

Positiv

  • Packende Atmosphäre stellt alles in den Schatten
  • Phänomenaler Soundtrack
  • leicht dynamischeres Kampfsystem

Negativ

  • Gegnerhorden zu hartnäckig
  • Lauftempo zu niedrig
  • keine an die PS2 angepasste Kamera
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Forum
  • von Nognir:

    Original von LarsVegas Habs mal angezockt und find es eigentlich ganz cool. Nur war ich für Silent Hill schon immer zu blöd ohne Lösung geht da nix. Bin wohl eher für RE gemacht Da könnte dann wohl Silent Hill Origins schon eher was für dich sein. Fand es schon um...

  • von newdm:

    Original von Darkshine Laut ogdb uncut! Jo, danke für die Info, deckt sich auch mit dem was ich im Internet gelesen habe. Dann kann ja mal demnächst loslegen ...

  • von LarsVegas:

    Habs mal angezockt und find es eigentlich ganz cool. Nur war ich für Silent Hill schon immer zu blöd ohne Lösung geht da nix. Bin wohl eher für RE gemacht ...

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Silent Hill Origins Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 15.05.2008
Vermarkter Konami
Wertung 8.4
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