Shinobi im Test

PlayStation2
Joe Musashi hat einen Nachfolger erhalten ... Hotsuma kehrt zurück, um blutige Rache zu nehmen! Der dunkle Magier Hiruko hat das einst so prunkvolle Tokyo der Gegenwart in Schutt und Asche gelegt und den stolzen Oboro-Clan bis zum letzten Mann vernichtet. Von Wut, Hass und tiefer Trauer gelenkt übernimmst du die Geschicke Hotsumas und begleitest den Anführer der Oboros auf seiner Odyssee durch die vergifteten Ruinen der japanischen Hauptstadt... Stelle dich den teuflischen Dämonen und kämpfe für den Seelenfrieden deiner Männer.

'Der coolste Umhang der Videospielgeschichte...'


Obwohl die Präsentation sich im neuen Jahrtausend ausschließlich auf zeitgemäßes 3D beschränkt erinnert das Gameplay stark an die kultigen 2D-Vorlagen. Trotz einiger Ausflüge in weitläufige Areale beschränkt sich das Groß der Levelarchitektur auf extrem lange, sich ähnelnde Korridore. Um diese lebend zu passieren greift ihr auf ein recht umfangreiches Move-Portfolio zurück. Die Dash-Attacke und den Doppelsprung kennen Fans bereits aus den MegaDrive bzw. Saturn-Vorgängern, dazu gesellen sich Wandsprünge, die stylishe Option an vertikalen Mauern lang zu rennen und die Schwerkraft einfach mal Schwerkraft sein zu lassen, sowie die übernatürlich schnellen Stealth Dash-Manöver. Das Dash-Feature erleichtert vor allem den Kampf gegen die feindliche Überzahl, einmal um sämtliche Gegnerhorden dank Lock on-Funktion herumgeschlitzt und die Übeltäter fallen zu fauligen Fleischhaufen zusammen.

Der Ninja von Heute muss natürlich nicht ohne Waffengewalt auskommen, die stylishen, Shuriken genannten Wurfmesserchen lähmen die Feinde, die dann schutzlos euren gezielten Schlägen ausgesetzt sind. Im weiteren Verlauf des Games erhält euer Schwert die Ability Energie von euren erlegten Feinden abzusaugen, was euch wesentlich stärkere Attacken beschert. Leider sind die Gegner ebenso eintönig wie das Leveldesign. Meist differenziert sich das Feindaufkommen auf die immer gleichen Zombie-Ninja Formationen, die ihr mit jeweils identischer Technik vom Bildschirm pustet. Zudem kommen die meisten Antihelden stumpf auf euch zugelaufen, Wandspringen und Sprungangriffe sind allein Hotsuma vorbehalten. Die wirklich gelungenen Bosskreationen lassen das schnöde Monsterdesign und Verhalten wieder etwas vergessen. Diese sind im Gegensatz zum einfachen Fußvolk eine echte Herausforderung und beeindrucken mit ihrem fantasievollen Aussehen und schierer Größe.

Auch die zahlreichen Sprungsequenzen fordern eure Skills, wer nicht milimetergenau abspringt landet in den Tiefen der Häuserschluchten. Dies schmerzt doppelt, da das Game äußerst geizig mit Checkpoints umgeht, einmal unaufmerksam oder versehentlich in die Feuerwand gesprungen und der kilometerlange Fussmarsch beginnt von Neuem - da ist Frust vorprogrammiert.


'Drei auf einen Streich...'


Die Optik kommt leider dezent unspektakulär daher. Die Texturen sind stark verschwommen und lassen auf Dauer Abwechslung vermissen, Figuren wie Areale leiden unter Polygonarmut. Wie bei früheren Generationen macht sich auch bei Shinobi nerviges Kantenflimmern bemerkbar, dafür bleibt das Geschehen auch bei hohem Gegneraufkommen stets flüssig. Äußerst gelungen sind hingegen die Animationen von Hotsuma und seinen Widersachern. Anmutig wie ein echter Ninja schleicht der Held des Abenteurers geschmeidig die Wände hoch. Tötet ihr mehrere Samurai-Zombies in einer Reihe wird eine kurze Cutscene eingeblendet, in der die Unholde in ihre Einzelteile zerbersten.


'Das Leveldesign beschränkt sich meist auf lange, anspuchslose Gänge...'


Desweiteren verfügt Hotsuma über den wohl längsten und stylishsten Umhang der Videospielgeschichte, dieser flattert realistisch entgegen eurer Laufrichtung und gibt der Präsentaion einen kleinen Coolness-Bonus ,,,-) Zur Auflockerung haben die Entwickler hochwertige und schnell geschnittene Rendersequenzen zwischen die einzelnen Etappen gestreut, die leider etwas unter der emotionslosen deutschen Sychro leiden.
Akustisch orientiert sich das SEGA-Produkt an traditionellen Werten. Die Tracks erinnern stark an ihre MegaDrive Vorgänger und untermauern mit ihren schnellen Beats und Retroklängen die Action genauso gekonnt wie schon der kultige Original-Soundtrack.

Kai meint:

Kai

Das neue Shinobi kann den hochgesteckten Erwartungen leider nicht gerecht werden. Das Design der Protagonisten und das stimmungsvolle Setting machen Lust auf mehr, die anfängliche Freude wird jedoch durch das monotone Gameplay und Leveldesign gemindert - auch technisch ist die Overworks-Entwicklung nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Für den kleinen Action-Hunger zwischendurch...

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Shinobi Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 15. Mai 2003
Vermarkter Atari
Wertung 7.5
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