Shade - Zorn der Engel im Test

PC Windows
Wir steigen aus dem Zug aus, um uns herum zeigt sich niemand. Der Wind weht einen Dornbusch an uns vorbei, während wir das in guter alter Siedlerart erstellte Dorf mustern. Unser Bruder ist nicht da, um uns abzuholen, und so machen wir und auf die Suche nach dem Hotel, in dem er weilt. Als wir nach kurzer Suche in der gespenstisch stillen Stadt das Hotel finden und betreten, überfällt uns eine Vision, in der wir in dem nun brennenden Hotel stehen.
Auf der Suche nach dem richtigen Zimmer häufen sie sich, und wir sehen schauerhafte Gestalten im Feuer. Ob dies wohl etwas mit der Entdeckung unseres Bruders zu tun haben könnte, wegen der wir auf sein Bitten in diese abgelegene Gegend gereist sind? In seinem Zimmer ist er nicht, also machen wir uns auf den Weg in die Ausgrabungsstätte am Kloster.



lakonische Kommentare - immer für ein Schmunzeln gut


Doch schon läuft uns der erste Untote im Hotelfoyer über den Weg, den wir mit ein paar gezielten Schlägen und Tritten ausser Gefecht setzen. Je näher wir der Ausgrabungsstätte kommen, desto mehr Untote kreuzen unseren Weg. Was wird uns dort wohl erwarten?

Zugegebenermaßen ist der Anfang von Shade - Zorn der Engel eher konventionell, doch schon bald nimmt das Spiel an Tempo auf. Die Hintergrundgeschichte um vier verbannte Engel, alte Götter und magische Artefakte, von denen unser Bruder eines entdeckt hat und somit einen der Engel befreit hat ist zwar nicht gerade fesselnd, doch zumindest interessant. Um unseren Bruder zu retten müßen wir die anderen Engel befreien, und dies geht nur mit Hilfe von den entsprechenden Artefakten. Hierzu reisen wir ins Mittelalter, um uns dort auf die Suche zu begeben.



Der Boden birgt gar seltsame Gestalten


Da man in dieser Zeit normalerweise keine weiteren Patronenkugeln für unsere Automatic findet, erhalten wir vom ersten Engel ein Zauberschwert und einen Dämon. Das Schwert benötigen wir zum Regenerieren der HP an Energierissen, außerdem können wir hiermit im Laufe der Zeit effektivere Kombos lernen. Den Dämon können wir (fast) jederzeit um Hilfe rufen, und schon verwandeln wir uns in ein klauenbewehrtes, muskelstrotzendes Ungetüm, welches anfangs über einen, später über mehrere Zauber verfügt.



Damit beide Existenzen auch gerechtfertigt sind, haben der Dämon und der Mensch unterschiedliche Stärken. Als Mensch sind wir um einiges beweglicher, können in bester Lara Croft Manier klettern, springen, laufen, ducken und natürlich mit Waffen kämpfen. Der Dämon empfiehlt sich aufgrund seiner Bärenstärke zum bewegen schwerer Körper, und wegen seiner guten Panzerung und buchstäblichen Durchschlagskraft als alternativer Angriffsmodus gegen mehrere Gegner.



Wenn dem Menschen heiß wird, ist er wohl ein Dämon


Kurzzeitig deshalb, weil wir einen Energiebalken haben, der im Dämon Modus aufgebraucht wird, welcher sich allerdings bei Ruhe schnell, im Kampf oder beim Laufen eher langsam auffüllt. Um Kombos auszuführen, ist eine kurze Konzentrationsphase ebenso nötig wie ein gewisser Energiebedarf, die Verwandlung in den Dämon kostet Energie, ebenfalls das Ausprechen von Zaubern.

Die Steuerung des Spiels ist schnell erlernt und intuitiv, in aller Regel wird aus der dritte Person Perspektive gespielt, nur zum Schießen oder Zauber aussprechen wechselt man gelegentlich in die Ich-Perspektive. Das Öffnen von Türen, Aufheben von Waffen, Regenerieren und auch Benützung von Gegenständen wird über die „Benützen-Taste“ oder direkt über das Inventar erledigt. Ebenso schnell erlernt ist das Kampfsystem, welches im wesentlichen aus Angreifen und Blocken besteht.



Dämon gegen Skelett - Machen wir Kleinholz aus ihm


Da die KI recht gut auf eigene Aktionen reagiert, sind die Kämpfe taktisch ausgeprägt. Greift man z.B. mit einer langsameren Waffe nah am Gegner an, hat man schnell eine Faust im Gesicht, welche zwar kaum Schaden verursacht, aber zum Abbruch des Angriffs führt. Fernkämpfer gehen gerne hinter Nahkämpfern in Deckung, eine Tatsache die aufgrund des Fehlens eines Schildes manchmal recht ärgerlich ist.



Geblockt wird immer mit der Waffe, weshalb man auch sorgfältig seinen Gegner beobachten muss, da nur ein tiefer Block auch gegen einen tiefen Schlag wirksam ist. Kombos können nur mit dem Zauberschwert ausgeführt werden, trotzdem sollte man immer wieder auf andere Waffentypen zurückgreifen, da diese gegen bestimmte Gegner deutlich geeigneter sind. Etwas schade ist die Tatsache, das es keine wirkliche Kampfsteuerung gibt, was das bekämpfen von mehreren Gegnern auf einmal zu einer schwierigeren Aufgabe macht als das Besiegen der Endgegner



Die Gegner hinter uns sieht man leider nicht


Die Grafik von Shade - Zorn der Engel ist nicht mehr aktuell, die Level sind recht eintönig gestaltet, verfügen in aller Regel über eine durch Nebel eingeschränkte Sicht, dafür sind Feuer und Lichtquellen sehr gut dargestellt worden. Die Gegner bewegen sich flüssig und sind gut animiert.

Gut umgesetzt wurde die Physik Engine, Gegenstände fallen realistisch um, und das Fallverhalten von besiegten Skeletten ist dank „Zusammenklappeffekt“ nett anzusehen. Ebenso macht es kaum Sinn mit der Pistole auf Skelette zu schießen, die Kugeln pfeifen hier im wahrsten Sinne des Wortes hindurch.



Der Bogenschütze nimmt Reißaus ans Ende der Brücke


Die akustische Darstellung von von Shade - Zorn der Engel ist gelungen, Klangpassagen vermitteln die richtige Stimmung und das typische Geräusch des „Spawnens“ eines Gegners aus Raum-Zeit Rissen vermittelt immer wieder ein neuerliches Nervenkitzeln.



Gespeichert werden darf an vorbestimmten Speicherpunkten, an denen man dann ein Abbild von sich selber hinterlässt, möchte man zu einem späteren Zeitpunkt am gleicher Ort nochmal speichern, zerschlägt man das Abbild einfach und speichert erneut. Diese Art der visuellen Darstellung der Speicherung im Spiel ist ein nettes Gimmick am Rande, schön das Entwickler heute noch Zeit für solch kleine Details am Rande haben. Der Schwierigkeitsgrad ist moderat, im großen und ganzen nicht hoch, zwischendurch jedoch immer wieder durch schwierige oder lange Kampfeinlagen fordernd, dafür hat das Spiel eine lange Spieldauer



Im Hintergrund unser Speicherabbild - schön, nicht wahr?


Ein besonderer Pluspunkt ist die Ausstattung des Spiels: Pappeverpackung mit DVD Box, ordentlichem Handbuch zum nachschlagen (42 Seiten), Poster und einem Intro, welches sich inklusive der Animationen der Publisher und Entwicklerstudios komplett überspringen läßt, das sind Features die ich gerne in vielen anderen Spielen sehen würde.

Benjamin meint:

Benjamin

Man muss das Rad nicht neu erfinden um ein solides Adventure auf die Beine zu stellen. Wer eine Lara Croft nicht angewidert wegstellt, der ist hier bestens bedient, vor allem weil das Kampfsystem viel reizvoller ist. Einziges größeres Manko ist die grafische Darstellung, ansonsten kann das Spiel bis auf die bereits angesprochenen kleineren Mängel überzeugen, ohne jedoch in den Spitzenbereich vorzustoßen. 

Userwertung
8.8 1 Stimmen
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Shade - Zorn der Engel Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit September 2004
Vermarkter KochMedia
Wertung 7.8
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neXGam YouTube Channel
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