Second Sight im Test

GameCube
Sie sind in letzter Zeit richtig selten geworden, aber es gibt sie noch. Die Rede ist von den echten Überraschungshits, die eigentlich niemand so richtig auf seiner Liste hatte. Wie ich nun darauf komme? Nun - Second Sight ist absolut so ein Titel, dem auch wir erst eher skeptisch gegenüber standen. Mittlerweile ist die halbe Redaktion plattformübergreifend dem Codemasters Titel verfallen und nur schwer davon loszureißen.
Aber was macht den Titel denn nun so speziell? Nun, allein schon die Hintergrundstory ist eine Sache für sich. Ihr übernehmt die Rolle von John Vattic, der eines Tages in einem mysteriösen Laboratorium erwacht. Von Narben und Wunden gezeichnet, macht sich euer Alter Ego auf einen Ausgang aus dem Komplex zu suchen. Trotz seines Gedächtnisschwunds bemerkt er gleich zu beginn seine übersinnlichen Psi-Kräfte, mit deren Hilfe er massive Sicherheitsschleusen öffnet. Plötzlich bricht Vattic zusammen und findet sich ein halbes Jahr in der Vergangenheit wieder – Als Professor nimmt er mit US-Truppen an einer geheimen Mission tief in der russischen Tundra teil. Im weiteren Verlauf des Games wechseln die Geschehnisse ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit und bringen so Stück für Stück Licht in die spannende Storyline.



Dieser Wechsel zwischen den Zeiten hat auch Einfluß auf das Spielgeschehen. Während in der Gegenwart subtiler Schleich-Horror und Einsatz eurer Psi-Power im Vordergrund steht, verständigt ihr euch in früheren Jahre vorwiegend mittels Schußeisen. Generell lassen euch die Entwickler aber trotzdem erfreulich viele Freiheiten beim Vorgehen innerhalb der großräumigen Gebiete. Es obliegt allein euch, ob ihr euch als Action-Veteran mit dem nervösen Triggerfinger durch die verwinkelten Korridore schießt oder aber lieber durch spannungsgeladene Schleicheinlagen zum Ziel gelangt. Etwas Kritik muß ich aber leider an den innovativen Psi-Kräften Vattics anbringen - gerade wenn sich viele Gegner vor euch befinden, erweist diese sich nämlich als schlichtweg unbrauchbar, da zu langatmig und unpräzise.

Ein Lob hingegen verdient die ausgeklügelte KI eurer Weggefährten, in den Ballerleveln bilden sie eine intelligente Ergänzung und beeindrucken mit funktionierender Zielzuweisung und selbstständigem Deckungssuchen. Auch die Schergen des Feindes haben einiges auf dem Kasten und punkten mit unterschiedlichen Angriffsmustern, die euch grade in späteren Episoden des umfangreichen Abenteuers (Ca. 25 Stunden brauchen gediegene Zocker um den Abspann zu erblicken) mächtig ins Schwitzen bringen. Negiert wird die künstliche Intelligenz etwas vom recht rustikalen Leveldesign. Keyitem suchen, Schalter finden – das alle gab es schon zur Genüge.



An der grafischen Präsentation gibt’s nix zu mäkeln. Ähnlich wie bei den Vorgängertiteln der „Timesplitters“-Reihe schaffte Entwickler Free Radical Design solide Texturen schönen Effekten. Ein dickes Daumen hoch verdient vor allem das ausgefeilte Charakterdesign, auf Treffer des Gegners reagiert John Vattic mit einem schmerzhaften Krümmen, auch der (ernsthafte) Comic-Look des Games erinnert an die bekannten Egoshooter aus gleichem Hause. Auf eine deutsche Synchro müsst ihr aber leider verzichten, dem Englischen Unkundige können jedoch auf Wunsch deutsche Untertitel zu den Dialogen schalten, was den Titel zumindest spielbar machen sollte.


Sebastian meint:

Sebastian

Wer jetzt ein Spiel für die kommenden trüben Herbsttage sucht, sollte hier unbedingt zugreifen. Denn es dürften wohl noch so einige Wochen in Land gehen, bis wieder ein ähnlich spannendes Action-Adventure für den GameCube erscheint. Danke, Codemasters! 

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Second Sight Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 27. August 2004
Vermarkter Codemasters
Wertung 8.6
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