Ruiner Pinball im Test

Jaguar
Flipperspiele sind alt und zahlreich. Schon die ersten Konsolen und Homecomputer konnten sich über einen Mangel nicht beklagen. Doch mindestens genauso zahlreich ist auch die Interpretation wie denn nun ein gutes Flipperspiel auszusehen hat. Die einen setzen auf ultrarealistische Ballphysik, die anderen verpassen dem Spiel einen Karrieremodus und wiederum andere setzen auf pure Action. Ruiner Pinball für den Jaguar möchte gern zu letzteren gehören.
Anfangs hat der Spieler die Auswahl zwischen den 2 Spielmodi "Tower" und "Ruiner". Bis zu 4 Spieler können dabei nacheinander ihr können beweisen.
Natürlich will sich auch Ruiner Pinball von anderen Spielen abheben, was bei den Beschränkungen des Genres recht schwer fällt. Unterteilte Tische in Übergröße sollen Ruiner Pinball dabei aus der Masse hervorheben. Und so besteht der Tower aus 3 übereinander gesetzten und verbundenen Tischen im passenden Fantasy Stil. Magier, Fledermäuse und sonstiges Ungetüm bestimmen das Spielgeschehen. In "Ruiner" hingegen kämpft man sich durch 2 nebeneinander liegende Tische welche durch Rampen verbunden sind. Das militärische Setting dürfte dabei für Diskussionsstoff sorgen. Und daran ist nicht etwa eine blutige Darstellung schuld, in dem ganzen Spiel bekommt man nämlich keinen einzigen Tropfen zu sehen. Nein, es geht schlicht und einfach darum das man einen atomaren Gegenschlag vorbereitet. Eine Defcon Anzeige gibt ständig Auskunft während man die Kugel gegen feindliche Jagdgeschwader schleudert….



Hier gehts mitunter düster zu....


In beiden Modi gibt es ein übergeordnetes Ziel, und so muß man bestimmte Aufgaben erledigen. Doch das gerät schnell in den Hintergrund. Neben den Flipper typischen Hindernissen sorgen bei Ruiner Pinball zusätzlich Feindliche Figuren für Bonuspunkte und hübsche Effekte.

Leider ist mit diesen 2 Spieltischen ist das Angebot auch schon erschöpft. Einzeln anwählbare Tische oder ähnliches gibt es nicht. Zusätzlich wirken beide Spielmodi recht uninspiriert und langweilig. Wirkliche Höhepunkte gibt es nicht und die gebotenen Hindernisse sind bestenfalls unterster Standart.
Die sehr schlichte und billig wirkende Grafik verstärkt den Eindruck noch. Eine niedrige Auflösung und zwar bunte aber wenige Farben kann man ja noch verkraften, aber das Design selbst enttäuscht ebenfalls. Ein Grundschüler hätte wohl etwas ähnlich Aufregendes locker aus dem Ärmel geschüttelt.
Die Übersicht leidet übrigens oft unter den grellen Farben, was für einen Flipper ein ernster Kritikpunkt ist.

Unerklärliche Ladepausen mit peinlicher Sprachausgabe vor Spielbeginn nerven den Spieler wieder. Der Sound, bestehend aus schlichten Melodien, dem klappern der Kugel und einigen Sprach und Explosionssamples, klingt dabei so langweilig wie die Tische aussehen.



Fühlt ihr auch plötzlich diese Schmerzen?


Das Ruiner Pinball auf schnelle Action setzt merkt man schon recht früh und so kann man die nicht wirklich exakte Physik des Balls auch leicht verkraften. Realismus Freaks meiden das Spiel eh. Nach kurzer Spielzeit hat man sich aber daran gewöhnt und kleinere Merkwürdigkeiten fallen nicht weiter auf.

Nils meint:

Nils

Ruiner wollte innovativ sein, versagt aber auf ganzer Linie. Geringer Umfang, langweilige Tische und peinliche Technik sorgen höchstens für ein Gähnen. Ist das Spiel anfangs noch ganz okay verfliegt der Reiz schnell. Höchstens eine Notlösung für die 5 Minuten Pause, mehr aber auch nicht. 

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8.12 5 Stimmen
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Ruiner Pinball Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit November 1995
Vermarkter Atari
Wertung 4.9
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