

Dieses Mal geht es jedoch ausnahmsweise mal in umgedrehter Richtung nach Zentraleuropa, daß Ziel Berlin bleibt natürlich gleich. Was ich damit sagen will, ist daß ihr dieses Mal nicht von Westen nach Osten als US G. I. sondern vielmehr von Osten nach Westen als sowjetischer Offizier zieht. Insgesamt 20 Missionen sind dabei zu absolvieren, angefangen von den ersten Tagen der Feindseligkeiten bis hin zum Kriegsende in Berlin. Dabei springt ihr zeitweise auch immer mal wieder in die Rolle der Wehrmacht und versucht der Roten Armee eins auszuwischen..
Strategieveteranen erkennen schon bei den ersten Screenshots die deutliche Handschrift von Entwickler Monte Christo. Kein Wunder, sahen die Vorgängerspiele wie D-Day oder 1944 - Winterschlacht in den Ardennen doch schon nicht recht viel anders aus. Und das ist leider auch hier nicht anders, was letztlich in einer doch schon reichlich angestaubten Optik resultiert. So sind die zahlreichen Fahrzeuge für heutige Verhältnisse verdammt eckig geworden und Texturen geizen etwas arg mit Details. Auch ein explodierender Panzer, der dabei in viele kleinere Teile zerspringt ist spätestens seit Codename Panzers kein Novum mehr im Genre.
Doch zurück zum Gameplay. Ihr befehligt eure Einheiten aus der Vogelperspektive exakt genauso wie schon bei den Vorgängern der Reihe, wobei auf Seiten der UdSSR ein ganzer Schwung neuer Units hinzugekommen ist. Von gefürchteten Katyusha Geschütz ("Stalinorgel) über den legendären T-34 bin hin zur Ilyushin Sturmovik ist alles von Rang und Namen enthalten. Das gilt natürlich ebenso auch für die deutsche Seite, wobei man hier ganz ungeniert einfach viele Kameraden aus den Vorgängern blind übernahm. Moralisch vielleicht irgendwie verwerflich (?) hat es dem Spiel allerdings keineswegs geschadet, denn alle Fahrzeuge sind sehr ausbalanciert und lassen ausreichend Freiraum für taktische Überlegungen.
Besonderen Wert legten die Entwickler zudem auf eine ausgeklügelte KI, die realistisch das Kriegsgeschehen wiedergeben soll. Und tatsächlich - unter dem Druck anrollender Panzer verlassen die verängstigten Infantristen ihre Ausgangsstellung und ziehen sich zu stärkeren eigenen Kräften zurück. Teilweise kapitulieren Kräfte auch gleich beim Anblick der rollenden Stahlkolosse. Was hier allerdings etwas stört, ist die Tatsache das alles etwas arg schnell abläuft. Manchmal bekommt man gar nicht so recht mit was überhaupt geschieht, schon hat sich das 5. Regiment ergeben und der Gegner rollt ungehindert ins eigene Hinterland vor. Hier hätte man irgendwie noch etwas schrauben müssen, denn zu leicht wird es vor dem PC schrecklich hektisch.
Ein Wort auch noch zum Multiplayer, der es euch erlaubt mit vorab zusammengestellten Einheiten in die Schlacht zu ziehen. Warum wie früher schon bei Entwickler Monte Cristo immer nur 4 Spieler einander bekriegen dürfen, bleibt wohl ein ungelöstes Rätsel. Auch die Tatsache das man einfach nur die Kampagneneinsätze nochmal durchzocken kann, die Option auf einer Zufallskarte mit ähnlichen Startbedingungen zu zocken aber fehlt, wirkt reichlich lau im Jahre 2005. Zwar machen die Duelle auch hier wieder gerade im LAN viel Spaß, bis zum sprichwörtlichen Ende der Fahnenstange (= perfekter Multiplayer) wäre es aber noch ein ganzes Stückchen Weg.
Systemanforderungen
Mind. 1Ghz CPU
256 MB RAM
64 MB Geforce 3 oder besser
Roter Sturm - Moskva to Berlin ist sicherlich kein schlechtes Spiel, aber irgendwie fehlt im Dschungel der Weltkriegsstrategiespiele das notwendige Orginalität, um hier die Frontstellung behaupten zu können. Eben dieses Quentchen fehlt dem Monte Cristo Titel aber, weshalb man sich mit einem Platz in der Etappe zufrieden geben muß. Fans machen hier dennoch nichts falsch.