
Rolo ist ein Elefant. Ein kleiner Elefant. Und unglücklich. Denn beim Zirkus des bösen Direktors Dr. Smiley (geiler Name für einen Fiesling) zwingt man ihn dazu, vor Menschenmengen dämliche Kunststücke vorzuführen. Weil das kein spaßiges Dasein ist, beschließt Rolo, gemeinsam mit einigen Freunden, aus der Gefangenschaft auszubrechen - womit auch schon der gesamte Inhalt dieses Mega Drive Moduls abgehandelt wäre.
Zur Orientierung trägt dabei eine Übersichtskarte bei, wie Super Nintendo Besitzer sie aus Super Mario World her kennen: Aus der Vogelperspektive lassen sich hier die nächsten Level anwählen oder ein bereits bewältigtes noch einmal aufrufen. Da ihr in den Level Puzzleteile der Übersichtskarte finden könnt, habt ihr so teilweise die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Levelstufen zu wählen. Am Ende läufts aber dennoch immer auf ein recht geradliniges Stage-System hinaus, an dessen Ende der gewohnt dicke Endboss auf euch wartet.

Was Rolo nun sicherlich etwas einzigartig werden lässt, sind die Freunde an seiner Seite. Startet ihr jedes Level noch alleine mit Rolo, so könnt ihr unterwegs - nach gefundenem Schlüssel - Freunde aus ihren Käfigen befreien. Auf diese Weise können sich euch bis zu vier Freunde (Eichhörnchen, Biber, Maulwurf, Kaninchen) anschließen, selbstredend allesamt mit unterschiedlichen Fähigkeiten gesegnet. Der Biber ist beispielsweise wasserfest, das Eichhörnchen kann klettern und das Karnickel mal eben problemlos zwei Bildschirme hoch springen. Droht Gefahr, lassen sich über das per Start Button aufgerufene Menü alle Freunde auch auf dem Rücken Rolos versammeln, um z.B. reitend Gefahren zu begegnen (z. B. See überqueren).
Neben zahlreichen Geschicklichkeitseinlagen und etlichen Geheimräumen mit weiteren Zählern fürs Punktekonto warten auch kleinere Schiebe-/Schalterrätsel auf Mega Drive Besitzer. Allerdings nichts, was die geistigen Fähigkeiten eines Achtjährigen überfordern würde.
Für eben jene scheint man Rolo to the Resuce im übrigen auch produziert zu haben, wovon nicht nur die etwas unbeholfene Anleitung, sondern auch die niedlich-bunte Optik zeugen. Der etwas tollpatschig wirkende Rolo mit seinem Schlafzimmerblick oder das dauergrinsende Eichhörnchen ebnen sich jedenfalls flott den Weg in das Herz eines jeden Grundschülers, was auch der Praxistest am lebenden Objekt (sechsjähriger Neffe) bewies.

Allein, die Macher hatten wohl etwas zu "optimistische" Vorstellungen von der Joypadkunst der minderjährigen Kundschaft, denn Rolo to the Rescue ist für Kinder schlichtweg zu schwer geraten. Ein einziger Treffer und der dickhäutige Held hat bereits eines seiner drei Leben weniger - habt ihr tierische Begleiter an der Seite, so nippeln diese zunächst nach und nach ab. Ein schwacher Trost, zumal Rolo weder nach oben oder unten blicken kann und so oft ein Sprung "ins Blaue" zu wagen ist, oft mit eher unerfreulichem Ausgang.
Da noch die vollständige Abstinenz eines Batteriespeichers oder wenigstens Passwortsystems hinzukommt, welches nach einer Spielpause den Wiedereinstieg in bereits erreichte Welten ermöglichen würde, wird Rolo to the Rescue zu einem richtig harten Brocken, der sich nur mit viel Ausdauer lösen lässt. Ob's das wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden - angesichts einer begrenzten Gegnerschar (nur rund ein Dutzend verschiedene) und eines insbesondere später immer erbarmungslosen Schwierigkeitsgrades ist dieses Modul nur etwas für die ganz hartgesottenen Jump'n Run Fans mit Mega Drive!