Resident Evil 3: Nemesis im Test

PlayStation1
Wegen der Indizierung des zweiten Teils aufgrund seiner überzogenen Gewalt, wurde Resident Evil 3 nahezu brutal geschnitten. So können die Zombies nicht mehr enthauptet werden und statt Blut spritzt nur noch graues Wundwasser durch die Gegend. Des weiteren bleiben besiegte Gegner nicht mehr bedrohlich am Boden liegen, sondern lösen sich blinkend in Luft auf. Vielen Fans der Serie hat dies ordentlich missfallen, dafür hat man es aber auf diese Weise geschafft, ein Resident Evil mit einer niedrigeren Altersbeschränkung raus zubringen und sich von der Indizierung Meilen weit zu entfernen.

Nach ihrem letzten Einsatz hat Jill Valentine vor, Raccoon City zu verlassen, was sich mit der Zeit allerdings als schwieriger herausstellt als angenommen. Mittlerweile hat der tödliche Virus auch die ganze Stadt verseucht. Alles beginnt in einem kleinen Lagerhaus, in dem wir ein Heilspray, Munition und einen Speicherraum finden. Resident Evil typisch wird der Spielstand via Schreibmaschine gesichert und die einzige Möglichkeit unser zu klein geratenes Inventar zu entleeren sind immer noch die Itemkisten. Eins fällt beim Öffnen des Inventars allerdings auf,,, Jill ist im Besitz einer Apparatur mit der man Munition selbst herstellen kann. Im späteren Verlauf verbessert sich so ihre Wirkung und sie wird wesentlich durchschlagskräftiger.


"Miss Valentine is back!"

Auf den Straßen wimmelt es nur so von Zombies, aggressiven Hunden und allerlei Virusungeziefer. Allerdings werdet ihr euch freuen, wenn ihr lediglich von einer Horde menschenfressender Zweibeiner verfolgt werdet. Nach kurzer Zeit müsst ihr euch nämlich mit einem wesentlich schlimmeren Gegner abfinden,,, dem Nemesis. Dieses Laborunglück ist schnell, mit einer riesigen Panzerfaust bewaffnet und verfolgt euch auf Schritt und Tritt.



Aber was wäre ein Resident Evil auch ohne Tyrant? Teilweise werdet ihr beim Zusammentreffen mit diesem hartnäckigen Monster oder in anderen Gefahrensituationen vor die Wahl zwei verschiedener Handlungen gestellt. Innerhalb eines knappen Zeitlimits müsst ihr euch für eine Aktion entscheiden, die auch Einfluss auf den Spielverlauf nehmen kann. Stellt ihr euch dem Nemesis bei jeder Begegnung und schafft es, ihn vorübergehend unschädlich zu machen, so könnt ihr euch beispielsweise eine Bonuswaffe zusammen basteln.


"Mit selbstgemixter Munition ballerts sich gleich doppelt gut"

Auch im Kampfsystem hat sich so einiges verändert. Mithilfe roter, explosiver Fässer könnt ihr kostbare Munition sparen und mehrere Gegner auf einmal mit nur einem Schuss ins Jenseits befördern. Jill ist wesentlich flinker geworden, kann Zombies jetzt per Knopfdruck wegschieben und verfügt endlich auch über eine 180° Drehung, die einem in bedrohlichen Situationen zu gute kommt. Auch die Treppen müssen nun nicht mehr mit X genommen werden.


"Resident Evil 3 ist klar Action-betont"

Die Rätsel erinnern allerdings stark an die Vorgänger und sind nicht allzu anspruchsvoll. So muss beispielsweise ein Gegenstand von A nach B verschoben oder eine richtige Schalterkombination erraten werden. Grafisch hält sich der dritte Teil der Reihe an den zweiten und weiß ebenso durch hohen Detailgrad zu begeistern. Unterlegt mit dem typischen, gruseligen Sound, berauscht er durch eine unglaublich dichte Atmosphäre. Leider sind die Türsequenzen immer noch vorhanden und auch immer noch nicht kürzer.



Ebenfalls schade ist, dass Resident Evil 3 recht kurz geraten ist und doch schneller vorüber geht, als gedacht. Man wird allerdings durch das freischaltbares Minigame Mercenaries entschädigt, in dem sich Goodies für das Hauptspiel kaufen lassen. Hier gilt es einfach, sich so schnell wie möglich zum Ziel der Mission durchzuballern, um eine Zeitbombe innerhalb des eigenen Körpers zu entschärfen. Auf dem Weg dorthin besteht auch die Aufgabe versteckte Zivilisten zu finden und zu retten. Hierfür erhält man Bonuszeit, was eigentlich auch bei den Gegnern der Fall sein sollte.


"Hungry for some S.T.A.R.S.?"

In dieser Version wurde allerdings, wie auf so vieles, auch auf eine Belohnung für das erlegen der Monster verzichtet, was das Bestehen der Mission um einiges schwerer gestaltet. Abgesehen davon erwartet euch, unter der Bedingung, dass ihr das Game im schweren Modus bewältigt habt, nach jedem Durchspielen einer von insgesamt acht Epilogen, der die Geschichte aller Hauptfiguren ein kleines bisschen weiterspinnt.


"Umbrella-Sölder Hunk erwartet euch in einem Spinoff"

written by Yvonne Averkamp @neXGam.de

Team neXGam meint:

Team neXGam

Obwohl aufgrund der Entschärfung auf so manche Kleinigkeit verzichtet werden muss, fallen die Änderungen kaum ins Gewicht und auf vieles achtet man nach kurzer Zeit auch gar nicht mehr. Auch dieses Resident Evil ist zum fürchten gut gelungen und macht jede Menge Spaß. Die Gesamtdauer hätte allerdings schon ein paar Minuten mehr vertragen können. Für Fans der Serie ein klares Muss und auch eingefleischte Horrorfans sollten sich diesen Titel nicht entgehen lassen.

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Resident Evil 3: Nemesis Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 31. Oktober 1999
Vermarkter Capcom
Wertung 8.5
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