

Die epische Space-Opera erlebt ihr abwechselnd aus Ratchets und Clanks Sicht, was sich auch deutlich auf das Gameplay auswirkt. Während die futuristische Beutelratte in klassischer Jump'N'Shoot-Manier einen Planeten nach dem anderen aufräumt, geht es in Clanks Eskapaden friedfertiger zur Sache. Der knirpsige Cyborg muss im Inneren der gewaltigen Raumzeit-Uhr knifflige Zeiträtsel lösen, die für ein "Hüpfspielchen" erfreulich anspruchsvoll ausgefallen sind. Dieses stetige Wechselspiel aus aufpeitschenden Baller-Einlagen und fordernden Puzzles ist ungemein reizvoll und erhöht die Abwechslung im Vergleich zu den gleichförmigeren Vorgängern.
Ratchet absolviert nach und nach exotische Plattform-Level, die auf verschiedensten Planeten beheimatet sind. Feindlichen Robotern und schleimigen Aliens rückt er brachial mit seinem Schraubenschlüssel zu Laibe, für hartnäckigere Kombattanten empfiehlt sich hingegen eine der mehr oder weniger originellen Fernwaffen. Neben dem klassischen Blaster und verschiedenen Granaten steht in Ratchet & Clank: A Crack in Time auch wieder die Disko-Kugel zur Verfügung, die Feinde zum tanzen animiert, zudem findet sich ein Schall-Eruptor im Sortiment, der das Feindvolk durch krachige Rülpser pulverisiert.

Gähnende Abgründe lassen sich im Tarzan-Style via Sprunghaken überwinden, weite Entfernungen dank Hover-Stiefel elegant überbrücken. Wer in den verwinkelten Levels fleißig Zoni-Gnome sammelt, darf zudem sein Raumschiff aufwerten, mit dem ihr bequem zwischen den Himmelsgestirnen verkehrt. In den Weiten des Alls warten optionale Monde und Asteroiden auf das intergalaktische Wollknäuel, wo kleine Subquests weitere Zonis und Gadgets freischalten.
Die Weltraumsequenzen entpuppen sich als Spiel im Spiel, wo man allein viele Stunden zubringen und totschlagen kann. In den Sternsystemen lassen sich gegnerische Raumschiffe in einem kleinen Arcade-Shooter aufs Korn nehmen und bereits besuchte Planetoiden ansteuern, wo nach und nach weitere Missionen freigeschaltet werden. Auch Fans des Ratchet Arena-Spinoffs kommen auf ihre Kosten, auf einem Raumkreuzer mimt der Lombax einen Gladiator und misst sich mit dem gefährlichsten Abschaum des Universums.
Von Zeit zu Zeit absolviert ihr in der Hülle des Androiden Clanks verschiedene Rätselaufgaben. Hierbei müssen Clanks Bewegungen aufgezeichnet werden um verschiedene Schalter zu bedienen, bis zu drei virtuelle Alteregos lassen sich auf diese Weise speichern und nach und nach abspielen. Ein Beispiel: Die erste Clank-Aufzeichnung betätigt einen Schalter wodurch ein Fahrstuhl aktiviert wird, den wiederum eine zweite Clank-Kopie nutzt um dem Roboter eine Tür zu öffnen. Ein unerbittliches Zeitlimit erzwingt hier die genaue Planung der verschiedenen Bewegungsabläufe und - im wahrsten Sinne des Wortes - Zeitmanagement.
Ein Großteil der Faszination des Titels und die dichte Atmosphäre werden wieder maßgeblich von der liebevollen Präsentation getragen. Die putzigen, liebevoll animierten Protagonisten könnten ebenso wie die Cartoon-Cyborgs und übrigen Galaxie-Bewohner aus einem Pixar-Streifen stammen. Auch die aufwendigen Umgebungsgrafiken bieten reichlich Eyecandy, kein Planet gleicht dem anderen. Fremdartige, außerirdische Flora lässt die Welten lebendig wirken, von Wüste über Lava-See, Dschungelwelt und Bladerunner-Metropole ist alles dabei.

A Crack in Time ist für mich der bis dato stärkste Teil der Ratchet & Clank-Saga. Zum ohnehin schon famosen Story-Telling, dem hohen Umfang, der hochwertigen Optik und den spaßigen Hüpf- und Ballerpassagen gesellen sich spielerisch ungemein ausgefeilte Rätselsequenzen.
Leider lassen sich Diese kurzerhand abbrechen und überspringen, wodurch ein Teil des Anspruchs wieder flöten geht. Ein um's andere mal wird man dazu verleitet bei besonders kniffligen Passagen doch einfach den rettenden Button zu drücken.
Etwas plump gestalten sich auch die Schusswechsel im All, da euer Raumgefährt nur auf einer zweidimensionalen Ebene navigieren kann. Dennoch ein nettes Gimmick, das zwischen den Planetentrips für Kurzweil sorgt. Wer auch nur entfernt etwas mit Jump'n'Runs anfangen kann, darf bedenkenlos zugreifen.