Ratatouille im Test

PlayStation2
Als Redakteur lernt man schnell, dass Spiele zu Filmen von Disney, Pixar und anderen CGI-Schmieden kollektiv schlecht sind. Frei nach dem Motto „Ausnahmen bestätigen die Regel“ lassen sich Spielefirmen ab und zu hinreißen, den Film zu einem wirklich guten und lustigen Spiel zu versoften. Allein diese Hoffnung lässt uns Redakteure jedes Mal, wenn wir ein Lizenzspiel in die Konsole legen, nicht verzweifeln. So auch bei Ratatouille...


Zunächst sei die ausgefallene Story in groben Zügen erklärt. Die französische Ratte Remy hat einen ungewöhnlichen Hang zur guten Küche und ist den Abfall, den Ratten täglich zu sich nehmen, leid. Von seiner Leidenschaft angetrieben, ein Koch zu werden, will er seinen Traum verwirklich und landet aufgrund einer Anreihung einiger Zufälle in der Kanalisation von Paris, wo er in das Restaurant des Koches Gusteau – sein persönlicher Held – kommt. Remy schafft es den Abfalljungen des Restaurants in seinen Bann zu bekommen und zaubert mit ihm deliziöse Gerichte. Linguini – der Junge – bittet die Ratte nun ihm das Kochen zu lehren und eine äußerst ungewöhnliche Freundschaft entwickelt sich...

Nach einigen Anfangskonfigurationen geht es im Spiel auch direkt los. Das erste Level präsentiert sich in Form eines Tutorials, in dem die Basis des Spiels verständlich erklärt wird. Das Gameplay ist in typischer Jump’n’Run-Manier aufgebaut. Man läuft durch die Level, durchquert Sprung- oder Kletterpassagen, sammelt Gegenstände auf, löst kleinere Rätsel und kämpft ab und zu auch gegen feindliche Tierchen. Auch gibt es Gegenstände wie den „Rattenball“, mit dem man durch sonst unpassierbare Gebiete gelangt oder das „Rattapult“, mit dessen Hilfe man sich auf hohe Stellen katapultieren kann. Die Level sind insgesamt linear aufgebaut und bieten außer den oben genannten Dingen und einigen auflockernden Szenen nicht viel. Die Story wird im Übrigen in Cut-Scenes erzählt. Leider sind auch die mitgelieferten Mini-Spiele nicht von Spielbarkeit gesegnet und bleiben deswegen lieber unerwähnt.



Immer, wenn man einen Spielabschnitt beendet hat, bekommt man Gusteau-Punkte, die man im Laden ausgeben kann. Hier kann man Geheimnisse, Filme, Bonusgrafiken, Konzeptgrafiken und neue Spielmodi kaufen. Als alternative Minispiele gibt es im Einzelspieler-Modus beispielsweise das "Kochstellen", wo man seine Kochkünste in einer bestimmten Zeit unter Beweis stellen muss. Der Multiplayer bietet Bootsrennen, Balancieren über Seile oder einen Gegenstände-Sammel-Wettbewerb. Als dritter Modus präsentiert sich der "Meisterschafts"-Modus, wo man sich in diversen Minispielen im Kochen, Rutschen u.a. misst. Diese Modi stellen eine gute Alternative zum Hauptspiel dar. Die Level, in denen sich die Ratte rumtreibt sind einmal in 6 "reale" Welten, wie die Küche des Kochs Gusteau, und 8 Traumwelten, die meistens aus viel Essbarem bestehen, aufgeteilt. Letztere sind dabei wirklich niedlich designt und lockern das Spielgeschehen ein wenig auf.

Leider ist nicht viel mehr zum Singleplayermodus zu sagen, die Level sind viel zu linear und das gesamte Spielgeschehen wird sehr, sehr schnell öde. Das Kochen ist hierbei nur das Mittel zum Zweck. Diesen Aspekt hätte man auch zu einem umfangreicheren Feature machen können, Cooking Mama für die Nintendo-Konkurrenz zeigt wie's geht.

Auch grafisch bleibt der Titel unter PS2-Niveau. Matschige Texturen und hölzerne Animationen sind nicht selten zu finden, auch Effekte lassen ein wenig zu wünschen übrig. Lediglich die vielen verschiedenen Moves und der Detailreichtum der Ratte bringen ein bisschen Licht ins Dunkel. Im Sound hat man sich allerdings Mühe gegeben. Neben den passenden Hintergrundklängen, ist die Sprachausgabe authentisch und gut gelungen.

Renke meint:

Renke

Wie anfangs gesagt – Ausnahmen bestätigen die Regel. Jedoch ist Ratatouille keine Ausnahme, sondern landet als eintöniges, ideenloses und humorloses Lizenzspiel als Staubfänger im Verkaufsregal. Guckt euch lieber den Film an – dieser hat deutlich besseres Feedback erhalten.

Positiv

  • Nette Story
  • Spielbarer MiniSpiel-Modus

Negativ

  • Singleplayer-Kampagne öde
  • Grafisch nicht auf der Höhe
  • Typisches Lizenzspiel
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Ratatouille Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19. September 2007
Vermarkter THQ
Wertung 6.2
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