Die Spielerinnen ähneln rein optisch ihren reellen Vorbildern zwar nur minimal, in der Spielweise und dem Schlagreportaire aber wurden die Stärken und Schwächen der Tenniscracks berücksichtigt. Je nach Ranglistenplatzierung besitzen die Damen ein mehr oder weniger ausgewogenes Verhältnis zwischen Power, Aufschlag, Volley, Lob und Schnelligkeit, diese Attribute der einzelnen Akteurinnen können jederzeit im Menüpunkt „Status“ abgerufen werden.

'Welche Tennis-Schönheit darfs denn sein..?'
Zu jedem Tennisspiel gehört natürlich der Exhibition Modus, hier können vor Spielbeginn die Länge des Matches und der Schwierigkeitsgrad nach den persönlichen Bedürfnissen eingestellt werden. Im Einzel- und Doppelmatches macht ihr euch mit der Steuerung vertraut und ertestet neue Taktiken und Schlagvarianten.
Seid ihr nun der Meinung eurem Schützling mächtig zu sein und sich ideal mit seinem Spiel auszukennen, dürft ihr euch an den „WTA Tour“ Mode wagen. Im Niemandsland der Tennisweltrangliste beginnt ihr eure Karriere und kämpft euch durch das Teilnehmerfeld kleinerer Turniere und um einen Startplatz bei den vier großen Grand Slam Turnieren. Im Falle eines Erfolges bei einem dieser Turniere wird ein fetter Batzen Punkte auf euer Punktekonto überwiesen. Je nach Turnierabschneiden klettert ihr also Platz um Platz in der WTA Rangliste. Habt ihr die Platz an der Sonne erreicht steht euch der Titel „WTA Champion“ zu. Langzeitmotivation ist bei einem so gut gelungenen Karrieremodus also vorhanden.
Der letzte der drei Modi ist der „Link Mode“, hinter den Namen versteckt sich der Multiplayermode des Spiels. Vor der Konkurrenz verstecken muss sich dieser aber durchaus nicht. Wie im Exhibition Mode tretet ihr an den unterschiedlichsten Orten in Einzel- und Doppelmatches an, einziger Unterschied: die CPU Gegner und Partner werden im „Link Mode“ durch bis zu drei weiteren menschlichen Mitspielern ersetzt. Vorraussetzung ist ein Link-Kabel.
Spielerisch gibt es an Pro Tennis WTA Tour fast nichts zu mäkeln. Es spielt sich sehr flüssig und schnell, die Ballphysik und die Bewegungen der Spielerinnen gehen in Ordnung. Auch blutige Anfänger werden beim ersten Spiel nicht untergehen, da sich das Spielgeschehen äußerst fair gestaltet.

'Grafisch keine Wucht, aber nett anzusehen...'
Die Grafik findet sich im Großen und Ganzen im vorderen GBA Mittelfeld wieder. Mir persönlich gefällt die Comicgrafik sogar viel besser als die auf realismus „getrimmte“ Grafik von Tennis Masters Series o.ä.. Die Umgebungen sehen zwar etwas lau aus, fallen aber ebenso wie die einfache aber zweckmäßige Menüoptik nicht weiter ins Gewicht. Erfreulicherweise kann man die Kameraperspektive im Pausenmenü so einstellen, dass das lästige „auf der anderen Seite spielen“ entfällt.
Außerdem findet ihr im Pausenmenü die integrierte „Quick Save“ Option, so könnt ihr schnell das aktuelle Spiel speichern, um an einem späteren Zeitpunkt das Spiel fortsetzen zu können.
Größter Kritikpunkt des Spiels ist aber etwas überraschend die Steuerung, während die Konkurrenz auf die bewährte „zwei Knopf plus Steuerkreuz“ Bedienung setzt, ging man bei PTWT einen etwas anderen Weg. Flache Bälle und der Lob befinden sich auf der A und B Taste, für Topspin- und Slice Bälle kommen aber unverständlicherweise die Schultertasten zum Einsatz. Die Spielfigur wird aber wie gewohnt per Steuerkreuz über das Display geführt.
Etwas negativ viel des weiteren auch der Sound auf, die dudelige Leier geht schon nach kurzer Zeit auf die Nerven, da hilft leider nur das Drehen am Lautstärkeregler in Richtung leise.
Sehr gutes Tennisspiel, dass mit äußerst gelungenem Karrieremodus und dynamischem Gameplay überrascht. Die WTA Lizenz versüßt zudem mit zwanzig originalen Spielern und einer Vielzahl von Arenen das Spielvergnügen. Fans des Genres greifen sofort zu, allen anderen ist ein Probespielchen anzuraten.
written by Levko, © neXGam