Pro Evolution Soccer 2009 im Test

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Pro Evolution Soccer – für die einen der Gott der Fußballspiele, für die anderen zu vernachlässigendes Konkurrenzprodukt. Electronic Arts und Konami wollen sich jedes Jahr selbst übertreffen und einen weiteren Schritt zum „perfekten Fußballspiel“ gehen. Jedes Jahr gibt es allerdings einige Negativpunkte, die vor allem in naher Vergangenheit den EA-Titel betrafen. Wie sieht’s dieses Jahr aus? Ihr erfahrt es in unserem Review!
Nach dem ziemlich imposanten und lustmachenden Intro von Pro Evolution Soccer 2009 geht’s ins Hauptmenü, welches wieder einmal umdesignt wurde – meiner Meinung nach ist es nun übersichtlicher und auch „stylisher“ gemacht worden und ziemlich ansprechend gestaltet. Wie auch FIFA ist Pro Evo sehr umfangreich, so gibt es neben den obligatorischen Pokal-, Liga, und Meister-Liga-Modi einige Neuerungen. So wurde die Champions League lizenziert (wenn auch nicht ganz) und „Werde zur Legende“ stellt eine neue Herausforderung dar. Aber nun von Anfang an.



Neben dem Freundschaftsspiel-Modus gibt’s die oben bereits genannten Spielmöglichkeiten, die jeder halbwegs versierte PES-Fan schon aus Vorgängern kennt. Hier ein kurzer Überblick: Im Pokal darf ein Turnier nachgespielt werden, in der Liga spielt man mit einem Team seiner Wahl einige Saisons und versucht Meister zu werden.

Diese beiden Modi sind in der Meister-Liga von Pro Evolution Soccer 2009 vereint – in der Saison wird die normale Liga und der Ligapokal bestritten, hat man sich am Ende einer solchen in der oberen Tabellenhälfte etabliert, darf man in der folgenden Spielzeit an der „Europäischen Meisterschaft“ oder dem „Europäischen Meister-Pokal“ teilnehmen, welche jeweils die Pendants zu Champions League und UEFA-Cup sind. In Winter- und Sommerpause dürfen zudem Verträge verlängert und Spieler ver- und angekauft werden. Schon seit Jahren ist die Meister-Liga das Herzstück von Pro Evolution Soccer und konnte über Monate an den Bildschirm binden, da sie einfach spaßig und abwechslungsreich ist – das hat sich auch dieses Jahr nicht geändert. Die einzige Veränderung ist, dass die Meister-Liga nicht mehr einziger Hauptbestandteil des Titels ist. Lizenziert sind dieses Mal übrigens leider nur wenige Vereine – die komplette niederländische, französische und italienische Liga, sowie einige Nationalmannschaften, spanische und englische Teams. Die Bundesliga ist mit keinem Verein vertreten. Schade, letztes Jahr waren mehr Originalteams enthalten.

Ein weiterer „großer“ Modus von Pro Evolution Soccer 2009 ist die UEFA Champions League, die dieses Jahr erstmalig lizenziert, allerdings nicht in die Meister-Liga mit eingebunden ist, sondern nur alleine bestritten werden darf. So kann man das Spiel mit einem Team seiner Wahl durchspielen – leider sind nicht alle Mannschaften, die dieses Jahr am Turnier teilnehmen, dabei, doch Konami hat bereits einen Patch angekündigt, der einige dieser nachliefern soll. Die Champions League ist sehr spaßig, vor allem da die Original-Hymne, die echten Anzeigen und weitere Details dabei sind, die das ganze sehr authentisch wirken lassen.



Die spannendste Neuerung in Pro Evolution Soccer 2009 ist allerdings der „Werde zur Legende“-Modus, der sich an „Be a Pro“ aus FIFA orientiert – allerdings einige Variationen beinhaltet. So erstellt man sich einen Spieler, darf ihn frei nach seinen Vorstellungen – samt Haar, Bart, Kopfform, Körpergröße und –form und vielen anderen kleinen Feinheiten – bearbeiten und ihm schließlich auch einen Namen verpassen, bevor man in seiner favorisierten Liga anfängt. Nun beginnt ein Spiel, in dem man sich beweisen muss, um von Vereinen Angebote zu bekommen. Hat man nun ein selbiges bekommen und angenommen ist man offiziell ein 17-jähriger Profi-Fußballer, dem eine große Zukunft vorhergesagt wird. Nimmt man nun zunächst nur an Trainingsspielen teil, um sich in die A-Mannschaft vorzukämpfen, steigen gleichzeitig auch die Fähigkeiten, da diese zu Anfang nicht sonderlich ausgeprägt sind. Nach einiger Zeit steht man dann auch in der Aufstellung seiner Mannschaft und darf an echten Ligaspielen teilnehmen.

In Winter- und Sommerpause bekommt man in der Regel dann Angebote von anderen Vereinen und darf sich so weiter hocharbeiten. Werde zur Legende ist mit der Meister-Liga auf einer Stufe und macht mindestens genau so süchtig. Die Standart-Kameraperspektive ist allerdings denkbar ungünstig, da die Steuerung unter den Schwenkern der selbigen leidet und die Kontrolle über den eigenen Spieler schnell verloren gehen kann. Allerdings kann man die Perspektive in den Optionen fix ändern und hat so schnell keine Probleme mehr.

Online gibt es die Wahl zwischen Freundschafts- und Ranglistenspielen, wie man es aus Vorgängern bereits gewöhnt ist. Die 2 gegen 2-Option wurde glücklicherweise auch wieder eingeführt und bietet nun eine weitere Möglichkeit für süffigen Spielspaß. Allerdings kommt es online oft zu Lags und Verzögerungen, was das Erlebnis etwas trübt.



Auch mit seiner Legende darf man in Pro Evolution Soccer 2009 online zocken! Mit insgesamt vier anderen Spielern befindet man sich nun auf dem Spielfeld – jeder spielt seinen eigens erstelltes Alter Ego. Für tolle Kombinationen, wie gute Pässe, Dribblings oder Torschüsse, bekommt man Punkte, welche am Ende des Spiels zusammengezählt werden. Es ist wirklich spaßig mit drei anderen zusammenzuspielen und teilweise wirkliche ansehnliche Kombinationen zu Stande zu bringen. Eine tolle Idee für einen Online-Modus, der allerdings auch von einigen Lags geplagt wird, was den teilweise schlechten Verbindungen der Mitspieler zu verdanken ist.



Nun, da alle Modi erklärt worden sind, kommen wir zu der Essenz des Spiels – dem Fußball. Auffällig ist, dass Pro Evolution Soccer 2009 insgesamt verlangsamt wurde, die PES-Dynamik geht allerdings nicht verloren. Teamvision wurde verbessert, die KI ist ausgeprägt und weiß Spielzüge geschickt zu stoppen. Insgesamt gibt es doch ein paar Kritikpunkte. Der Torwart ist nicht viel cleverer als im Vorgänger, macht manchmal völlig abstruse Sachen und dient oft als dritter Pfosten zum Tore schießen. Schüsse vom Boden gehen oft meterweit drüber oder vorbei, nimmt man einen Ball allerdings als Volley, drischt man ihn oft Richtung Winkel. Natürlich ist die Spieldynamik unverkennbar und gut, da man das Spiel aufziehen kann wie man möchte, die Defensivreihen wirklich besser geworden sind und somit schwerer zu durchbrechen und es sehr authentisch und realistisch wirkt, doch als PES-Fan sollte man etwas enttäuscht sein. Auch der Schiedsrichter ist wieder penibler geworden, gibt schnell gelb und auch fast genauso schnell rot. So kommt es öfters vor, dass man selbst oder der Gegner nach einiger Zeit nur noch mit 10 Mann auf dem Platz steht.

Grafisch liegt PES ganz klar hinter FIFA – alles ist nicht auf NextGen-Niveau, die Animationen sind teilweise ziemlich unnatürlich und hölzern, das Publikum ist ein Pixelhaufen und die Stadien oder Siegerehrungen auch nicht besonders imposant gestaltet – doch wenn man Wert auf Spielbarkeit legt, ist es nicht unbedingt notwendig, dass die Grafik auf Top-Niveau ist. Ein Wehrmutstropfen bleibt, schließlich hängt das Thema „Optik“ schon länger als Damoklesschwert über der Pes-Reihe. Auch beim Sound sieht’s nicht viel besser aus. Der Menü-Soundtrack besteht aus wenigen Liedern, die sich sehr oft wiederholen und somit schnell nervig werden, die Stadionatmosphäre ist ebenso öde, da die Fans dauernd dasselbe von sich geben und einfach nicht aufhören wollen – besser ist es sich seine eigenen MP3s auf die Xbox 360 Festplatte zu ziehen und als Gesänge zu benutzen, um die nervtötenden PES-Fans zum Schweigen zu bringen. Die Kommentatoren sind wie immer solide, stehen allerdings auch hinter denen von FIFA, da sie nur sehr generell sprechen, während die EA-Sprecher auch vereins- oder spielerspezifische Kommentare abgeben.

Renke meint:

Renke

Was ist los? Seit Pro Evolution Soccer 2008 scheint es nicht mehr bergauf zu gehen, die einstige Fußball-Krone wird leichtfertig verspielt. Offline sehr umfangreich und mit einem tollen „Werde zur Legende“-Modus und Champions League, allerdings lizenzmäßig im Hintertreffen und online sehr unausgereift, von Lags geplagt und insgesamt relativ schlechter als einige der Vorgänger, da die Spielbarkeit doch leiden musste. Als Pro Evo-Fan werde ich sicher meinen Spaß am Titel finden, doch FIFA macht Raum gut und steht in diesem Jahr mit Konami auf einer Stufe – Fans von Realismus sind hier wie immer richtig, wer auf Atmosphäre und Authentizität steht, greift zu FIFA. 

Positiv

  • Gute Spieldynamik...
  • Tolle Modi
  • Suchtfaktor!

Negativ

  • ...die ein paar Macken hat
  • Grafik und Sound nicht auf der Höhe
  • Einige Lizenzen verloren
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  • von RatedEdge666:

    Alles klar,vielen Dank ...

  • von daniel.dani:

    RatedEdge666 schrieb: Ich habe mal eine Frage: Um GS zu bekommen muss man 100 Spiele machen. Zählen alle Spiele (also freundschaftsspiele,werde eine legende etc)?? Dann muss man 100 Spiele gewinnen. Muss das aufeinanderfolgend sein oder kann...

  • von RatedEdge666:

    Ich habe mal eine Frage: Um GS zu bekommen muss man 100 Spiele machen. Zählen alle Spiele (also freundschaftsspiele,werde eine legende etc)?? Dann muss man 100 Spiele gewinnen. Muss das aufeinanderfolgend sein oder kann man zwischendrin auch mal verlieren???...

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Pro Evolution Soccer 2009 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 16.10.2008
Vermarkter Konami
Wertung 7.8
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