



Schon mit einem Blick auf die Rückseite der Verpackung wird rasch klar - hier versucht jemand an alte Pokémon Stadium Erfolge vom Nintendo64 anzuknöpfen. Daher werden auch hier Arenen unsicher gemacht und nach einigen Vorkämpfen und kleineren Geplänkeln steht ihr am Ende dem Leiter der jeweiligen Institutionen gegenüber. Wie gehabt wählt ihr vor dem Kampf aus euren sechs liebsten Pocket Monsters drei Favoriten aus und setzt sie dann im nachfolgenden Kampf ein. Auf Veränderung war man dabei nicht gerade aus - gerade mal vier unterschiedliche Attacken stehen den Monstern für die Hosentasche zur Wahl, was sich gemeinsam mit dem Kampfsystem seit den Anfängen der Serie nicht verändert hat.
Viel Wert legte man hingegen auf die "connectifity" mit den Nintendo DS Spielen Pokémon Perle und Pokémon Diamant. Dank drahtloser Verbindung könnt ihr so eure eigenen Pocket Monsters auf den Nintendo Wii übertragen und dann in Pokémon Battle Revolution verwenden. Nintendo64 Besitzer erinnern sich, dass dies auch damals schon bei Pokémon Stadium mittels des TransferPaks möglich war. Und just wie damals müssen Leute ohne den Nintendo Handheld und festen Pokémon-Stamm ihre (meist etwas schlechteren) Pokémon "borgen".

Welches nur mitnehmen?
Daran lässt sich schon erkennen, dass Pokémon Battle Revolution sich eigentlich vordergründig an Pokémon-Fans mit einer der Nintendo DS Versionen richtet. Dies wird auch anhand anderer Features klar, etwa wenn ihr euch mit einem Freund samt zweitem Nintendo DS duelliert. Da ist es jetzt nämlich möglich, das Kampfgeschehen auf dem großen TV anzeigen zu lassen, die Steuerung aber mittels Nintendo DS vorzunehmen.
Doch zurück zur Singleplayer-Kampagne, die diesen Namen kaum verdient. Habt ihr hier nämlich einen Sieg eingefahren, geht es weiter zur nächsten Arena. Vorher dürft ihr aber noch alle erhaltenen PokéCoupons im entsprechenden Shop auf den Kopf hauen um neue Items (Kleidung etc.) für eure Schützlinge ranzuschaffen.

Wenigstens einige der Effekte sind ganz ansehnlich geworden..
Wäre hier nun Ende, Pokémon Battle Revolution müsste man zum Teufel jagen. Aber Nintendo wäre nicht Nintendo, wenn sie nicht doch geschickt wieder eine Neuerung verbauen würden. In diesem Fall ist es ein Onlinemodus um euch mit Zockern aus aller Welt vor dem TV zu duellieren. Wahlweise per altbekanntem Freundschaftscode gegen Freunde und Bekannte oder aber ihr überlasst es einfach dem Zufall, euch einen entsprechenden Gegner zu servieren. Schade, dass man es offensichtlich immer noch nicht auf die Reihe bekommt, den Nintendo Wii Spielern eine kuschelige Lobby zu spendieren. Im Jahr 2008 sollte soetwas eigentlich endlich zum Standard werden. Dennoch erfreulich, dass man sich nun endlich über das weltweite Netz duellieren kann.
Apropos Standard - auch in Sachen Grafik hat man intern die Messlatte wohl eher etwas tiefer angesetzt. Während die Pokémon selbst noch recht ansehnlich und gut animiert sind, wirds bei den Umgebungsgrafiken fast schon peinlich. Alles wirkt steriler als die Intensivstation eines Kreiskrankenhauses. Dazu ein deutscher Kommentator, dessen ständige Wiederholungen bald schon zur Geduldsprobe werden. Ein Glück, dass sich in den Optionen eine Möglichkeit zum abschalten findet. Es gibt eben doch einen Gott. Auch musikalisch wähnt man sich wieder im 64-Bit Zeitalter - etwa 80% der Spielzeit seid ihr hilflos einer einzigen Melodie ausgeliefert, die sich nur bei den Kämpfen mit Arena-Leitern individuell anpasst. Wenigstens die Steuerung über die Wiimote wurde sauber umgesetzt und stellt auch blutjunge Spieler nach wenigen Minuten vor keine Probleme mehr.
Ernüchternd! Spätestens wenn ihr euch nach 3-4 Stunden durch den storylosen Einzelspielermodus gekämpft habt, wird euch ein "wie, das war alles?" durch den Kopf schießen. Anreize zum nochmaligen Durchspielen setzt Pokémon Battle Revolution nicht, stattdessen darf online duelliert werden - ein ziemlich durchwachsenes Konzept auf wackeligen Beinen. Selbst als Pokémon Fan würde ich die geforderten 50 Mäuse besser für mich behalten oder bei qualitativ höherwertigen Alternativen anlegen.