
Der Tisch dieser Größe des US-Nachtprogramms darf in zwei Schwierigkeitsgraden gespielt werden!
Nachdem der auftauchende Introbildschirm nach wenigen Sekunden bereits schon wieder in der Versenkung verschwunden ist, steht der Spieler vor der Wahl zwischen den beiden Tischen. Auffällig - beide Flipper sind jeweils mit einem Easy und einem Hard Mode spielbar, wodurch auch Anfängern eine faire Chance gegeben wird.

Diese Farben, diese Lichter... aahhh
Ausgeglichen wird dieser vermeintliche Vorteil allerdings schon sobald die Kugel ins Rollen kommt. Nicht nur, daß die Ballphysik etwas mehr Feintuning vertragen hätte, aber durch relativ kleine Bumper und eine große Öffnung in der Mitte haut es selbst im einfachsten Schwierigkeitsgrad binnen weniger Minuten die Kugel zuverlässig aus dem Spiel. Fast fühlt man sich hierbei an die Abzocknummer auf der heimischen Kirmes zurückversetzt, bei der man einen Magneten zwischen den unteren Bumpern vermutete.
Doch zurück zu Pinball Jam. Zwar lässt sich mit etwas Timing der Ball ganz gut und gezielt Richtung Ramps und Pins befördern, leider ist dazu aber äußerste Konzentration allein schon aufgrund der Darstellung notwendig. Das der kleine Bildausschnitt auf dem Lynx naturgemäß nicht gerade für übermäßige Übersicht sorgt, dürfte bekannt sein. Wenn hier aber auch noch die offenbar im LSD-Rauch auserwählte Farbgebung mit rein spielt, hat man so seine Problem bei der optischen Verfolgung der Kugel. Wie hilfreich, daß der Ball da prinzipiell immer zentriert in der Mitte des Bildes verweilt und lediglich nach links und rechts schlenker macht. Hat man sich erstmal darauf eingestellt, fällt die Übersicht schon erheblich leichter.

Elvira wacht höchstpersönlich über euer Unvermögen..
Wer die Kugel hingegen vollkommen aus den Augen verloren hat, greift am besten schnell beherzt zum Start Button. Im pausierten Status wird der Ball von pulsierenden Ringen umgeben angezeigt, so daß sich schnell die verlorengeglaubte Übersicht wiedergewinnen lässt.
Grafisch kommt die Cart wie bereits erwähnt reichlich skuril daher. Zwar sind die Tische in ihrem Aufbau recht hübsch und auch das Scrolling ruckelt nur selten, dafür ist die Farbgebung ein Grauen. Schön das der Lynx so viele Farben darstellen kann, aber bitte doch nicht alle auf einmal! Besser macht es da schon der Sound - die rockigen Klänge, besonders beim Elvira Tisch gehören mit zu den besten Soundstücken die jemals auf dem Lynx zu hören waren. Ebenso im übrigen die umfangreiche Sprachausgabe, die wie bei Original in der Spielhalle um blöde Sprüche nicht verlegen ist.

Kaum was zu erkennen? Tja, so gings uns beim Test zeitweise auch...
Ein letzter Wehmutstropfen nun noch zum Schluß: So schön die High-Score Liste auch ist, aber aufgrund fehlender Ewigkeit hält auch der beste Rekord nur bis zum Ausschalten, womit sich der Ansporn zu Höchstleistungen leider arg in Grenzen hält.
Als einzigster Genrevertreter auf dem Lynx genießt Pinball Jam natürlich soetwas wie einen wohlwollenden Bonus. Dennoch gibts hier einige Details zu bemängeln und wäre die Softwaredichte auf dem Atari Handheld nicht so dünn, würde das Game glatt durch das Raster fallen. So aber ordnet sich das Pinballgame irgendwo zwischen mangelhaft und befriedigend ein und dürfte zumindest ausgemachten Lynx Ethusiasten einige Stunden Freude bereiten.