Pflanzen gegen Zombies - eine Prämisse, die eigentlich nur den verworrenen Hirnen bei PopCap entsprungen sein kann. Und bekanntermaßen hat selbige für Siegeszüge auf zahlreichen Plattformen - von iPad bis Playstation 3 - gesorgt. Ob die jüngste Portierung, für den Nintendo DS, ebenfalls mithalten kann erfahrt ihr in unserem Test.
Seit über dreissig Jahren wollen Zombies immer nur das eine: Gehirne. Ob dies nun eine Basis für eine ausgewogene Ernährung darstellt kann den lieben Untoten ja relativ egal sein. Doch in Pflanzen gegen Zombies stehen die wandelnden Leichen nun in eurem Garten ...
Ziel ist es Welle um Welle von Zombies zu vernichten, bevor sie eure Türschwelle erreichen. Dabei greift ihr jedoch nicht, wie es zu vermuten wäre, auf Schnellfeuerwaffen, Granaten, Kettensägen oder Billardstöcke zurück. Weit gefehlt lieber Leser - als Gärtner mit dem grünen Daumen greift ihr auf eine weit gefächerte Palette von Pflanzen zurück, welche sich aufgrund ihrer Eigenschaften perfekt als Zombie-Abwehrmittel eignen. Einige verschießen Samen, explodieren wie Tretminen, frieren Gegner ein oder dienen als Barriere.
Und so bleibt Pflanzen gegen Zombies der Realität in jedem Aspekt treu (leichter Sarkasmus beabsichtigt): Damit Pflanzen wachsen können, benötigen sie die Sonne. Im Spiel benötigt ihr Sonnenenergie, welche am Tage sinnvollerweise vom Himmel fällt oder via Sonnenblumen gewonnen werden kann.
Die gesamte Spielsteuerung wird hier mit dem Stylus realisiert: Ihr zieht Pflanzen einfach aus der am oberen Teil des Bildschirms befindlichen Leiste auf das Spielfeld und sammelt Sonnenenergie und diverse andere Items durch simples Antippen. Dies erzeugt ein simples und unkompliziertes Spiel-Management, welches erlaubt, euch vollkommen auf die vor euch liegende (schlurfende) Aufgabe zu konzentrieren.
So kämpft ihr euch in allerfeinster Tower Defense-Manier durch 50 Level des Abenteuer Modus. Im Verlauf des Spiels widerlegen die drolligen Zombies jedoch das Klischee über ihre geistigen Kompetenzen und lassen sich immer wieder neue Tricks einfallen um eurem Hirn einen Überraschungsbesuch abzustatten. So nutzen sie Metallplatten oder Verkehrshütchen, um sich vor eurem Pflanzenbeschuss zu schützen, buddeln sich eifrig unter eurer Pflanzenarmada hindurch oder überspringen sie mit Pogostöcken. Dies und vieles mehr verlangt von euch immer neue Strategien und die effektive Nutzung neuer Pflanzen, welche ihr euch im Verlauf des Abenteuers freispielt oder im Shop - bzw. Kofferraum - des ollen Deppie Dave kaufen könnt und müsst.
Doch sorgen nicht nur die lieben Untoten für Abwechslung. So führt euch euer Kampf in die tiefe Nacht, über Level mit Wassergräben bis hinauf auf das Dach eures Hauses. Faktoren, die von euch verlangen wiederum neue Strategien zu entwickeln und die passenden Pflanzen gegen die schlurfende Bedrohung zu wählen.
So bietet der Abenteuer-Modus bereits ein gutes Stück Gameplay für den schnöden Mammon, doch macht der Titel hier noch nicht Stopp:
Ihr erhaltet zudem einen Survival-Modus, in welchem ihr eine vorgegebene Anzahl von Zombie-Wellen durchhalten müsst, einen Zen-Garten, der es euch erlaubt Pflanzen zu züchten und gegen Mehrwert wieder zu verkaufen, sowie eine Sammlung von 22 Mini-Spielen. Letztere sind besonderes Hervorzuheben, da ein jedes Spiel Elemente des Abenteuer-Modus mit einbringen und sie so zu integralen Bestandteilen des Spiels machen, statt zu gesichtslosen und austauschbaren Dreingaben degradieren.
Zu guter Letzt sollte natürlich auch nicht der Multiplayer-Modus unter den Tisch fallen. Während ein Spieler die Rolle des um sein Leben pflanzenden Hausbesitzer übernimmt, muss der Gegenspieler sich als Architekt einer erfolgreichen Zombie-Invasion betätigen. Dies funktioniert übrigens auch per „Download-Play“. Das heißt, dass euer Gegenspieler nicht zwingend eine Kopie des Spiels benötigt.
So ist für allerhand Inhalt gesorgt, welcher dem Käufer viele Stunden Spielspaß inklusive Wiederspielwert beschert. Dabei sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass der Nintendo DS Port von Pflanzen gegen Zombies die teuerste Version des Spiels darstellt. Der Inhalt mag für sich alleine den Preis rechtfertigen, doch nicht in Relation der anderen verfügbaren Versionen des Spiels, welche vom Inhalt zudem noch identisch sind.
Ein weiterer Wermutstropfen ist die grafische Präsentation des Titels. Nun hat der Nintendo DS eine relativ kleine Auflösung, was zu entsprechenden Anpassungen der Grafiken führte. Einige kleine Details gingen so verloren, stören aber das Spielgeschehen nicht weiter - das Spiel sieht immer noch sehr nett aus. Leider sind auch - unverständlicherweise - einige Animationen der Schere zum Opfer gefallen. All dies wäre noch leicht zu verkraften, wenn das Spiel bei einem überfüllten Bildschirm nicht unheimlich langsam werden würde.
Dies ist aufgrund aller Einbußen nicht nur ärgerlich sondern vor allem unverständlich in Anbetracht dessen, wozu der Nintendo DS fähig ist. Dieses Manko lässt sich nur auf fehlende Optimierungen dieser Version zurückführen, was noch einmal das Preis/Leistungsverhältnis nach unten drückt.
Dennoch bleibt Pflanzen gegen Zombies auf dem DS ein sehr gutes Spiel, da es trotz technischer Mängel ein solider und originalgetreuer Port darstellt. Wer jedoch bereits eine mobile Version des Spiels besitzt hat keinen wirklichen Grund zu dieser zu greifen. Alle anderen sollten ruhig einen Blick darauf werfen und selbst entscheiden.
Christian meint:
Positiv
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süchtig-machendes Spielprinzip
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Multiplayer
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abwechslungsreiche Minispiele
Negativ
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grafische Performance
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der Preis
Genre |
Strategie |
Spieleranzahl |
1-2 |
Regionalcode |
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Auflösung / Hertz |
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Onlinefunktion |
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Verfügbarkeit |
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Vermarkter |
Rondomedia |
Wertung |
8
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Pflanzen gegen Zombies ist ein typischer Süchtigmacher - wie fast jedes Tower Defense-Spiel. Und so hat auch PopCap den Touchscreen meines DS zum Glühen gebracht. Und dennoch bleibt mir nichts anderes übrig als den Titel auch mit einem weinenden Auge zu betrachten. Auf der einen Seite fesselt der Titel mich stundenlang an den Bildschirm - doch ist es einfach nicht zu verleugnen, dass der Titel seine Macken hat und zudem im Vergleich zu allen anderen Ports noch sehr teuer ist und keinerlei wirkliche Vorteile bietet. Rein subjektiv kann ich jedoch sagen, dass ich mich glücklich schätze mit dem DS-Port von Pflanzen gegen Zombies eine mobile Hardcopy- statt einer Download-Version zu besitzen - da ich hier tatsächlich von „besitzen“ zu sprechen wage.