Nun, als Hintergrund dient wieder einmal der langsam ausgelutschte Zweite Weltkrieg, den ihr wie gehabt leider abermals nur aus Westalliierter Sicht mitverfolgen dürft. Als Kommendeur eines 5 bis 8 Mann starken Trupps gilt es diverse Aufträge erfolgreich zu beenden, um den Vormarsch auf Berlin zu beschleunigen und Nazi Deutschland zu besiegen.


Hierzu stehen euch verschiedene Soldaten zur Verfügung, die ihr nach jedem Briefing je nach belieben zu einem eigenen Trupp zusammenstellt. Neben Scharfschützen, Bazooka Schützen und Sanitätern dürfen auch MG-Schützen und Funker in den eigenen Spähtrupp integriert werden. Zwar gibt euch das Gerät immer schon eine Empfehlung vor, allerdings könnt und solltet ihr diese noch je nach eigener Spielweise anpassen. Ist beispielsweise mit gepanzertem Feindwiderstand zu rechnen, lässt man womöglich besser einen Scharfschützen zurück im Lager und nimmt stattdessen einen weiteren Panzerabwehrsoldaten mit ins Gefecht. Die dadurch entstandene taktische Komponente ist nicht zu verachten und kann teilweise über Gedeih und Verderb entscheiden...
Sind Männer und deren Ausrüstung schlußendlich festgelegt, geht es in den ersten Einsatz. Während zuerst von Afrika aus Italien invasioniert wird, dürft ihr später auch beim D-Day euer Können unter Beweis stellen. Besonders gut gefallen hat mir dabei auch die Tatsache, daß ihr mit eurem Spähtruppe nicht immer allein in Feindesland seid. So gibt es durchaus auch einige Missionen, in denen eine alliierte Kompanie neben euch liegt und sich eben auch Kämpfe mit Italienern bzw. der Wehrmacht liefert.


Dargestellt wird das Geschehen aus der Vogelperspektive, was dem Strategietitel zu Übersicht verhelfen soll. Zusätzlich lässt sich per Taste (2) jederzeit eine kleine Minimap aufrufen, in der sowohl eure, verbündete als auch feindliche Truppen eingezeichnet sind.
Ist der erste Feind gesichtet, schickt ihr eure Leute los. Jeder von ihnen verfügt abhängig von physischer Leistungsfähigkeit und dem Gewicht des Rucksacks eine bestimmte Anzahl an Bewegungspunkten, die ihr entweder für Bewegungen oder aber Schießen einsetzen könnt. Oder eben auch beides. Je nachdem wie viele Bewegungspunkte ihr auf das Zielen (maximal 8) verteilt, desto genauer wird der Schuß. Gerade bei einem Scharfschützen auf große Distanz sollte dies nicht mißachtet werden.
Ebenfalls sollte die Deckung nicht vernachlässigt werden, denn sonst ist euer Trupp schneller aufgerieben als die erste Welle am Strandabschnitt Omaha Beach. Mauern, Zäune, Fahrzeuge, ja sogar hinter Büschen könnt ihr entweder knieend oder sogar liegend Deckung suchen. Die Vorteile liegen auf der Hand - ein liegender Gegner ist schwerer zu treffen, dieser sieht allerdings weit weniger und muß sich auf seine Kameraden verlassen.
Interessanterweise seid ihr nicht nur auf eure Füße angewiesen. Zwar werdet ihr den Großteil der Küstengebiete, Ruinen und Waldgebiete per Pedes erkunden, herumstehende Lastkraftwagen können aber problemlos genutzt werden und sogar unbesetzte 8.8 mm Flakgeschütze und MG-Stellungen können eben mal eingenommen und im Kampf eingesetzt werden.


Technisch fasziniert die Game-Card mit einer der bis dato besten Präsentationen auf dem N-Gage. Jede Menge digitalisierte Bilder von der Invasionsfront vermitteln die Atmosphäre großartig, dazu spielt qualitativ hochwertiger Sound. Im Spiel selbst fällt die Hintergrundmusik größtenteils weg, was aber keineswegs den positiven Gesamteindruck schmälert. Wenn plötzlich der Schuß eines Scharfschützens die Stille durchbricht, dann wirkt das ganz anders. Ähnlich auch mit der multilingualen Sprachausgabe (!) eurer Gegner - gehts gegen Italiener wird italienisch geredet, die Wehrmacht unterhält sich auf Deutsch und eure GI's raunen sich entweder im amerikanischen Slang oder unverkennbaren british english an.
Zudem haben die Grafiker hier ihre Detailverliebtheit spielen lassen. So ziehen verwundete Soldaten eine kleine Blutspur hinter sich her, das Mündungsfeuer des MGs blitzt herrlich auf und trotz des kleinen Screens lassen sich alle Kleinigkeiten an euren Soldaten erkennen.
Zum Schluß auch noch ein paar Worte über die Multiplayer-Möglichkeiten, bei denen Nokia ebenfalls nichts falsch gemacht hat. Über Bluetooth könnt ihr mit bis zu fünf anderen Offizieren miteinander bzw. gegeneinander in die Schlacht ziehen. Diverse Maps mitsamt ausreichend Kriegsmaterial (Panzer, Flakgeschütze etc.) stehen hierbei zur Verfügung, um das Gefecht interessanter zu gestalten.
Doch das ist glücklicherweise nicht alles - wer möchte kann auch kooperativ mit einem Freund an einem einzigen N-Gage zocken! Und zwar die komplette Singleplayer Kampagne. Begünstigt durch das rundenbasierte Spielprinzip wird hier der Handheld nach jeder Runde weitergegeben und jeder befehligt seinen eigenen Trupp.


Wem das nicht reicht, der darf Pathway to Glory auch online gegen andere Member der N-Gage Arena spielen. Intelligenterweise integrierte man eine Rangliste, anhand der sich immer recht schnell ein ebenbürtiger Gegner für Onlineduelle finden lässt, ansonsten besteht der Unterschied zu einem normalem Bluetooth Match lediglich im vorhandenen Zeitlimit je Spielzug.
Ich muß zugeben - ich bin einfach begeistert! Nokia hat hier im Vorfeld nicht zuviel versprochen und der positive Ersteindruck von der Games Convention hat sich mehr als bestätigt. Pathway to Glory ist ein absoluter Ausnahmetitel und gehört in jede N-Gage Spielesammlung, unbedingt zugreifen!