Okami im Test

Nintendo Wii
Alles was ein Künstler braucht, ist seine Leinwand und sein Pinsel. Allein mit diesen beiden Utensilien wurden schon wahre Meisterwerke geschaffen. Ähnlich geht es auch bei Ō,,,kami zu, denn bereits in der von uns getesteten PlayStation 2 Version dürft ihr nun auch auf dem Nintendo Wii den Pinsel schwingen. Im wahrsten Sinne des Wortes!
Spiele sind heutzutage so eintönig und brutal geworden: Entweder man ballert sich im zweiten oder dritten Weltkrieg den Weg frei oder rettet zum zwölften Mal ein verwunschenes Zauberland. Doch manchmal, aber nur manchmal findet man eine Perle. Ein Kleinod der spielerischen Kunst, die den Spieler völlig in den Bann zieht und frischer ist als manches gepflücktes Obst. Erfahrene Leser und Spieler werden wohl mit dem Namen Clover Studios einiges anfangen können. Sind sie doch verwantwortlich gewesen für die sensationelle Viewtiful Joe Reihe, die nicht nur durch ihren optischen Stil, sondern auch durch ein unverbrauchtes Setting und stetigen Seitenhieben gegen die Filmbranche hervorstach.


Amaterasu staunt nicht schlecht..

Eben diese leider mittlerweile aufgelösten Clover Studios waren verantwortlich für ein Spiel namens Ō,,,kami. Jeder der damals das Spiel spielte dachte sich: „Da muss doch eine Nintendo Wii Version kommen! Das Spiel wäre perfekt dafür!“ und siehe da: Nach anfänglichen Dementi ist es nun soweit und wir halten das Spiel in unseren Händen. Natürlich wird nicht lange gefackelt und das Spiel sofort in die Konsole eingelegt.

Verantwortlich zeichnen sich für die Umsetzung Ready At Dawn Studios, die versucht haben das Spiel originalgetreu auf die Nintendo Wii Konsole umzusetzen und die bewegungsintensive Steuerung sinnvoll zu nutzen und in der Tat profitiert das Spiel auch davon. Zunächst aber erstmal zur Story: Das Spiel selbst spielt in einem kleinen Dorf namens Kamiki in dem fiktiven Land Nippon. Dort haust ein neunköpfiger Drache namens Orochi, der jedes Jahr eine Jungfrau als Opfergabe fordert, die er selbst auswählt. Laut einer Legende kam es aber dazu, dass der legendäre Kämpfer Nagi zusammen mit dem weißen Wolf Shiranui Orochi in die Knie zwang und ihn für ewig in die Mondhöhle verbannte. Für den Sieg ließ Shiranui ihr Leben um das Dorf zu retten. Ihr und Nagi zu Ehren wurden auf dem Gipfel des Berges von Kamiki Statuen errichtet um der Errettung zu gedenken.


..über ihren Erzrivalen

Nun sind fast 100 Jahre vergangen und eine seltsame Dunkelheit überzieht das Land. Auch das sonst für seine zahlreich blühenden Kirschbäume bekannte Dorf Kamiki leidet darunter. Alles ist verdorrt, als wenn das Land aufzeigen würde, dass schlechte Zeiten im Anflug sind. Es scheint so als könnten nur die Götter das Land retten und so ist es auch. Die Sonnengöttin Amaterasu kehrt in Gestalt des weißen Wolfes auf die Erde zurück um die Dunkelheit zurückzudrängen und deren Ursprung festzustellen.

Wie man sich vorstellen kann, schlüpft man in die Rolle der fleischgewordenen Göttin um die Dinge in Nippon wieder in Ordnung zu bringen. Begleitet wird man von dem wandernden Künstler Issun, der zwar nur so groß wie eine Laus ist, aber dafür mit nützlichen Informationen dienen kann und für einige spaßige Dialoge im Verlauf des Spiels sorgt. Seine größte Schwäche ist aber die Schönheit der Frauen, der er im Verlauf des Abenteuers oftmals erliegt.


Man erforscht auf seiner Reise fremde Landstriche

Die Menschen selbst sehen Amaterasu nur als weißen Wolf, der durch das Dorf streift. Für das Monokel Issun und all diejenigen, die noch an die Götter glauben ist sie mit roten Verzierungen und einem Schild auf dem Rücken zu sehen. Das Schild ist aber eigentlich ein Spiegel, also ein göttliches Instrument, dass die derzeit ausgewählte Bewaffnung darstellt. Die Kämpfe sind zwar kein Hauptbestandteil des Spiels, trotzdem nehmen sie einen großen Teil ein. Neben gegnerischen Patrouillen, die als herumwandernde Dämonenrollen dargestellt werden, steht man auch ab und an größeren Bossgegnern gegenüber, die verschiedene Taktiken erfordern.

Findet ein solcher Kampf statt, baut sich eine begrenzte Arena auf, die von einem Wall geschützt wird. Schwingt man nun die Wiimote, so schlägt man mit der Waffe zu, die momentan ausgewählt ist. Diese stammt aus drei Kategorien: Göttliche Spiegel, Gebetsperlen oder Schwerter. Jede von ihnen haben Vor- und Nachteile in Bezug auf Geschwindigkeit und Durchschlagskraft. Neben den normalen Angriffen können auch bereits erlernte Pinseltechniken dazu verwendet werden, Gegner zu schaden oder zu vernichten. Vor allem im späteren Spielverlauf haben Gegner Schwachstellen, die man mit der richten Pinseltechnik sinnvoll ausnutzen kann.


Man muss sich auch gegen den ein oder anderen Zwischenboss behaupten

Ab und an findet man auf der Reise durch Nippon auch ein Dojo in dem ein alternder Greis haust, der euch gegen entsprechende Bezahlung Kombos und zusätzliche Kampftechniken beibringt. So müsst ihr während des gesamten Spiels aber auch euren Grips einsetzen bei verschiedenen Rätseln, auch wenn diese euch nicht allzu viel abverlangen und nach mehreren „Fehlversuchen“ auch Issun die Aktionen des Spielers in richtige Bahnen lenkt.

Vor allem hier kann Ō,,,kami punkten: Spielt ihr zielstrebig, so könnt ihr das Spiel in etwa 20 Stunden beenden. Wollt ihr aber alle Sidequests erledigen, verstreute Perlen finden oder Tiere füttern, so benötigt ihr schon weit mehr als das. Euer Tatendrang wird natürlich auch dementsprechend belohnt mit Glückspunkten, die ihr wiederum in Fertigkeiten investiert oder anderen Boni. Es macht aber auch sehr viel Spaß nur einen Ausflug in die Flora und Fauna der Spielwelt zu machen und allerlei zu entdecken gibt es vieles. Auch so seid ihr gezwungen durch erst später erworbene Pinseltechniken zu einem Anfangsgebiet zurückzukehren, weil ihr nur so an manche Perlen herankommen könnt.


Ein Beispiel für die malerische Optik

Auch so lohnt es sich bei dem Spiel die Augen offen zu halten, denn bei Ō,,,kami wird der Cel-Shading Stil der Grafik nahezu zur Perfektion gebracht. Auffallend ist gegenüber der PlayStation 2 Version, dass die Farben kräftiger und auch die Grafik ruckelfreier ist. Durch die enorme Weitsicht ging die Framerate bei der Sonykonsole manchmal schon in den Keller, aber auch in der Nintendo Wii Version werden Details wie Tiere oder Büsche erst relativ spät aufgebaut und erscheinen manchmal recht spät auf dem Bildschirm.

Passend zum asiatischen Ambiente dringt auch ein asiatisch angehauchter Soundtrack an euer Ohr, der angenehm zu hören ist und sich perfekt in das Spiel einpasst. Selbst die Steuerung kann auch überzeugen, auch wenn sie nicht immer perfekt funktioniert. Vor allem waagerechte Striche sind schon mal etwas schief und werden so nicht vom System erkannt, was fühlbar etwas nachgiebiger ist als in der PS2 Version. Hier empfiehlt es sich lieber kürzere Striche als lange zu zeichnen, da diese besser erkannt werden.

Michael meint:

Michael

Ein Spiel wie Ō,,,kami sieht man nicht alle Tage. Egal ob nun der optische Stil, auch der spielerische Part kann voll überzeugen. Bei der Spielmechanik hat man sich viel von Zelda abgeschaut, aber dennoch so viele eigene Ideen untergebracht um im direkten Vergleich zu bestehen. Trotz der kleineren Mängel mit der Steuerung ist Ō,,,kami auch auf Nintendo Wii bedenkenlos weiterzuempfehlen. Falls ihr die PlayStation 2 Version jedoch schon besitzt, solltet ihr lieber zweimal über einen Kauf nachdenken, denn neuer Content ist in der Nintendo Wii Version leider nicht vorhanden. 

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  • von MC_IRC:

    Gott...sieht das bescheiden aus...:lol:

  • von DinoHeli:

    Die Erstauflage siehst Du hier . Jo, die zweite Auflage bekamen nur wir. Ich denke mal wegen der Umstellung des USK-Logos......

  • von Reviver:

    Wie ist der DVD Aufdruck bei der alten Auflage? Achja, glaub zweite Aufflage gibt es nur im deutschsprachigen Raum ?

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Okami Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13. Juni 2008
Vermarkter Capcom
Wertung 8.5
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