Need for Speed: Underground im Test

PlayStation2
Nach dem überragenden Renner "Need for Speed: Hot Pursuit 2" lässt Electronic Arts einen weiteren Vertreter der N4S-Saga (Der erste Teil erschien sogar auf dem glücklosen 3DO) auf das Sony-Flaggschiff los. Die Serie ist seit jeher für ihr Arcade-lastiges Gameplay bekannt - hier wird auf Geschwindigkeit und nicht auf trockenen Realismus getrimmt. Das gleiche Feeling portierten die Hollywood-Produktionen "The Fast and the Furios" und sein (mittelprächtiger) Nachfolger ins Kino,,, bis in den letzten Quadratzentimeter durchfrisierte PS-Monster liefern sich illegale Strassenrennen in nächtlichen Großstädten. Während sich das offizielle Game zum Leinwandepos weiterhin in Entwicklung befindet, bringt EA pünktlich mit "Need for Speed Underground" zum Weihnachtsfest eine entsprechende Softwareadaption heraus.

'Hmh... nette Karre'


Das Herz des Games bildet der namensgebende Undergroundmodus. Ihr startet eure Karriere als Nobody und steigt Stück für Stück die Rangliste auf um euch als gesetzloser Strassenracer einen Namen zu machen. Stattliche 111 "Missionen" umfasst der Mode, unterteilt in Drift- und Drag-Rennen, sowie Point to Point, Circuit und Knockout-Fahrten. Herausforderungen werden entweder in Form von kurzen Renderschnipseln präsentiert oder durch einen Audiokommentar bekannt gegeben - in feinster deutscher Synchro! Nach ein paar Races wartet ein komplettes Turnier auf euch, in dem ihr in weiteren Rennen Punkte für die Gesamtwertung sammelt. Durch eure Siege erhaltet ihr Stylepunkte und harte Dollars, die ihr in Upgrades investiert, um euren zahmen VW-Golf Stück für Stück in eine aggressive Nitrorakete zu verwandeln.


'Atemberaubende Grafik...'


Natürlich lassen sich die zahlreichen Spielvarianten auch separat anwählen - neben gewöhnlichen Rundkursrennen, könnt ihr wie bei etwaigen Rallygames von einem Punkt der Stadt zu einem anderen brausen oder eine Art "Last-Man-Standing" zocken,,, jeweils der Letzte fliegt nach einer Runde raus. Innovativer sind Drag und Drift! Bei Ersterem rast ihr eine grade Strecke entlang und müsst für maximale Beschleunigung im richtigen Zeitpunkt nach oben schalten, passt auf, dass euch euer Motor nicht um die Ohren fliegt. Bei Drift heizt ihr hingegen in bester Ridge Racer-Manier mit reifenfeindlichen Slides um die Kurven - je gewagter, desto mehr Punkte gibts. In fast allen Spielvarianten lässt sich zudem Zivilverkehr dazuschalten um euer Reaktionsvermögen zusätzlich zu traktieren. Ein Crash hat bis auf den erheblichen Zeitverlust keine Folgen, ein Schadensmodell wurde leider nicht in den Programmcode integriert. Dafür entschädigt die gelungene Gegner-KI - während die Konkurrenz noch immer unter dem Perlenketten-Syndrom leidet, beeindrucken die N4S-Flitzer mit ausgefeilten Abdräng- und Überholmanövern.

Insgesamt stehen ca. 20 verschiedene Vehikel zur Wahl, von denen die meisten erst freigespielt werden müssen. Sündhaft teure Juppieschlitten und Sportwagen dürft ihr nicht erwarten, das Sortiment präsentiert sich mit VW Golf, Ford Focus & Co. recht bodenständig. Zudem mutet auf den ersten Blick die Anzahl zwar spartanisch an (Gran Turismo & Co. bieten mehr als 100 Spritsauger), dafür lassen sich die Boliden nach belieben upgraden, verbessern und modifizieren. Um euren Ruf und euer Ansehen aufzupuschen bietet sich zunächst ein optisches Facelifting an - ändert die Lackierung, bepinselt euen Schlitten mit Grafitties, Tribals und Aufklebern und kauft euch stylishe Felgen und Motorhauben. Danach gehts ans Eingemachte - legt Hand an Motor, Bremsen und Reifen um die maximal mögliche Leistung aus eurem Wagen herauszukitzeln.


'Tuned Euren Golf bis zur Nitrorakete...'


Wie die PC-Version lädt auch die PS2-Edition von N4S Underground zu heißen Onlinematches ein, XBoxler müssen sich trotz XBLive-Portal in Verzicht üben. In Race, Drift- und Drag-Modes könnt ihr gegen 4 menschliche Mitspieler über den Datenhighway rasen - DSL und Breitbandadapter vorausgesetzt. Da ihr in euren eigenen frisierten Schlitten antreten könnt, laufen die Rennen Gefahr unfair und unausgewogen zu werden. Um Frust vorzubeugen gibt euch ein spezielles Tool an wie eure Chancen gegen die aufgemotzen Widersacher sind. Des weiteren könnt ihr auch bei Onlinewettbewerben ordentlich Style-Punkte abstauben und geheime Magazincover freispielen.


'Mit ein wenig Turbo kann auch dieses Duell gewonnen werden'


Kommen wir zum herausragendsten Merkmal von Underground - der fantastischen Grafik. Der hohe Polygoncount der Engine macht sich überall bemerkbar,,, hochdetallierte Fahrzeugmodelle rasen durch nächtliche Großstadtkulissen, die mit einer üppigen Randbebauung protzen. Jede Strasse ist mit gigantischen, abwechslungsreichen Wolkenkratzern und fluoreszierenden Leuchtreklamen vollgestopft, die bei der heißen Rennaction zu einem Lichtermeer zerfließen. Je schneller ihr euer Gefährt durch die Kurven driftet, desto mehr verwischt ein Blureffekt den Rand eurer Bildröhre! Grade bei Nitroeinspritzung verkommt das aktuelle Need4Speed dadurch zum Geschwindigkeitsrausch schlechthin. Auf diese Weise wird auch geschickt die, für ein Racinggame, äußerst niedrige Framerate kaschiert (Rutscht teilweise unter 30fps). Das Sahnehäubchen sind zweifelsohne die zahlreichen Bump-Mapping- und Environment-Effekte, die Sonys DVD-Schleuder konsequent ausreizen. Auf dem Asphalt erkennt ihr jede noch so kleine Unebenheit, des weiteren spiegelt sich die Skyline der City realistisch im Strassenbelag, auch auf euren Boliden spielt sich bei rasanter Fahrt ein prächtiges Farbenspiel ab! Erkauft wird der Eyecandy mit einer leicht kantigen Optik und bereits erwähnter Bildwiederholrate - verschmerzbar!


'Driftet Euch auf Platz 1...'


Die akustische Untermalung steht der brillanten Optik in nichts nach. Kurz nach dem Einschalten der Konsole werdet ihr von einem dröhnenden THX-Logo begrüßt! Auf Wunsch liefert die Silberscheibe glasklaren Dolby Prologic II-Sound, der euch mitten ins Geschehen zieht. Die krachigen Motorensounds werden mit einem harten, perfekt auf das Rennfeeling abgestimmten Metal- und Hiphop-Soundtrack kombiniert. Lil´Jon, Rancid & Co. geben ihre Kompositionen zum Besten.

Kai meint:

Kai

WOW! Was EA Black Box hier auf euren Bildschirm zaubert räumt mit allen Vorurteilen gegen Sonys vermeintliche Pixelstation auf,,, vielfältige Texturen gemixt mit ausgefeiltem Environment Mapping und fantastischen Blureffekten (die der XBox-version hin und wieder dezente Ruckeleinlagen bescheren). Zudem graben sich Hobbybastler stundenlang durch den Editor und kreieren sich ihren Wunschwagen um ihn anschließend gegen die internationale Konkurrenz antreten zu lassen. Augenschmaus und Eyecandy pur - mein Tip für den Weihnachtsbaum ,,,-)

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Need for Speed: Underground Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19. Nov. 2003
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 9
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