Der Spieler beginnt seine Karriere mit einem ganz simplen Serienwagen. Zu Beginn kann man zwischen Standardmodellen, wie dem Ford Focus oder dem Opel Corsa auswählen. Ist dies geschehen, geht es auch direkt auf die Straße. 125km Streckenverlauf haben die Entwickler ins Game gebracht und der Spieler kann sich darin völlig frei bewegen. Bayview bietet dabei alles, was man von einer Großstadt erwartet. Es gibt von einem Stadion, über einen Highway, bis hin zum Wohnviertel für die etwas besser situierte Bevölkerungsschicht, alles, was man sich nur denken kann. Allein das ausführliche Erkunden der Stadt benötigt schon jede Menge Zeit.
Wie bereits im Vorgänger dreht sich alles um illegale Autorennen und Tuning. Wer die beiden „The Fast and the Furious“ Filme gesehen hat, weiß sofort, was man von Need for Speed Underground 2 erwarten kann. Es geht darum zu gewinnen. Jeder Sieg, den ihr erringt, bringt euch nicht nur Geld ein, was ihr in das weitere Tuning eures Wagens stecken könnt, sondern verbessert auch euren Ruf in der Szene. Der ist besonders wichtig, wenn es darum geht neue Sponsoren an Land zu ziehen um dadurch das wirklich große Geld zu machen.
Tuning wird in Need for Speed Underground 2 ganz groß geschrieben. Ohne die stetige Verbesserung der Leistung eures Fahrzeugs habt ihr schnell keine Chance mehr in der Szene. Also gilt es das durch Siege eingefahrene Geld in neue Reifen, Heckspoiler, Lachgas-Einspritzung oder fette Sound-Anlagen zu investieren. Dabei gilt immer: Je stylischer das Aussehen eures Autos ist, desto besser steht ihr in der Szene da.
Doch da alles, was ihr im Spiel an eurem Auto verändert natürlich illegal ist, und jeder TÜV-Prüfer allein bei dem Gedanken daran einen Herzstillstand erleiden würde, ist es erst einmal gar nicht so einfach mal schnell ein neues Bauteil einbauen zu lassen. Es gilt erst einmal einen entsprechenden Händler oder eine Werkstatt zu finden, die das für euch erledigt. Habt ihr eine solche gefunden, wird sie auf eurer Weltkarte eingetragen und kann von nun an problemlos wieder gefunden werden. Besonders nützlich dabei ist die GPS-Funktion. Kennt man sich zu Beginn des Spiels noch nicht ordentlich in Bayview aus, so wählt man einfach einen Zielort aus einer Liste aus, und das Navigationssystem führt einen sicher dort hin.
Da der GameCube keine Online-Anbindung besitzt, schauen Besitzer von Nintendos Würfel in Punkto Multiplayer-Modus mal wieder in die Röhre. So steht dem Mehrspielervergnügen lediglich ein Splitscreen-Modus zur Verfügung. Hier könnt ihr zwar auch sämtliche Rennmodi, wie im Singleplayer-Modus anwählen, wirklich Spaß will dabei aber leider nicht aufkommen.
Grafik:
Need for Speed Underground 2 erscheint für alle drei aktuellen Systeme und sogar für den GameBoy Advance (den Test dazu findet ihr HIER). Leider ist die Grafik der GameCube Fassung im Vergleich zu der der beiden anderen Heimkonsolen etwas schwach. Auch wenn es auf unseren Screenshots nicht so gut zu erkennen ist, so erzeugt die Grafik Engine des Spiels in Bewegung doch ein sehr verwaschenes und unscharfes Bild. Nichts desto Trotz ist Need for Speed Underground 2 ein Hingucker. Die hell erleuchtete Stadt Bayview mit all ihren Leuchtreklamen, Werbetafeln und Straßenlaternen sieht wirklich sehr schön aus. Leider hat man sich, trotz der bereits beim ersten Teil aufgekommenen Kritik, dagegen entschieden, die Rennen bei Tageslicht stattfinden zu lassen. Ein paar kleinere Ruckler sind während unserer Testphase ebenfalls festzustellen gewesen. Insbesondere in den Zwischensequenzen lief das Bild, trotz 60Hz-Modus nicht flüssig über den Bildschirm. Die kleinen Ruckeleinlagen tauchen im eigentlichen Spiel aber nur sehr selten auf und wenn, dann auch nur in solch geringem Ausmaß, dass sie das Spielvergnügen in keinster Weise stören.
Sound:
Die Dolby Pro Logic 2 Codierung scheint sich auf dem GameCube endlich genauso feste zu etablieren, wie der Dolby Digital 5.1 Sound auf der Xbox. Natürlich kann man in einem Rennspiel bei Weitem nicht so viel aus dieser Technik rausholen, wie zum Beispiel bei einem Ego-Shooter oder einem Horror-Adventure. Somit darf man kein akustisches Effektfeuerwerk erwarten. Need for Speed Underground 2 gleicht diesen kleinen Nachteil aber durch die grandiose Hintergrundbeschallung wieder aus. Fetzige Hardrock- und Heavymetal-Songs dröhnen aus den Boxen und der Spieler bekommt ganz schön was auf die Ohren. Die Musikauswahl passt hervorragend zum Spielgeschehen und reicht damit beinahe an Genrereferenzen wie Project Gotham Racing 2 für die Xbox ran.
Steuerung:
Die Kontrollen des Spiels sind sehr genretypisch. Ihr beschleunigt und bremst mit den Schultertasten und lenkt mit dem Control Stick. Die Handbremse zieht ihr mit dem A-Button und unter Verwendung von B pumpt ihr Lachgas in euren Motor um ihn für kurze Zeit in ungeahnte Drehzahlhöhen zu treiben. Die X- und Y-Tasten werden zum manuellen Schalten verwendet. Eine sehr gängige Steuerung, die schnell erlernt ist und danach flüssig und problemlos von der Hand geht. Man hat jederzeit die volle Kontrolle über sein Fahrzeug.
Eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils hat EA da auf die Beine gestellt. Ich persönlich bin absolut begeistert. Mit Need for Speed Underground 2 kann man jede Menge Zeit vor der Konsole verbringen und es wird zu keinem Zeitpunkt auch nur im Ansatz langweilig. Leider ist die Anpassung auf Nintendos GameCube in grafischer Hinsicht nicht allzu gut gelungen und wer die Möglichkeit hat sollte sich lieber für eine Version auf einer anderen Hardware entscheiden. Nicht zu letzt wegen der dort vorhandenen Online-Funktion. Only GameCube Besitzer bekommen deswegen aber keineswegs ein schlechteres Spiel. Im Endeffekt zählt ja immer noch das Gameplay und das ist absolut grandios. Need for Speed Underground 2 ist in meinen Augen ein Pflichtkauf für alle Rennspiel-Fans!