
Dies bedeutet in der Praxis, dass ihr diese jeweils für die Drift-, Drag-, Speed- und Rundkursrennen in verschiedenen Challenges gewinnen oder zumeist selbst kaufen müsst. Natürlich bedingt diese Maßnahme jeweils eine genau auf die Aufgabe spezialisierte Einstellung der zahlreich vorhandenen Automobile, die ihr in der Garage vornehmt. Hier könnt ihr neben dem leistungsspezifischem Tuning am Motor, Fahrwerk, per Nitroinjektor uvm. natürlich auch wieder nach Herzenslust das optische Auftreten eures verlängerten Egos anpassen. So bestimmt ihr die Farbe und Art der Lackierung, verschönert das Äußere mit Decals und Graffitis, bestimmt Reifen, Felgen, Spoiler, Sportsitze, etc. und könnt mittels des Autosculpts auch die Ausformung der angebrachten Teile verändern, was auch teilweise eine Auswirkung auf technische Eigenschaften wie Anpressdruck oder die maximale Geschwindigkeit hat.


An den ersten Renntagen werdet ihr noch ohne größere Probleme am Ende als Sieger dastehen, auch die optional ein- und ausschaltbaren Fahrhilfen wie Bremsassistent, Ideallinienanzeige oder Richtungsangaben helfen ungeübten Spielern beim Einstieg ins Renngeschehen. Die vier zu meisternden Rennvarianten, welche je nach Punkt des Voranschreitens sukzessiv in der Schwierigkeit bzw. im Können der Gegner ansteigt, haben gleichermaßen Licht- und Schattenseiten. In den Rundkurs-Rennen gilt es, entweder als Erster ins Ziel zu kommen, die schnellste Runde zu fahren, Streckenteile für sich zu entscheiden oder vor bestimmten Gegnern ins Ziel zu kommen. Die Steuerung erweist sich hier als gut händelbar, auch wenn die Boliden in Kurven etwas schwammig agieren und der Einsatz der Handbremse schwierig zu meistern ist. Der Einsatz des bekannten Nitro gibt dem so schon gut vorhandenen Geschwindigkeitsgefühl einen noch extremeren Boost, der vor allem in der Stoßstangenansicht zur Geltung kommt. Die Strecken an sich sind zwar abwechslungsreich und mit vielen Details versehen, können aber ohne die Fahrhilfe der Richtungsanzeige ohne genaue Streckenkenntnis nur schwer bewältigt werden, da die Strecke teilweise mit den Hintergründen zu verschmelzen scheint.
So wird es euch des Öfteren passieren, dass ihr die Banden mehr oder weniger stark küsst, in noch stärkere Unfälle verwickelt werdet, was auch mal zum Verlust der Motorhaube führen kann oder im schlimmsten Fall den Totalschaden nach sich zieht. Das Schadensmodell ist hierbei gut gelungen und spiegelt die Auswirkungen auf Aerodynamik und Fahrverhalten gut wider. Zudem seid ihr dazu gezwungen, euren Wagen nach jedem Rennen zu reparieren, wollt ihr noch an weiteren Events teilnehmen. Dies geschieht entweder mit gewonnenen Reperaturgutscheinen oder mit eurem schwer verdienten Geld. Auch in diesem Punkt unterscheidet sich Pro Street von vielen anderen Spielen dieser Art, denn allzu viel Geld verdient ihr nicht und somit fällt es doch sehr schwer, seine Autos (wie schon erwähnt: 4 Autos für die 4 Rennarten) fit zu halten und für eine Aussicht auf Erfolg auch noch entsprechend zu tunen. Was allerdings auch positiv ausgelegt werden kann und je nach Spielertyp zu mehr Motivation führt, denn immerhin habt ihr auf diese Art und Weise nicht schon am ersten Spieleabend den tollsten und schnellsten Wagen zur Verfügung.

Desweiteren komplettieren die bekannten Driftwettbewerbe, Wheelie-Events (bei denen ihr so lange wie möglich die vorderen Reifen in der Luft halten müsst) sowie die Speed-Rennen von Punkt A nach B die große Party, die euch von einem gut in Szene gesetzten und deutschsprachigen Moderator präsentiert wird. Euer maßgebendes Ziel ist der Sieg gegen die Stars der einzelnen Disziplinen, bevor es im Finale gegen den großen Ryo Watanabe um alles geht. Bis ihr dieses erreicht, vergeht viel Zeit an zahlreichen Renntagen. Habt ihr alle Events zu euren Gunsten bestritten, könnt ihr auch eigene Renntage erstellen und diese mit euren liebsten Rundstrecken oder Dragrennen füllen. Zur Vervollständigung des Individualismus könnt ihr auch eure eigens getunten und kreierten Autos online einstellen oder gegen andere tauschen.


Natürlich bietet das Spiel auch einen Onlinemodus, bei dem ihr mit bis zu 8 Mitspielern eigens erstellte Renntage angehen könnt. Einziger und zugleich auch nerviger Minuspunkt der Onlinerennen sind die gelegentlichen Slowdowns/Lags, die leider (wenn auch nicht so häufig) auch im normalen Spiel auftauchen. Die Wagenmodelle sind detailliert, Effekte wie Sonneneinstrahlung, Nachtfahrten, Rauchentwicklung oder das Schadensmodell erhöhen den optischen Genuss. Die Musik ist EA-typisch wieder mal erste Sahne, auch die Kommentare des Moderators weisen einen coolen und zugleich nicht kindischen Touch auf. Die Motorensounds und sonstigen Geräusche wissen ebenso zu gefallen.
Auch wenn das neueste Pro Street nicht mehr viel mit den Vorgängern zu tun hat und viele Spieler evtl. wirkliche Missionen oder eine Story vermissen werden, hat es mir Spaß gemacht, einfach mal die Box anschmeißen und losrasen zu können. Wirklich große Kritikpunkte gibt es nicht, von daher kann man das Game jedem Rennspiel-Fan empfehlen.