Need for Speed Pro Street im Test

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Seit nunmehr 13 Jahren tummelt sich die 'Need for Speed' Reihe auf zahlreichen Plattformen und in allen erdenklichen Varianten. Nachdem es in den letzten Teilen (Underground, Underground 2, Most Wanted und Carbon) vornehmlich darum ging, der beste Racer in illegalen Straßenrennen zu werden und/oder der Polizei zu entkommen, brachte EA nun mit Pro Street ein gar harmlos wirkendes legales Eventracing heraus. Da stellt sich sogleich die Frage, wie es sich in die NfS-Reihe eingliedert oder mit den direkten Vorgängern zu vergleichen ist.
Hauptteil des Spiels ist natürlich auch hier der Karrieremodus, den ihr als Ryan Cooper angeht (leider wird euer eingegebener Name nicht verwendet). Um der Größte zu werden, müsst ihr in zahlreichen Rennevents, die allesamt auf abgesperrten Rund-, Speed-, Drift und Dragkursen stattfinden, eine gewisse Anzahl an Punkten sammeln, um diese Events (Renntage genannt) zu gewinnen oder bei besonders guter Absolvierung zu 'dominieren', was euch im besten Fall neben dem dringend benötigten Preisgeld auch noch Belohnungen in Form von neuen Autos oder Tuningteilen verschafft. Hier fällt einem auch schon der erste große Unterschied zu bisherigen NfS-Teilen auf, da man als angehender Held der Szene nun auch für alle 4 Arten von Rennen einen eigenen Wagen benötigt.

Dies bedeutet in der Praxis, dass ihr diese jeweils für die Drift-, Drag-, Speed- und Rundkursrennen in verschiedenen Challenges gewinnen oder zumeist selbst kaufen müsst. Natürlich bedingt diese Maßnahme jeweils eine genau auf die Aufgabe spezialisierte Einstellung der zahlreich vorhandenen Automobile, die ihr in der Garage vornehmt. Hier könnt ihr neben dem leistungsspezifischem Tuning am Motor, Fahrwerk, per Nitroinjektor uvm. natürlich auch wieder nach Herzenslust das optische Auftreten eures verlängerten Egos anpassen. So bestimmt ihr die Farbe und Art der Lackierung, verschönert das Äußere mit Decals und Graffitis, bestimmt Reifen, Felgen, Spoiler, Sportsitze, etc. und könnt mittels des Autosculpts auch die Ausformung der angebrachten Teile verändern, was auch teilweise eine Auswirkung auf technische Eigenschaften wie Anpressdruck oder die maximale Geschwindigkeit hat.



An den ersten Renntagen werdet ihr noch ohne größere Probleme am Ende als Sieger dastehen, auch die optional ein- und ausschaltbaren Fahrhilfen wie Bremsassistent, Ideallinienanzeige oder Richtungsangaben helfen ungeübten Spielern beim Einstieg ins Renngeschehen. Die vier zu meisternden Rennvarianten, welche je nach Punkt des Voranschreitens sukzessiv in der Schwierigkeit bzw. im Können der Gegner ansteigt, haben gleichermaßen Licht- und Schattenseiten. In den Rundkurs-Rennen gilt es, entweder als Erster ins Ziel zu kommen, die schnellste Runde zu fahren, Streckenteile für sich zu entscheiden oder vor bestimmten Gegnern ins Ziel zu kommen. Die Steuerung erweist sich hier als gut händelbar, auch wenn die Boliden in Kurven etwas schwammig agieren und der Einsatz der Handbremse schwierig zu meistern ist. Der Einsatz des bekannten Nitro gibt dem so schon gut vorhandenen Geschwindigkeitsgefühl einen noch extremeren Boost, der vor allem in der Stoßstangenansicht zur Geltung kommt. Die Strecken an sich sind zwar abwechslungsreich und mit vielen Details versehen, können aber ohne die Fahrhilfe der Richtungsanzeige ohne genaue Streckenkenntnis nur schwer bewältigt werden, da die Strecke teilweise mit den Hintergründen zu verschmelzen scheint.

So wird es euch des Öfteren passieren, dass ihr die Banden mehr oder weniger stark küsst, in noch stärkere Unfälle verwickelt werdet, was auch mal zum Verlust der Motorhaube führen kann oder im schlimmsten Fall den Totalschaden nach sich zieht. Das Schadensmodell ist hierbei gut gelungen und spiegelt die Auswirkungen auf Aerodynamik und Fahrverhalten gut wider. Zudem seid ihr dazu gezwungen, euren Wagen nach jedem Rennen zu reparieren, wollt ihr noch an weiteren Events teilnehmen. Dies geschieht entweder mit gewonnenen Reperaturgutscheinen oder mit eurem schwer verdienten Geld. Auch in diesem Punkt unterscheidet sich Pro Street von vielen anderen Spielen dieser Art, denn allzu viel Geld verdient ihr nicht und somit fällt es doch sehr schwer, seine Autos (wie schon erwähnt: 4 Autos für die 4 Rennarten) fit zu halten und für eine Aussicht auf Erfolg auch noch entsprechend zu tunen. Was allerdings auch positiv ausgelegt werden kann und je nach Spielertyp zu mehr Motivation führt, denn immerhin habt ihr auf diese Art und Weise nicht schon am ersten Spieleabend den tollsten und schnellsten Wagen zur Verfügung.

In den sehr spaßigen Drag-Rennen braucht ihr euch kaum über den Zustand eures Fahrzeuges Gedanken machen, da die Drag-Strecken auf eine Viertel- oder Halbmeilendistanz nur geradeaus führen. Um eure Reifen vor dem Event auf die optimale Temperatur zu bringen, vollführt ihr vor jedem der drei Versuche, die Bestzeit zu erlangen, einen Burnout. Danach startet ihr das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen einen direkten Widersacher und solltet punktgenau schalten und zur rechten Zeit den Nitro einsetzen, um so schnell es geht über die Strecke zu fegen. In späteren Rennen und vor allem gegen einen menschlichen Mitspieler im Splitscreen ist dieser Wettbewerb der beste des Spiels - mit knappem Vorsprung vor den ebenfalls sehr guten Rundkursrennen.

Desweiteren komplettieren die bekannten Driftwettbewerbe, Wheelie-Events (bei denen ihr so lange wie möglich die vorderen Reifen in der Luft halten müsst) sowie die Speed-Rennen von Punkt A nach B die große Party, die euch von einem gut in Szene gesetzten und deutschsprachigen Moderator präsentiert wird. Euer maßgebendes Ziel ist der Sieg gegen die Stars der einzelnen Disziplinen, bevor es im Finale gegen den großen Ryo Watanabe um alles geht. Bis ihr dieses erreicht, vergeht viel Zeit an zahlreichen Renntagen. Habt ihr alle Events zu euren Gunsten bestritten, könnt ihr auch eigene Renntage erstellen und diese mit euren liebsten Rundstrecken oder Dragrennen füllen. Zur Vervollständigung des Individualismus könnt ihr auch eure eigens getunten und kreierten Autos online einstellen oder gegen andere tauschen.



Natürlich bietet das Spiel auch einen Onlinemodus, bei dem ihr mit bis zu 8 Mitspielern eigens erstellte Renntage angehen könnt. Einziger und zugleich auch nerviger Minuspunkt der Onlinerennen sind die gelegentlichen Slowdowns/Lags, die leider (wenn auch nicht so häufig) auch im normalen Spiel auftauchen. Die Wagenmodelle sind detailliert, Effekte wie Sonneneinstrahlung, Nachtfahrten, Rauchentwicklung oder das Schadensmodell erhöhen den optischen Genuss. Die Musik ist EA-typisch wieder mal erste Sahne, auch die Kommentare des Moderators weisen einen coolen und zugleich nicht kindischen Touch auf. Die Motorensounds und sonstigen Geräusche wissen ebenso zu gefallen.

Jörg meint:

Jörg

Auch wenn das neueste Pro Street nicht mehr viel mit den Vorgängern zu tun hat und viele Spieler evtl. wirkliche Missionen oder eine Story vermissen werden, hat es mir Spaß gemacht, einfach mal die Box anschmeißen und losrasen zu können. Wirklich große Kritikpunkte gibt es nicht, von daher kann man das Game jedem Rennspiel-Fan empfehlen. 

Positiv

  • Einfach rasen
  • Spaßige Events

Negativ

  • Gelegentliches Ruckeln
  • Teils schwammige Steuerung
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Need for Speed Pro Street Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 23. November 2007
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.2
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