In Rise of a Ninja begleiten wir Naruto auf dem ersten Teil seiner Reise, genauer verfolgen wir die ersten 80 Episoden der Fernsehserie mit. Die Story wird dabei durch drei Stilmittel erzählt, zum einen durch Filmschnipsel, die direkt aus der Serie genommen wurden. Zum zweiten durch wirklich gut gemachte Zwischensequenzen, die nur für das Spiel erstellt wurden und zum dritten durch Standbilder mit Sprachausgabe und Text, der häufigsten Erzählform im Spiel. An dem Punkt kann ich direkt vorgreifen und erwähnen das die Atmosphäre der Serie sehr gut eingefangen wurde, vor allem die Sprachausgabe ist großartig gelungen, von der Story ganz zu schweigen. Ein Wermutstropfen gibt es trotzdem, denn leider wird sie nicht Nahtlos erzählt und neue Figuren werden nicht ausreichend eingeführt, weshalb das verfolgen für nicht-kundige manchmal etwas schwierig ist.
Aber nun will ich zum eigentlichen Gameplay kommen, bei dem es sich um eine Mischung aus Action-Adventure und Prügelspiel handelt. Der Hauptschauplatz ist dabei Konoha-Gakure und Umgebung. Die komplette Stadt wurde dabei eindrucksvoll in 3D nach gebaut und lässt sich frei begehen. Aber nicht nur das beeindruckt, sondern auch die Vielzahl von Bewohnern, die sich dort aufhalten und damit lebendig erscheinen lassen. Auch wenn man recht schnell merkt das es sich um eine Stadt voller Klone handelt und sich die Figuren ziemlich schnell wiederholen. Aber unter dem Problem kranken viele Aspekte des Spieles, dazu aber später mehr. Was mir in dem Zusammenhang noch gut gefallen hat, ist der geniale Einbau der Beziehung der Bewohner zu uns, anfangs geben sie uns schon beim nähern mit bösen Sprüchen und wildem gestikulieren zu verstehen, wie wenig sie von uns halten. Beenden wir aber nach und nach Aufgaben und Missionen ändert sich das, und wir hören zwischen den Schmährufen immer mehr nette Begrüßungen heraus und erblicken freudiges winken.
Dieser Gesinnungswechsel erreichen wir nicht nur durch das stupide folgen der Hauptstory, sondern auch durch das erledigen von Bonusaufgaben und von denen gibt es einige. Sie reichen von Ramenlieferungen, die übrigens auch unser Held über alles verehrt, gehen über Versteckspielen mit den Kindern des Dorfes bis hin zu Wettrennen quer durch die Stadt.
Die Anstrengungen dienen dabei natürlich nicht nur dazu, uns bei der Bevölkerung beliebter zu machen, man hat auch andere handfeste Vorteile. Denn durch das erfolgreiche erledigen werden unsere Grundwerte dauerhaft verbessert. Außerdem gibt es noch Geld und Trainingspunkte, von denen man sich weitere Power-Ups kaufen und bei einem Meister seine Fähigkeiten verbessern kann. Die Beliebtheit hat aber noch einen anderen Vorteil, denn bei Aufträgen innerhalb der Stadt kann man so jeden Dorfbewohner, den man schon überzeugt hat, nach dem Weg fragen. Was vor allem bei der Münzsuche eine große Hilfe ist. Von selbigen gibt es nämlich in der Stadt einige hundert und die sind teilweise verdammt gut versteckt. Aber auch hier lohnt sich das investieren der Zeit, denn mit den Münzen lassen sich weitere Power-Ups erwerben, die einem das Leben beträchtlich erleichtern können, von dem Spaß beim erkunden ganz abgesehen. Leider bemerkt man auch hier recht schnell, das sich die Elemente, mit denen die Stadt aufgebaut wurde, viel zu oft wiederholen, was aber bei der großen Stadt noch verschmerzbar ist.
Schon ärgerlicher ist das auftauchen des gleichen Problems bei den Missionen, selbige kranken daran, das sie immer wieder aus genau den gleichen Aspekten zusammengesetzt sind und uns dabei sogar immer wieder durch die gleichen Level führen. Hier wäre ein bisschen mehr Abwechslung Pflicht gewesen und das ist auch der Grund weshalb dem Titel der Zutritt zu den obersten Wertungsregionen verwehrt bleibt.
So läuft es meistens so ab, das man seine Mission in der Stadt annimmt. Danach zum zehnten Mal den gleichen Level entlang läuft, ein bis zwei Gegner auf dem Weg verprügelt, nur um am Ende irgend etwas einzusammeln, oder zu besiegen. So laufen wirklich fast alle Missionen ab und das ist einfach zu wenig. Ein Element, bei dem das Problem auf dem ersten Blick nicht so stark auffällt, ist das Kampfsystem. Man darf zwar auch nicht die Tiefe eines VF4 oder Tekken erwarten, aber für einen solchen Mix-Titel finde ich die Tiefe beachtlich und die Umsetzung sehr schön wuchtig gelungen. Aber auch hier gibt es das Problem des ständigen Wiederholens, nämlich die der Gegner, die man an zwei Händen abzählen kann. Wenn man dann noch den Multiplayer-Part heranzieht, den man entweder mit einem Freund an der gleichen Konsole bestreiten kann, oder über Live mit der ganzen Welt, macht sich auch recht schnell die Limitation des Gameplays im Kampfmodus bemerkbar. Aber für eine Runde zwischendurch ist er trotzdem absolut brauchbar und im Singleplayermodus über jeden Zweifel erhaben, lockert er das Spielgeschehen nicht unerheblich auf.
Endlich mal eine Umsetzung die nicht nur Fans Spaß bringt. Zwar mangelt es an vielen Stellen an Abwechslung, aber die vielen geschickt zusammengefügten Spielelemente gleichen dieses Manko wieder mehr als aus und machen den Titel nicht nur für Fans interessant.