Mystery Dungeon: Shiren the Wanderer (DS) im Test

Nintendo DS
In Japan ist die Mystery Dungeon Reihe seit Mitte der 90er Jahre ein riesiger Erfolg - in Deutschland hingegen beinahe unbekannt. Sieht man sich die bisherigen Verkaufszahlen des hier vorgestellten Shiren the Wanderer in Deutschland an, so wird das wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben. Doch ignorieren die Massen den Nintendo DS Titel aus dem Hause SEGA zurecht oder verbirgt sich gar ein kleiner Geheimtipp dahinter?

Genau genommen handelt es sich bei vorliegendem Nintendo DS Titel ja nicht einmal um ein neues Spiel. Vielmehr knöpfte man sich den SNES Klassiker Fushigi no Dungeon 2: Fū,,,rai no Shiren vor, überarbeitete ihn an zahlreichen Stellen und schickt den bislang Japan-only Titel nun auch in die westliche Hemisphäre unseres blauen Erdballs.



Ihr schlüpft dabei in die Gewänder des herrenlosen Samurai Shiren, der sich in der Japano-Fantasywelt auf die Suche nach dem Städten El Dorado samt dem Goldenen Kondor (dem Vogel..) macht, da dieser angeblich Wünsche in Erfüllung lassen kann. Die Reise führt dabei über Wälder und durch Dörfer bis hin in ein Gebirge, wobei ein Großteil in alter Dungeon-Crawler Tradition mit jedem Neustart neu entworfen wird. Statt sich in Echtzeit durch die Monsterhorden zu hacken, wird hier allerdings rundenweise gezogen. Egal was ihr macht - gehen, angreifen oder ein Item ausrüsten - alles benötigt einen Zug, was bei jeder Entscheidung klug bedacht werden sollte.

Das spielt insbesondere eine Rolle, als dass Mystery Dungeon: Shiren the Wanderer auf dem Nintendo DS über einen gesegneten Schwierigkeitsgrad verfügt. Gleich von Beginn an, werdet ihr prinzipiell immer schon mit einem Bein im Grab stehen. Sich hier einen soliden Vorrat an praktischen Items wie Heilkräutern, Schriftrollen usw. anzueigenen ist dabei absolut überlebenswichtig. Auch wenn ihr aufgrund des großen Bedarfs nie dazu kommen werdet, wirkliche "Lager" aufzubauen. Zwar regeneriert sich euer Haudegen auch während Bewegungen, doch da hierbei auch immer wieder neue Gegner auftauchen, wird euch diese Art der Regeneration eher rasch den Rest versetzen.



Und hier kommt dann der Frustfaktor par exellence ins Spiel - nach einem Tod durch ein übermächtiges Monster (was leider keine Seltenheit darstellt) verliert ihr alle eure Erfahrungspunkte, euren Besitz UND werdet zum Startpunkt zurückgeschickt. Diesem Schicksal ist kaum zu entkommen, da oft ein Trial & Error Vorgehen notwendig ist und ihr zudem keine Speichermöglichkeit besitzt! Zwar lässt sich das Spiel nach einer Pause wieder aufnehmen, die Funktion Spielstände abzuspeichern, wurde von den Machern aber offenbar absichtlich nicht implementiert. Dadurch kühlt sich die anfängliche Motivation natürlich relativ rasch ab, denn wer hat schon Lust immer und immer wieder an den Startpunkt zurückgesetzt zu werden? Wenigstens gibt es die Möglichkeit in Dörfern einige besonders wertvolle Items in ein Schließfach zu packen, wo sie auch einen Tod unbeschadet überleben. Ein schwacher Trost.



Immerhin - eine Möglichkeit gibt es, den spielerischen Super-Gau zu verhindern: Ein zweiter Spieler verbindet sich über Wi-Fi mit eurem Nintendo DS und spielt den barmherzigen Samariter: Dazu macht er sich selbst vom Startpunkt auf den Weg und kann euch dann nach erreichen des Leichnams ohne Abzüge wiederbeleben. Ehrlich gesagt ist dieser kooperative Weg wohl die einzigste Möglichkeit, wie man das Abenteuer überhaupt bestehen kann. Der Spieler des getöteten Samurai kann derweil bis zum Eintreffen seines Retters übrigens ein oder zwei Kaffee trinken gehen.

Immerhin wird der unverkennbare SNES Look der Cart vielen 16-Bit Fans warm uns Herz werden lassen. Fast fühlt man sich bei den recht einfachen, aber farbenfrohen Grafiken in die Zeit des guten alten SNES zurückversetzt. Auch musikalisch gefällt Mystery Dungeon: Shiren the Wanderer durch schöne asiatisch angehauchte Klänge, die gut zum Spielgeschehen passen. Auch wenn die Anzahl der Melodien sicherlich noch stark ausbaufähig wäre..

Sebastian meint:

Sebastian

Mystery Dungeon: Shiren the Wanderer für Nintendo DS wäre eigentlich kein schlechtes Spiel und hat durchaus seine Qualitäten, aber der unmenschliche Schwierigkeitsgrad ließ die Test-Sessions zur frustigen Belastungsprobe werden. Diejenigen unter euch, die sich stets über die "viel zu leichten Spiele heutzutage" aufregen, sind hier hingegen genau richtig - denn Mystery Dungeon: Shiren the Wanderer wird sie mit Sicherheit eine ganze Weile an den Nintendo Handheld fesseln. Der Rest lässt besser die Finger davon...

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  • von Omnibot2000:

    Berichte mal bitte hier, wenn du es etwas intensiver gespielt hast. Das Teil kam ja sehr spät heraus und soll ein richtig aufwändiges, "großes" Abenteuer sein. Ich selbst habe nicht die Geduld ein komplexes, textintensives Spiel wie dieses mittels Walkthroughs oder anderen Hilfen zu...

  • von stoka:

    Es ist ein sehr gutes Spiel welches man mit etwas Geduld auch ohne japanisch Kenntnissen Spielen kann. Es sollen leider ein paar Bugs vorhanden sein. Ich habe das Spiel hier rum liegen. Irgendwann muss ich mir die Zeit nehmen um richtig zu zocken.

  • von Omnibot2000:

    Auf jeden Fall grafisch sehr schön, übersetz' das mal, bitte ...

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Mystery Dungeon: Shiren the Wanderer (DS) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 18. März 2008
Vermarkter SEGA
Wertung 6
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