Für Einzelspieler wartet der Traum-Festival-Modus, wo DS-Besitzer sich einen Sims-Charakter erstellen und Attributspunkte in Kraft, Tempo und Technik verteilen. Nach diesen schweren Entscheidungen geht es nach Simstown (oder wie immer ihr die Stadt nennt) wo ihr zuallererst Bürgermeisterin Rosalyn kennenlernt. Diese so galante Frau hat gleich für euch ein eigenes Haus bereitgestellt, wo ihr weder Miete noch Stromkosten zahlen müsst. Wollt ihr z.B. die eigenen vier Wände neu umdekorieren, steht euch dieses Feature jederzeit zur Verfügung. Mit ein paar Klicks auf den DS-Touchscreen installiert ihr so ein neues Dach oder wechselt die Außenfassade. Im Haus selbst steht ein Bett, wo ihr euch nach jedem Minispiel-Wettbewerb ausruht, sowie ein Kleiderschrank um gekaufte Outfits auszuprobieren oder ein Spiegel um neue Sims in euer Team einzuladen. Der Einzelspielermodus dreht sich um lokale Minispiel-Festivals, die jeden Tag ausgetragen werden. Dazu meldet ihr euch in der Stadtmitte (in einer Art Rathaus) an. Am Empfangsschalter nimmt der Host MC Emi eure Teilnahme entgegen und dann geht es eigentlich schon los. Mit drei gesteuerten CPU-Gegnern geht es darum Blumengestecke zu binden, Motive mittels Stylus auf ein T-Shirt zu malen oder eben am hiesigen Teich den dicksten Fisch an Land ziehen. Die Festivals sind immer in Themenbereiche unterteilt, wo euch der Arbeitstag von einem eurer Nachbarn vor Augen geführt wird.
Im Vergleich zu Minispielsammlungen wie Wario Ware oder Rayman Raving Rabbits fallen die einzelnen Minispiele eher innovationslos und teils uninspiriert aus. Dafür ist die Steuerung mit Stylus oder Digipad immer sehr punktgenau. Ein bisschen Eigenständigkeit in das beliebte Partyspiele-Genre bringt der Titel mit den sogenannten Festival-Karten mit sich. Vor jedem Match wählt ihr ein Set Karten (ähnlich den beliebten Pokemonkarten) die allesamt bestimmte Attribute aufweisen. So könnt ihr z.B. eure Gegner mittels Schlafkarten daran hindern zwei Minigames zu absolvieren, während Tempokarten eure Schnelligkeit leicht erhöhen. Nach jedem bestandenen Minispiel ermüdet euer Charakter in den Kategorien Kraft, Tempo oder Technik – dieses Manko könnt ihr aber mit dem richtigen Einsatz der Spezialkarten wieder ausmerzen. Ein kleines Problem hat das Ganze aber: Weil die Gegenparteien ebenso ihre Festival-Karten einsetzen, hat man nie das Gefühl, durch eigenes Können ein Festival zu bestehen. Meist wird das durch eure Kartenwahl bzw die eurer Gegner entschieden.
Seid ihr nach ein paar Runden Blumenbinden oder dem Minispiel Bus einholen der Festivalkönig, werden neue Spielvarianten (z.B. Teamplay) sowie Minigames freigeschaltet. Habt ihr Mal keine Lust euch am Handheld einen abzustrampeln, lauft ihr durch die große Stadt und trefft viele unterschiedliche Sims. Da wäre z.B. Gino, der weltbeste Pizzabäcker oder der Polizist Ewan - dieser ist so geschickt, dass ihm niemals ein Gauner durch die Lappen geht. Jeden dieser Individuen hat man dank der putzigen Grafik schnell ins Herz geschlossen. Seid ihr oft in der Stadt unterwegs und haltet ein paar Schwätzchen mit den Nachbarn, lohnt sich dies stets. So erfahrt ihr beispielsweise an was es der Stadt mangelt und wo Verbesserungsbedarf besteht. Hinzu kommen kleine Botengänge um Geschenke untereinander zu überbringen. Natürlich könnt ihr euch auch auf der Parkbank ausruhen und dem stillen Treiben zuschauen. Kaufsüchtige hingegen werden sich in den hiesigen Geschäften neue Outfits kaufen, Festival-Karten ersteigern oder das Blumenbett im Park umdekorieren.
Der Mehrspielermodus ist dank drahtlosen Einzel- oder Multikartenspiel mit bis zu drei Freunden spielbar. Doch wollt ihr diesen Modus nutzen, müsst ihr zuerst alle 40 Minigames im Einzelspielermodus freischalten! Über den Tauschmodus habt ihr die Möglichkeit mit euren echten Mitspielern Fashion-Objekte sowie Festival-Karten zu tauschen. Sogar das Verschicken des benutzerdefinierten My Sims-Charakter ist möglich! Technisch ist My Sims Party eine saubere Sache. Die kunterbunte 3D-Engine ist für DS-Verhältnisse ok. Ganz besonders gut hat mir die grafische Gestaltung der Sims gefallen. Ihr erkennt jederzeit, ob eure Nachbarn zutiefst betrübt sind oder sich vor lauter Lachen nicht mehr halten können. Die Musikstücke sind in meinen Augen das Glanzstück des Titels. Dank der putzigen Melodien, die an wohlige Kindertage erinnern, werdet ihr euren Handheld nicht mehr so schnell aus den Händen legen wollen.
Schon beim Start von My Sims Party merkt man, dass EAs Software eher für das jüngere Publikum gedacht ist - und diese werden mit Sicherheit zufrieden sein. Ich als Redakteur muss leider My Sims Party mit anderen Spielen aus diesem Genre vergleichen und hier fällt die Minispielsammlung rund um die witzig-kleinen Persönlichkeiten ein bisschen ab. Das liegt zum Teil daran, dass die Minigames wirklich nichts besonderes bieten. Rayman Raving Rabbits punktet mit seiner Abgedrehtheit,,, Wario Ware genauso. Im Vergleich dazu wirkt My Sims Party wie ein Schulunterricht im Seniorenheim. Auch der Singleplayermodus macht durch seine eingeschränkten Interaktionsmöglichkeiten nur bedingt Spaß. Kinder im Alter von sechs bis sieben Jahren wird das aber wenig stören.