Mortal Kombat: Deception im Test

PlayStation2
Mortal Kombat: Deadly Alliance schlug anno 2002 ein wie eine Bombe – der Mix aus guter Spielbarkeit und fantastischer Optik bescherte Entwickler Midway volle Kassen. Der direkte Nachfolger Mortal Kombat: Deception liegt nun in den Startlöchern um seinen hochkarätigen Vorgänger zu übertrumpfen. Sinnvolle Neuerungen oder müder Aufguss? Lest unser Review!


"Nichts für zarte Gemüter"


Deception versucht seinen Vorgänger vor allem durch einen enormen Umfang zu übertrumpfen. Zahlreiche neue, teils recht „abgespacte“ Spielmodi haben ihren Weg ins Programm gefunden: Der Konquest-Modus entpuppt sich als Singleplayer-Mode der in die MK-typische Storyline gepflanzt wurde, Puzzle Kombat erinnert entfernt an Tetris und ist als Hommage an Capcoms Super Puzzle Fighter II Turbo zu verstehen und Chess Kombat entpuppt sich als Schach-Strategical. Als wichtigste Neuerung präsentiert sich jedoch der Online-Modus – ähnlich könnt ihr euch mit Fatality-Junkies aus fernen Ländern duellieren.

Das bewährte Kampfsystem des Vorgängers wurde weitestgehend beibehalten. Jeder dämonische Kämpfer verfügt über drei unterschiedliche Kampfstile, zwischen denen während des Kampfes beliebig hin und her geschaltet werden kann – ein Fighting-Style setzt dabei kurzerhand auf brutalen Waffeneinsatz. 12 Charaktere sind von Anfang an wählbar, ebenso viele wollen erst freigeschaltet werden. Mortal Kombat-mäßig unterscheiden sich die Haudegen spielerisch nur bedingt: Zwar bringt jeder Alter Ego seinen eigenen Satz Special Moves mit, das grundlegende Gameplay ist jedoch stets dasselbe. Im Auswahlmenü wird ein Schwierigkeitsgrad angegeben, der verdeutlicht wie anspruchsvoll ein Kämpfer ist.



"Deception bietet viel fürs Auge ,,,)"


Einige kleinere Änderungen haben sich dennoch ins Gameplay geschlichen. Combo Breaker lassen sich recht leicht ausführen und unterbinden die todbringenden Schlagketten des Gegners, dürfen aber nicht beliebig oft während eines Matches ausgeführt werden – Der Einsatz will also wohl bedacht sein. Veteranen wird es zudem freuen, dass tödliche Fallen ihren Weg ins Kampftunier gefunden haben, so kann es passieren, dass ein Match vorzeitig durch blutverschmierte Dornen beendet wird. Nie boten Ring Outs mehr fürs Auge ,,,-)

Was wäre ein Mortal Kombat ohne seine berühmt berüchtigten Fatalities? Während Deadly Alliace einen Vernichtungsmove pro Fighter erlaubt, bietet Deception gleich zwei. Diese erlauben es dem sadistischen Spieler seinen Kontrahenten auf besonders grausame Art und Weise ins virtuelle Nirvana zu schicken. Weitere Ausführungen spar ich mir an dieser Stelle, Splatterfans dürfen sich jedoch über die blutigsten Hinrichtungen in der Geschichte der Reihe freuen.



"Der Adventure-Part kann mit dem eigentlichen Game in keinster Weise mithalten"


Der Standard Kampf-Mode lässt euch entweder gegen einen menschlichen Kontrahenten oder Computergegner in die Schlacht ziehen, am Ende wartet dann der klassische viel zu mächtige Mortal Kombat Boss. Online sind kurioserweise alle Charaktere spielbar – auch die, die ihr noch nicht freigespielt habt. Macht von diesem Umstand reichlich gebraucht, denn einige der neue Dämonen sind einfach schlicht besser als die Standardriege – Spielbalance gehörte noch nie zu MKs Stärken.
Überraschend schwach ist auch der viel versprechende Konquest-Mode ausgefallen.

In diesem Third Person-Adventure lenkt ihr die Geschicke von Martial Arts-Trainee Shujinko, der nach und nach die bekannten Schauplätze des MK-Universums abgrast und einen Plausch mit den legendären Kämpfern führt. Dabei werdet ihr Stück für Stück in die Spielmechanik eingewiesen und sammelt Coins, mit denen sich zahlreiche Extras freispielen lassen. Was sich in der Theorie spannend anhört, zockt sich äußerst langatmig: Meist verbringt ihr die Zeit damit Gegenstand A von Ort B zu Macker C zu bringen. Wenigstens dürft ihr jederzeit und überall grundlos Leute verprügeln.



"Der spaßige Schach-Modus"


Grafisch ist Deception wie schon sein Vorgänger eine wahre Augenweide. Vom mittelprächtigen Konquest-Modus abgesehen, bietet das Game hochdetaillierte, absolut flüssig animierte Kämpfer, die sich in authentischen Kampfstilen durch weitläufige Arenen schlängeln. Licht- und vor allem die partikelreiche Bluteffekte lassen das typische MK-Feeling aufkommen, auch Online-Matches laufen bei konstanten 60fps. Akustisch war die Mortal Kombat-Reihe konventionellen Beat´em Ups dank martialischem Kampfgeschrei und Bass-lastiger Mucke schon immer überlegen, Deception bildet hier keine Ausnahme.



"Tetris für Erwachsene"

Kai meint:

Kai

Kurz und pregnant: Deception ist das bis dato beste Mortal Kombat. Auch für Besitzer der tödlichen Allianz lohnt sich die Neuanschaffung: Viele unfaire Moves wurden beseitigt, etliche neue Fighter wollen freigespielt werden und Besitzer eines entsprechenden Adapters freuen sich über tadellose Online-Matches. Dank dem ausgefeilten Gameplay darf sich MK wie Tekken und Godfather Virtua Fighter getrost zum Prügelspiel-Olymp zählen, daran ändert auch der vermurkste Konquest nichts.

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6.8 1 Stimmen
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Mortal Kombat: Deception Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Erhältlich
Vermarkter Konami
Wertung 9
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