Denjenigen, welche bisher noch nie mit einem Micro Machines-Titel in Kontakt traten, sei ein kurzer Einblick in das fulminante Gameplay gewährt. Wie der Name schon impliziert schlüpft der Spieler in die Rolle von einem (acht auswählbar) Charakteren, welche mit ihren Miniaturfahrzeugen auf 24 verschiedenen Strecken wie z. B. einem Schreibtisch, Friedhof, Strand oder Kaffeetisch gegeneinander antreten. Die einzelnen Fahrer verfügen zwar über ein unterschiedliches Outfit, unterschiedliche Vor- und Nachteile weisen sie untereinander jedoch nicht auf. Wahlweise als Zombie im Leichenwagen, Oma im Speedster, Ranger im Jeep oder Cop im Streifenwagen taucht Ihr ab in die muntere Welt der Spielzeuge und bestreitet in unterschiedlichen Modi Rennen gegen die CPU.

So müsst Ihr in der obligatorischen Meisterschaft als Erster von vier Mitstreitern die Zielgerade passieren um weiterzukommen, jedoch liegt hier nicht der Hauptfokus des Titels.........zumindest was die Langzeitmotivation und den Mehrspielerspaß anbelangt. Sind erst einmal alle Strecken gesehen und alle verschiedenen Fahrer ausprobiert worden, wandert Mini-DVD hierzu nurnoch selten in das Laufwerk. Nicht so bei ausgiebigen Multiplayer-Sessions. Micro Machines: Explosion wartet, wie bislang jeder Teil der Serie mit dem berühmt berüchtigten Micro Machines-Modus auf. Hier gilt es Punkte zu scheffeln und als Erster das Punktekonto aufzufüllen, um den Sieg einzustreichen. Die Punkte erhaltet Ihr dabei durch das geschickte absetzen von den Kontrahenten, um diese aus dem Bildschirm zu befördern. Wer führt gewinnt - man sollte dem voran fahrenden Pulk also nicht hinterher schleichen um letztendlich aus dem Screen gekickt zu werden und dem Gegner den Punkt überlassen.
Das macht natürlich besonders im Multiplayer großen Spaß: neben Worms ist Micro Machines eine der wenigen Serien, wo es richtig Spaß macht die fluchenden Freunde auf dem Sofa neben sich zu beobachten, wenn diese wieder einmal nicht den Sprung über das Lineal nicht geschafft haben, an einem Radiergummi hängen bleiben und so den Anschluss an die Spitze verlieren, in einer Ketchup-Pfütze festkleben oder ihr Mini-Gefährt ins Wasser manövrieren - göttlich! Da kann es auch mal passieren, dass einem die Freundin eine Ohrfeige verpasst... ,,,)

Grafik hat man das Spiel einen 3D-Look verpasst, der aber in meinen Augen schon fast einwenig altbacken wirkt. Das wäre auf Dreamcast möglicherweise noch recht spektakulär gewesen, ist auf dem Cube aber nurnoch Mittelmaß. Außerdem ist die schlechte Kameraperspektive dem Spielspaß doch recht abträglich, da ihr immernur einen relativ kleinen Auschnitt der Strecke seht und sie in der Hektik eines Rennens schonmal nicht mitkommt....So hilft eigentlich nur sich den Kurs einzuprägen um die Kurven richtig anfahren zu können. Denn zu Beginn werdet ihr durchaus von der einen oder anderen Kurve oder Sprungschanze überrascht sein und mehrmals die Strecke verlassen. Ein weiterer Kritikpunkt, das man euch nicht immer, aber oft abseits der Strecke gleich zurücksetzt, wodurch ihr nicht wirklich nach zeitsparenden Abkürzungen suchen könnt. Schade schade....
Dafür kann der neue Micro Machines Titel mit netten kleinen Details aufwarten: feinste Wasserbläschen und Wellen auf dem feuchten Nass, optisch schöne und gleichzeitig sehr authentisch animierte Umgebungsobjekte wie Kakerlaken, Frösche oder Mäuse, die in der Welt der Micro Machines natürlich wahre Giganten darstellen.

Beim Sound hätten sich die Gürteltier-Entwickler etwas mehr ins Zeug legen können: das belanglose und nach einiger Zeit wirklich nervende Gedudel, zwingt den Spieler förmlich, die Mute-Taste der Fernbedienung zu betätigen oder den Regler für die Musik herunter zuschrauben und die netten Umgebungs - oder Motorengeräusche zu genießen.
Kurz & Bündig: Für Multiplayer hui, für Solo-Gamer pfui. Damit ist eigentlich schon alles gesagt, nur wer unbedingt noch einen Mehrspielertitel sucht und Mario Party 4 schon hat (oder nicht mag) kann zugreifen.