
Die junge Karla befindet sich im Glückszustand - ihr griesgrämiger Onkel Bob besitzt eine Western Ranch und erlaubt dem jungen Mädchen sich um ein eigenes Pflegepferd zu kümmern. Selbiges will zu Spielbeginn benannt und farblich gewählt werden, ehe es in der Pferdebox des Stalls verschwindet. Dorthin navigiert ihr Karla mittels einfacher Menüsteuerung und kümmert euch um euer Quarter Horse, Paint Horse oder Appaloosa. Alltägliche Aufgaben wie füttern, putzen, Box ausmisten und Huf auskratzen steigern dabei das Vertrauen des Pferdes und lassen auch Rauhbein Onkel Bob mehr Sympathie für seine Nichte empfinden.


Links die Ranch im Grünen, rechts das neue Pflegepferd
Ist die Vetrauensbasis zwischen Pferd und Mensch gestärkt, wird der treue Vierbeiner gesattelt und in die Trainingshalle verfrachtet. Hier übt ihr Dinge wie beispielsweise Schrittwechsel, Tempo oder Kurvenlauf, ohne der angepeilten Zielgruppe entsprechend zu tief in Dinge wie Jog oder Lope einzusteigen. Junge Spieler werden also keineswegs überfordert und sollten auch die vorab erklärten Minispiele mittels Stylus-Pen problemlos bewältigen können. Klappt es dennoch mal nicht und Fehler schleichen sich ein, so darf in der Reithalle auch beliebig oft wiederholt werden.


Satteln und Box ausmisten gehören zu den alltäglichen Tätigkeiten
Sind Ross und Reiter schließlich bereit und Onkel Bob nach Diskussion bereit, darf auch an Turnieren in Disziplinen wie Barrelrace oder Reining teilgenommen werden, um schlußendlich zum Westernstar aufzusteigen. Die Gangart mit den auszuführenden Bewegungen des Stylus-Pen bleibt dabei jedoch identisch mit dem Training der Reithalle. Jede erfolgreiche Teilnahme wird dann anschliessend mit einem Pokal in Onkel Bobs Trophäenraum festgehalten, wo ihr jederzeit zurückkehren und vergangene Siege erneut bestaunen könnt.


Die Turniere voller vollem Haus sind das spielerische Highlight
Obwohl Mein Westernpferd von der USK übrigens keine Altersbeschränkung erhalten hat, setzt der Titel doch gewisse Anforderungen an das Lesevermögen des (jungen) Spielers. Der Hersteller dtp young gibt fairerweise auf der Packung ein Alter von 8 Jahren an, dass wir so auch unterschreiben würden. Denn obwohl Werte des Pferdes wie Gesundheit, Hunger oder Sauberkeit mittels verständlicher Symbole übersichtlich am oberen Bildschirm angegeben, ist ohne grundlegende Lesekompetenz kein Vorankommen im Spiel möglich.

Eine grundsolide Leistung liefert Mein Westernpferd in den technischen Disziplin ab. Die auf dem Packungsrücken gepriesene "herausragende 3D Optik" sucht man zwar das gesamte Spiel über vergeblich, dafür gibt es umso mehr bunte Standbilder - etwa bei der Navigation über die Ranch oder im Büro des Oheim. Erst Reiterhalle, Pferde-Box und Turniere greifen dann auf eine 3D Darstellung zurück, die zwar ansehnlich ist, aber durchaus mehr Details und Animationen vertragen könnte. Mehr Vielfalt wünscht man sich auch bei der Soundkulisse, denn die im Hintergrund düdelnde Melodie mag zunächst unterhaltsam sein, ihr fehlt es jedoch deutlich an Abwechslung.
Öfters mal was neues. Mein Westernpferd ist zwar thematisch ganz und gar der "Mein Pferd & ich" Losung verschrieben, gerade das Thema Westernreiten war bislang aber noch nicht auf dem Nintendo DS gesehen. Auf Dauer fehlt dem Titel vielleicht etwas die Abwechslung und auch technisch wäre sicherlich noch ein gutes Stückchen mehr drin gewesen, Pferdenarren mit einem Hang zu Cowboy-Hüten und Westernsattel werden trotz der sich auf Dauer wiederholenden Handlung ordentlich unterhalten.