Marvel: Ultimate Alliance im Test

PlayStation3
Nach zahlreichen X-Men Spielen für alle erdenklichen Konsolen ist nun der nächste Titel aus dem Hause Raven im Handel für die PS3 erschienen. Statt wieder nur mit den Lehrlingen von Professor Xavier in die Schlacht zu ziehen, dürft ihr nun aber auf das komplette Marvel-Sortiment zugreifen. Ob das Spiel ähnlich wie die X-Men-Titel zu gefallen weiss, erfahrt ihr im folgenden Review.
Zunächst ein paar Worte zu den geschichtlichen Rahmenbedingungen des Abenteuers. Dr. Doom hat eine Reihe von richtig bösen Jungs unter dem Namen 'Masters of Evil' zusammengetrommelt und sich das Ziel gesetzt, den gegnerischen friedlichen Superhelden das Leben zur Hölle zu machen. Den Startschuss dafür setzt ein Angriff auf einen S.H.I.E.L.D. Helikopterträger. S.H.I.E.L.D. Direktor Nick Fury reagiert schnell und ruft die Marvel-Jungs zu Hilfe. Nachdem die aktuelle Situation bereinigt ist, machen sich die Marvel Superhelden auf den Weg um Dr. Doom zu jagen und das Handwerk zu legen. Auf dem langen Weg dorthin trefft ihr auf die übelsten Burschen der Superheldenszene, u.a. Mephisto, Loki und Ultron – Namen, die Marvel-Fans durchaus bekannt sind. Im Laufe der Story gibt es einige gute und unerwartete Wendungen,,, außerdem schafft es die Erzählungsweise vorzüglich, die Enthüllung von Dr. Dooms eigentlichem Motiv bis zum richtigen Moment hinauszuzögern.

Wie die X-Men Legends-Reihe lehnt sich auch Marvel: Ultimate Alliance vom Spielprinzip an den PC-Klassiker Diablo an. Ebenfalls bereits bekannt, insofern ihr die indirekten Vorgänger gespielt habt, ist die Tatsache, dass ihr stets in einer Gruppe von vier Jungs unterwegs seid, von denen ihr jeweils einen steuert. Welchen Charakter ihr selber kontrolliert, lässt sich zu jeder Zeit via digitalem Steuerkreuz des PS3-Controllers festlegen.

Eine klare Stärke von Ultimate Alliance ist die große Anzahl von spielbaren Charakteren. Eure Party besteht zu Beginn aus Spider-Man, Captain America, Thor und Wolverine, doch schon nach kurzer Zeit könnt ihr über ein Menü die Konstellation ändern und so euer persönliches 'Dream Team' aufs Parkett rufen. Zu diesem Zeitpunkt habt ihr 18 Charaktere zur Auswahl, unter denen sowohl absolute Marvel-Aushängeschilder (z.B. die Fantastic Four, diverse X-Men, Elektra ...) als auch Charaktere, die nur echte Comicliebhaber kennen dürften (z.B. Moon Knight, Luke Cage, Spider-Woman ...). Im Laufe des Spiels schaltet ihr natürlich weitere Charaktere frei, u.a. Blade (ja, DER Blade), Dr. Strange oder der Ghost Rider. Doch nicht nur in Sachen Charaktere bietet Ultimate Alliance viel Abwechslung, auch die Spielabschnitte sind gut gemixt. Während ihr in X-Men Legends meist in unbekannten dunklen Korridoren umher gerannt seid, bringt euch Ultimate Alliance an bekannte Marvel Locations wie Mephistos Herberge.

Wer mal Diablo oder Baldur's Gate: Dark Alliance gespielt hat, weiss worauf er sich spielerisch einstellen kann. Für all diejenigen, an denen die genannten Spiele vorbeigegangen sind, hier die grundlegenden Merkmale. Wie bereits erwähnt seid ihr mit einer Party von vier Charakteren unterwegs. Auf eurem Weg durch die einzelnen Missionen stellen sich euch viele gegnerische Widersacher in den Weg, denen ihr anhand von diversen Attacken ihre Grenzen aufzeigt.

Während ihr also fröhlich böse Jungs verprügelt, sammeln eure Charaktere Erfahrungspunkte und Münzen. Durch die Erfahrungspunkte erlernen die Superhelden neue Moves und Fähigkeiten, die ihr dann direkt im Kampf anwenden könnt. Zu Beginn des Spiels sind die Fähigkeiten der Charaktere recht begrenzt – abgesehen von einfachen Nahkampfcombos via X- und Kreis-Button ist noch nicht viel drin. Mit diesen Nahkampfattacken habt ihr allerdings schon die Möglichkeit, eure Gegner zu entwaffnen, sie zu packen und anschließend herumzuschleudern. Durch Druck auf die rechte Schultertaste werden die vier Buttons des PS3-Pads eingeblendet, auf denen dann die Superfähigkeiten der Helden angezeigt werden. Wenn ihr mit Spider-Man spielt wird über rechte Schultertaste + X z.B. mit seinen bekannten Netzprojektilen geschossen. Durch diese Spezialfähigkeiten kriegt jeder Charakter seinen ganz eigenen Stil verpasst, der natürlich mit den bekannten Rollen der Helden übereinstimmt.

Während sich grundlegende Elemente wie Gesundheit und Energie selber weiterentwickeln, bestimmt ihr, wie ihr eure Erfahrungspunkte investieren wollt. Jeder Superheld hat mindestens acht Kräfte, manche von ihnen müssen zunächst freigeschaltet werden. Alternativ könnt ihr auch euer im Spiel eingesammeltes Geld anlegen, allerdings sind die zu erwerbenden Fähigkeiten recht teuer und ihr solltet daher planen, was ihr wirklich braucht und worauf ihr verzichten könnt.

Während Marvel: Ultimate Alliance auch alleine spielbar ist und die anderen Charaktere von der CPU übernommen werden, macht der Titel mit mehreren Mitspielern doch deutlich mehr Spaß. Egal ob mit vier Spielern offline an eurer PlayStation 3 oder mit Spielern aus aller Welt via PSN – zusammen die bösen Jungs zu verkloppen verleiht dem Spiel deutlich mehr Tiefe. Insofern ihr die vielen Side-Missionen ignoriert, die euch an allen möglichen Stellen den Spiels angeboten werden, seid ihr um die 15 Stunden beschäftigt. Während dieser Zeit stellt euch das Spiel vor Entscheidungen, durch die ihr den Ausgang bestimmen bzw. verändern könnt. Diese Veränderungen sind jedoch nur marginal. Einen hohen Wiederspielwert bietet das Spiel trotzdem, denn nach dem einmaligen Durchspielen schaltet ihr einen neuen, härteren Schwierigkeitsgrad frei, den ihr mit eurem bereits hochgepushten Team aus dem ersten Durchgang angehen könnt.

Bei der Grafik kämpft Marvel: Ultimate Alliance mit unschönen Einbrüchen der Framerate, die bei der sonstigen qualitativ guten grafischen Leistung besonders schmerzen. Die Umgebungen sind richtig gut gelungen und erscheinen wirklich wie frisch aus einem Comicbuch entnommen. Durchgeknallte Partikeleffekte und exzessive Beleuchtung sorgen für die richtige Atmosphäre. Die Charaktere lassen beim näheren Ansehen einen höheren Detailgrad vermissen. Stattdessen wurden sie mit Bump Mapping nur so vollgestopft, so dass sie vom Erscheinungsbild an klassische Action Figuren erinnern. In Sachen Sound weiss das Spiel aufgrund eines starken Soundtracks und toller (englischer) Synchronisation zu begeistern.

Gregory meint:

Gregory

Marvel: Ultimate Alliance ist ein fesselnder Titel, der neben leichten grafischen Schwächen kaum Raum zur Kritik lässt. Wer das Genre mag und im besten Fall noch auf Marvels Superhelden steht, wird mit dem Titel auf jeden Fall sehr viele spaßige Stunden verbringen.

Positiv

  • Viele spielbare Marvel-Helden
  • Starkes Multiplayer Erlebnis

Negativ

  • Grafisch wäre mehr drin gewesen
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Marvel: Ultimate Alliance Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 23. März 2007
Vermarkter Activision
Wertung 8.2
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