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Mit tickender Uhr baut ihr hier nämlich nacheinander Stein um Stein von künstlicherischen Formationen ab. Der Clou dabei: Es dürfen immer nur zwei gleiche Steine (wie bei Memory) vom Spielfeld genommen werden, wobei stets auch die Lage der restlichen verbliebenen Steine gleichen Typs mit einkalkuliert werden sollte. Zudem kann ein Stein nur bewegt werden, wenn er an zumindest einer Längsseite freiliegt. Nicht selten nimmt man sich da als Anfänger durch blinde Gier schon mal die Chance wirklich alle Steine vom Feld nehmen zu können. Glücklicherweise war man bei DTP da klug genug auch noch eine deutschsprachige Anleitung mit auf die Cart zu packen, die ihr sowohl über das Hauptmenü als auch löblicherweise im Spiel selbst aufrufen könnt.

Wer jetzt seine Hoffnungen auf den Storymodus von Mahjong DS gesetzt hat, wird leider etwas enttäuscht werden - selbiger dient nämlich vielmehr nur als eine Art Fassade, um die stetig im Schwierigkeitsgrad ansteigenden Felder miteinander zu verbinden. So erfahrt ihr unterwegs zwar einige Kleinigkeiten über chinesische Geographie und Geschichte, daß vermittelte Wissen hält sich allerdings in knappen Grenzen. Auch die Einzelmissionen reissen sich da kein Bein aus, sondern widmen sich mit vollem Elan einzig dem alten chinesischen Spiel.
Was den Nintendo DS Titel jetzt vielleicht noch von anderen schnöden Umsetzungen unterscheidet, ist die ganz legale Art des erlaubten mogelns. Mittels der vier Buttons könnt ihr nämlich unter Steine sehen, mögliche Züge anzeigen lassen, die Steine neu mischen oder gar einen Zug rückgängig machen. Allerdings kosten alle diese Aktionen Zeit - und davon habt ihr je nach Schwierigkeitsgrad eben nur begrenzt, weshalb alle Mogeleien nur sehr wohlüberlegt eingesetzt werden sollten.


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Und natürlich eignet sich der DS dank seines handlichen Stylus Pen wie kein anderer Handheld vor ihm für die Umsetzung von bekannten Brettspielen, ist das ziehen einzelner Spielfiguren doch erheblich weniger mühsam als bislang mittels Steuerkreuz. Auch bei Mahjong DS klappt das abtragen des Steineberges mittels Stylus erfreulich problemlos. Ebenfalls erfreulich sind die vielen unterschiedlichen Hintergründe der einzelnen Stages, wobei sich darin leider schon die grafische Kreativität von Entwickler "Kritzelkratz 3000" (göttlicher Name!) erschöpft. Einen bösen Schnitzer hat man sich beim Sound geleistet - traditioneller chinesische Klänge zum Dank würde man sich direkt in die Ming-Dynastie zurückversetzt fühlen, leider wird die Musik aber von einem äußerst heftigen rauschen begleitet, was selbst musikalisch völlig unbedarften Gamern (Gruß an alle Techno-Fans!) die Nackenhaare aufstellen dürfte...
Mahjong DS ist in etwa genau das, was man sich als Käufer erwartet: Solide Umsetzung der Spielthematik, ein kleines bißchen optischer Zuckerguss drumherum und eine gute Anpassung an den Nintendo DS. Leider muß man wirklich Anhänger dieses gemächlichen Denkspiels sein, um sich dafür begeistern zu können. Wem leichte Mahjong Kost für zwischendurch reicht, hält sich besser an die 42 Spieleklassiker Spielesammlung von Nintendo.