'Auch ein T Rex braucht mal Urlaub...'
Die Route 66, die Arterie der USA. Von L.A. nach Chicago, hier fließt das amerikanische Herzblut. Trucker verbringen hier den Großteil ihres Lebens, um Waren vom Nordosten in den Südwesten zu schaufeln und das in beiden Richtungen.
Bis dato ist eigentlich alles ganz in Ordnung. man könnte fast von "Fernfahrerromantik"sprechen, wären da nicht, ja wären da nicht die Jungs von "Tornado". Ein Unternehmen, das mit Niedrigpreisen und rabiater Belegschaft aufwartet. Denen ist nicht mal ein Menschenleben was wert, entsprechend ihres in kurzer Zeit angewachsenen Fahrerstammes und Ihrer rohen Gewalt sind sie nicht nur von den "friedlichen" Truckern gefürchtet. Auch die Unternehmen, zum Beispiel Tankstellenbesitzer, die von den Truckern leben, haben mit den "Tornados" Ärger.
Natürlich braucht es nun einen Helden - und wer hier nun den "Tornados" zeigen soll, wo der Hammer hängt, bzw. wie ein Truck von hinten aussieht, ist klar: Der Spieler ist gefordert!
'Die Cockpit-Perspektive strotzt nur so vor Details...'
Das Spiel beginnt mit einem einfachen Auftrag. Fahre innerhalb einer gewissen Zeit von A nach B, die nächste Mission von B nach C, und so weiter, quer durch die USA, über die Route 66. Dabei hat man Zeitfenster in denen man das Ziel erreichen sollte, sowie auch Rennen gegen Tornados zu bestreiten, die nicht als erster durch das Ziel gehen sollten, wenn man denn weiterkommen möchte. So führt einen das zwangsweise bis nach LA. Die Gegner werden härter und die Zeitlimits knapper, dabei kann man aber bei Stadtmissionen ähnlich wie bei SEGA´s CrazyTaxi auch Abkürzungen wählen, quer durch Parks rasen und dabei wertvolle Zeit sparen.
Die Arcadeherkunft bemerkt man daran, dass man jede gescheiterte Mission so oft wiederholen kann, bis man sie endlich gepackt hat. Durch das Durchfahren bekommt man bessere Ortskenntnisse, die beim Fahren nicht ganz unwichtig sind, denn die Gegner sind knallhart. Wer die Strecken kennt, weiss wo sich das Nitro für den Boostantrieb befindet und wo man die Embleme einsammeln kann.
All das bringt nach Abschluss der Rennen Geld in die leeren Truckerkassen.
'Wild Wild West!'
Das Logitech Lenkrad wird unterstützt, aber auch via Gamepad kommt die Steuerung sauber. Allerdings habe ich die Steuerung nicht konfigurieren können. Mit dem rechten Stick zu beschleunigen würde hier noch besser kommen als der Druck auf den X Button. Solche Optionen sollten inzwischen Standard sein, doch hier hat man leider etwas nachlässig gearbeitet, wenn die Steuerung auch sonst überzeugt. Ein 50 Tonner ist nun mal etwas träge und mit einem gefüllten Anhänger auch sehr schwer um enge Kurven zu lenken, vor allem bei Geschwindigkeiten von mehr als 60 Meilen...
'ähm ... ja'
King of Route 66 kommt mit der segatypischen 60Hz-Option auf die PS2 und kann grafisch überzeugen. Die Optik braucht sich vor dem Arcadeoriginal nicht zu verstecken. Hier haben die Mannen um Yu Suzuki ganze Arbeit geleistet. Grosse Städte, dabei Verkehr auf den Strassen und ein immer flüssiger Grafikaufbau der nie ins Stocken gerät. Dazu kommt satter AM2-typischer Arcaderock aus den Boxen. Diese Musik und dazu satte Motorensounds von 50 Tonnern mit ihren PS-starken Maschinen lassen echtes Feeling aufkommen! Das macht aus der Zockerbude ein Truckerhäuschen. Die Synchronisation ist in Englisch mit deutschen Untertiteln und kann voll überzeugen.
'Überholmanöver gestartet!'
KoR66 kann in spielerischer Hinsicht überzeugen, die Arcadeherkunft ist unübersehbar, dafür steigt auch der "Ich muss noch diese Mission knacken" Faktor. Das, die saubere Optik und der satte Sound bringen dem Spiel eine hohe Wertung. Das der King der Route 66 aus der Spielhalle kommt ist allerdings ein Hinweis, dass hier Simulations-Fans fehl am Platze sind. Nur wer Bleifüsse und Streckenkentnisse hat wird bestehen. Wer schon 18 Wheeler mochte, sollte spätestens jetzt auf dem Weg zum Shop sein, um diesen Titel in sein Repertoire aufzunehmen. Auch der Wiederspielfaktor ist nicht zu verachten, da man zeitweise verschiedene Aufträge auswählen kann sowie aus 8 Fahrern wählen darf.
written by Christian Roth, © neXGam