
Vor Spielbeginn legen wir die Umstände fest..
Bei einem Satz bleibt es übrigens nicht. Nachdem ihr euch einen verlässlich wirkenden Spieler ausgegraben habt, stürmt ihr den Court und freut euch über die gesprochenen Kommentare zum Spielverlauf und dem Spielstand. Ebenfalls auf den ersten Blick sehr erfreulich ist die klare Grafik mit einem schönen 3D-Effekt, aber das Können hat der Lynx ja bereits bei zahlreichen anderen Titeln unter Beweis gestellt.
Auch in Punkto Umfang muss sich Jimmy Connors Tennis auf dem Atari Lynx nicht vor seiner damaligen Konkurrenz verstecken. Sowohl im Einzel als auch im Doppel könnt ihr mit einem CPU-Partner (oder über comlynx gar mit drei Freunden!) gegen CPU Tennissportler antreten. Dabei arbeitet ihr euch nach Wahl des Schwierigkeitsgrades in einer Tabelle kontinuierlich nach oben und könnt dank integriertem Passwortsystem auch nach einer Unterbrechung (leere Lynx Batterien) das sportliche Gefecht wieder aufnehmen.

Beim Aufschlag ist höchste Konzentration gefordert!
Wo es euch Jimmy Connors Tennis dann nicht ganz einfach macht, ist leider das Gameplay selbst. Schon der Aufschlag ist eine Koordinationssache, die etwas Training und gutes Augenmaß vonnöten macht. So werft ihr den Ball zunächst per A-Knopf nach oben in die Luft, um ihn dann bei seiner Rückkehr Richtung Boden mit A (im richtigen Moment!) über das Netz zu befördern. Puh - aufgrund des kleinen Zeitfensters und mangels irgendwelcher Hilfsleisten kann es schon eine Weile dauern, ehe man allein die Aufschläge richtig hinbekommt. Ein spezieller Trainingsmodus wäre hier eine äußerst lohnenswerte Sache gewesen, die aber leider nicht ihren Weg auf die Cart gefunden hat.
Bei den Ballwechseln wird es dann leider kaum besser. Zwar hilft euch eine Anzeige mit der Einschätzung des vermutlichen Aufschlagpunktes des Balls, dass hilft euch aber auch nicht so 100% weiter. Denn in der Regel ist euer Problem weniger den Ball optisch zu verfolgen, sondern vielmehr euren Spieler für die nötige Vor bzw. Rückhand richtig zu positionieren. Viele Tennissimulationen quälten Spieler gerade Anfang der 1990er Jahre mit derlei trockenem Simulationscharakter, worunter dann allerdings oft die Spielbarkeit litt, da längere Ballwechsel kaum zustande kamen. Und flott waren sie dann meistens auch nicht...

Dieser Ball dürfte knapp ins Aus gehen
Heutige Tennisfans haben es wesentlich leichter, denn bei Spielen wie Virtua Tennis und Top Spin schlägt es den gelben Filzball ja bekanntlich um einiges unkomplizierter. Insofern wirkt Jimmy Connors Tennis trotz guter Ansätze im Detail mittlerweile recht angestaubt. Doch wer unbedingt Tennis auf seinem Atari Lynx zocken will, kommt am hierzulande leider etwas selteneren Jimmy Connors Tennis kaum vorbei, ist es doch der einzige Vertreter seiner Zunft auf dem Lynx..