

James Bond 007: The Duel ist ein Videospiel, das auf keinem der mittlerweile über 20 Filme basiert. Dennoch sind Parallelen zu finden. So stammt das Bild vom Packshot vom Werbeplakat zu „Lizenz zum töten (`89)“, während unser Protagonist dem amtierenden Bond-Darsteller bis 1994 Timothy Dalton nachempfunden ist.
Die Handlung ist schnell abgehakt. Bond wird auf eine einsame Insel geschickt, um dort dem bösen Wissenschaftler Dr. Gravemar das Handwerk zu legen. Der Fiesling arbeitet nämlich an einer vernichtenden Rakete, die er Richtung London schicken will. Eure Aufgabe ist es nun, seine Yacht mitsamt Forschungskomplex zu zerstören und wenn ihr schon da seid, könnt ihr ja auch gleich die hübschen Damen befreien und sie somit vor der Tyrannei retten.


Das Spielprinzip ist simpel. In der Rolle von Bond ballert ihr euch durch 4 geradlinige Levels, die wiederum in mehrere Abschnitte unterteilt sind. Am Anfang besitzt ihr 5 Leben – sind die alle verbraucht, heißt es „Game Over“. Als einzige Waffe dürft ihr den Abzug eurer Walther PPK ziehen, deren Munition begrenzt ist. Erledigte Gegner lassen in der Regel Munition fallen, mit denen ihr eure Pistole dann nachladen könnt. Als Alternative kann 007 übrigens Granaten werfen, die er hin und wieder in der Spielwelt findet.
Was ständig von euch gefordert wird, sind schnelle Reflexe. Das Leveldesign stellt euch vor klassische Herausforderungen des Jump’n Run Genres, kombiniert mit einer ordentlichen Portion Action und Geballer. So erklimmt ihr in regelmäßigen Abständen Leitern, hüpft immer mal wieder über Hindernisse, an einer Stelle müsst ihr sogar mit Haien um die Wette schwimmen. Es sind also ausreichend Spielelemente vorhanden, um das Abenteuer während der sehr kurzen Spielzeit frisch zu halten.

Grafisch gibt es in der Tat bessere Spiele fürs Mega Drive/Master System, doch die Abwechslung stimmt und das typische Bond-Feeling ist auch vorhanden. Im direkten Vergleich mit dem großen Bruder ist die Optik der Master System-Version natürlich grobkörniger. Auf das Gameplay hat das keinen Einfluss, die Levels sind aber nichtmehr ganz so schön anzusehen. Wer die Wahl hat ist also mit dem Modul fürs Mega Drive besser beraten. Die Handheld-Variante kann hier ihre Stärken gekonnt ausspielen. Da die an sich mäßige Optik auf dem Game Gear nicht so sehr auffällt und der Maßstab auch allgemein weiter unten angesiedelt ist, wirkt sie unterm Strich irgendwie hübscher.

Somit ist James Bond 007: The Duel sicherlich kein Oberknaller, aber ein grundsolides Actionspiel, welches man sich als Fan des Edelagenten auf jeden Fall mal ansehen darf. Besonders die Game Gear-Fassung sei hier ans Herz gelegt – die Portierung ist tadellos und die Grafik für Handheld-Verhältnisse über jeden Zweifel erhaben.
Wer einen Überflieger oder Ähnliches erwartet, wird von „The Duel“ enttäuscht sein. Schraubt man die Erwartungen aber etwas nach unten und ist im Idealfall auch noch Fan des Agenten, dann wird man mit einem ordentlichen Actionspiel belohnt. Zwar sind Grafik und Steuerung verbesserungswürdig, doch das Gesamtbild passt. Wirklich schwer ins Gewicht fällt lediglich der magere Umfang, so wird andererseits aber auch Abwechslung durch eine kurze Spielzeit vorgetäuscht. Die Master System-Fassung spielt sich identisch zu der 16 Bit-Variante, durch die aber doch etwas grobe Grafik musste ich leider 3 Punkte von der Wertung abziehen. Insgesamt ist der Titel aber durchaus mal einen Blick wert.