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Habt ihr den langwierigen Angriff auf euer Nervenkostüm schließlich abgeschlagen und die nervig-dämlichen Dialoge der Protagonisten ins digitale Abseits befördert, darf endlich mit der Arbeit begonnen werden. Doch auch hier herrscht in den ersten virtuellen Tagen erstmal eine ermüdende Monotonie, die gerade für Spieler mit juckenden Fingern und wenig Geduld nur äußerst schwer verdaulich sein dürfte.
Ist diese erste quasi autistische Phase schließlich überlebt, kommt endlich mehr Pepp ins Spiel: Wie zu besten Zeiten darf dann nicht nur Saatgut gepflanzt und aufgeräumt werden, sondern auch Konversation mit den anderen Insulanern geführt und Schätzen nachgejagt werden. So lassen sich in schummrigen Höhlen beispielse Edelmetalle aufspüren, mit denen sich dann am heimischen Hof magische Siegel sprengen und dadurch weitere Bereiche öffnen lassen. Schritt für Schritt eröffnet sich Leben (sorry, ich finde den Namen einfach ... !) ein immer weiterer Horizont, wobei sich die Stärken der UMD dann auch so langsam zu offenbaren beginnen.
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So verfügt "Leben" (..) etwa über eigene Stats wie Intelligenz, Liebe oder Kreativität, die durch euer tagtägliches Handeln beeinflusst werden können. Somit kommt Mr. Laborexperiment seinem Ziel ein echter Mensch zu werden (Pinocchio lässt grüßen!) mit jedem Tag ein Stückchen näher - durchaus eine nicht uninteressante Spielidee.
Leider schafft es der Titel aber an anderen Stellen wieder jegliche aufgebaute Sympathie jäh zunichte zu machen. Extrem nervig sind beispielsweise die teils langen zurückzulegenden Wege zwischen den Locations des Eilandes. Zwar habt ihr später im Spiel die Gelegenheit auf einen flotten Buggy als Gefährt zurückzugreifen, die ständige Wiederholung des Weges wird dadurch allerdings auch nicht attraktiver.
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Apropos attraktiv - optisch kann sich das Spiel immerhin in der PSP Spielegemeinde sehen lassen. Die aus Polygonen gezimmerten Welten wirken erfreulich detailliert und teils umfangreich, darüber hinaus ändert die Welt mit jeder eintretenden Jahreszeit auch ihr Aussehen. Sehr schöner Effekt. Schade hingegen das man die Soundkulisse hat derart schleifen lassen und den Spieler mit ewig gleichen Melodien und Effekten schnell langweilt, hier hätten ein paar mehr Soundtracks sicherlich für mehr Abwechslung gesorgt. Doch ob damit auch die gefürchteten Ladezeiten angestiegen wären? Bei Harvest Moon - Innocent Life sind diese nämlich erfreulich kurz geraten, ganz entgegen dem derzeitigen Trend bei den PSP-Spieletiteln. Daumen hoch dafür!
Harvest Moon - Innocent Life ist ein äußerst zähes Spielvergnügen. Glänzen schon die anderen Spiele der Reihe nicht gerade mit Einfallsreichtum oder einer besonders fesselnden Story, töten die naiven Dialoge und das laaaangatmige Tutorial zunächst jegliche Sympathieregungen ab. Wer dran bleibt wird letztlich aber dann doch mit dem klassisch guten Spielprinzip belohnt.