Happy Tree Friends: False Alarm im Test

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Stainless Games Ltd., eine kleine englische Firma, die vor allem durch die Entwicklung von Carmageddon bekannt wurde und sich inzwischen auf Download-Spiele spezialisiert hat, zeigt sich für das heute zum Test anstehende Spiel 'Happy Tree Friends - False Alarm' verantwortlich, einer Umsetzung der erfolgreichen amerikanischen Flash-Zeichentrickserie. Selbige kann ja vor allem durch derben, auf sinnloser Gewalt basierendem, Humor überzeugen. Gelingt das auch dem dazugehörigen Spiel?
Die Serie lässt sich, für alle Unwissenden, am besten mit den 'Itchy & Scratchy'-Episoden aus den Simpsons vergleichen und beschreiben. Sie kombiniert also zuckersüße Zeichentrickfiguren mit dazu im direkten Gegensatz stehender, exzessiver und sinnloser Gewalt und deren Darstellung. Ihren Ursprung hat sie, man glaubt es kaum, im Internet, wo sie 2002 zum ersten Mal auftauchte. Durch ihre rasche aber wenig überraschende, steigende Popularität, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie es zuerst ins Fernsehen schaffte und nun auf die heimische Konsole. Dabei gibt es im Spiel sogar eine komplette Episode der Serie zu bestaunen, einerseits als Einstimmung, denn die erste Hälfte bekommt man zu Beginn des Spieles zu sehen, andererseits als Anreiz, denn das Ende gibt es nur für denjenigen, der das komplette Spiel durchspielt.



Also heißt es, die fünf Hauptfiguren erfolgreich durch die insgesamt 30 Abschnitte zu lotsen, die mit allen möglichen und unmöglichen Todesfallen gespickt sind. Das Spielprinzip erinnert etwas an die guten, alten Lemmings und bedient sich auch in einigen Punkten daran. Denn auch hier steuern wir die Protagonisten nicht selbst, sondern müssen unsere Fähigkeiten dazu einsetzen, ihnen den Weg frei zu räumen. Dabei sind die zu unterstützenden Figuren ständig in Bewegung und laufen, ohne unser Eingreifen, bis sie ein Hindernis aufhält oder sie in eine Falle tappen, stur von links nach rechts oder umgekehrt.

Um sie nun vor den angesprochenen tödlichen Gefahren zu beschützen, stehen uns vier verschiedene Fähigkeiten zur Verfügung, die jeweils direkt auf einem der farbigen Buttons auf dem Joypad liegen und so jederzeit schnell verwendet werden können. Da wäre zum einen der normale Zeiger, mit dem man Schalter und Hebel bedient, zum Beispiel um Türen zu öffnen oder Stromkreise zu unterbrechen. Die zweite Fähigkeit ist eine kleine Explosion, mit der wir Schlösser knacken oder kleinere Dinge, die den Weg versperren, sprengen können. Die dritte ist eine offene Flamme, mit der wir zum einen Dinge verbrennen können, zum anderen die Figuren dazu bekommen, schneller zu laufen oder einen schnellen Richtungswechsel zu vollführen. Die letzte Fähigkeit ist gleichzeitig auch die wichtigste: Das Vereisen. Mit ihr lassen sich nicht nur Gegenstände einfrieren um zum Beispiel Lüftungsgitter zu verschließen, sondern auch unsere Figuren. Das ist in sofern wichtig, da sie sich nur so von ihrem Laufdrang abhalten lassen. So können wir sie einerseits vor Fallen schützen, andererseits aber auch eine auseinander gebrochene Gruppe wieder vereinen. Lassen wir sie nämlich in mehreren kleineren Gruppen durch den Level streifen, ist es fast unmöglich, die Kontrolle und die Übersicht zu behalten.



Das ist nämlich auch so schon eine Herausforderung, was hauptsächlich an der festen Kamera liegt, die viel zu dicht am Spielgeschehen hängt und damit den überwachbaren Bereich unnötig stark einschränkt. Wieso die Macher dem Spieler keine Zoomfunktion an die Hand gegeben haben, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Eine weitere Sache, auf die sich der geneigte Spieler einlassen muss, ist das doch etwas abwechslungsarme Gameplay, das eigentlich nur darin besteht, mit den Cursor auf verschiedene Bereiche des Bildschirms zu zeigen, einen Knopf zu drücken und die so ausgelösten Ereignissen anzuschauen. Auch kann man dem Spiel ein gewisses Try & Error-Prinzip nicht absprechen, vor allem wenn man einen Abschnitt zum ersten Mal betritt, wird man zwangsläufig einige Fallen auslösen bevor man lernt mit ihnen umzugehen.

Übrigens sind die zehn vorhandenen Level in jeweils drei Abschnitte unterteilt. Um dabei den jeweils nächsten Level freizuschalten, muss man die Abschnitte des vorherigen bewältigen und dabei mindestens eine Goldmedaille erhalten. Diese bekommt man, indem man einen Abschnitt innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens schafft. Was im Umkehrschluss natürlich bedeutet, dass wenn man es nicht innerhalb der Zeit schafft, man verloren hat und von neuem beginnen darf.


Happy Tree Friends: False Alarm (Xbox 360) - Trailer
(click play to start)



Ja, das Spiel hat viele Fehler, angefangen bei dem abwechslungsarmen und etwas hektischem Gameplay bis hin zur fehlenden Übersicht und dem Try & Error-Prinzip. Trotzdem macht es mir persönlich sehr viel Spaß, dafür ist einerseits die gelungene Gesamtpräsentation verantwortlich, andererseits das frische und einfache Spielprinzip. Das ganze ist aber sehr geschmacksabhängig und garantiert nicht für jeden geeignet. Also ist ein anspielen der Demo absolute Pflicht vor dem eventuellen Kauf.

Positiv

  • Unverbrauchtes und einfaches Spielprinzip
  • Gut eingefangene Atmosphäre
  • Stimmige Präsentation

Negativ

  • Wenig Abwechslung
  • Trial & Error
  • Hektisch und unübersichtlich
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Happy Tree Friends: False Alarm Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25.06.2008
Vermarkter SEGA
Wertung 7.4
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