Halo Wars im Test

Xbox 360Xbox
Innerhalb einer Spielefranchise von heute auf morgen das Genre zu wechseln, ist ohne jeden Zweifel kein einfaches Unterfangen. Deshalb hat man bei Microsoft die idealen Herrschaften mit der Entwicklung eines Echtzeitstrategietitels im Halo Universum beauftragt. Mit der Age of Empires-Reihe hat das Team der Ensemble Studios bereits große Erfolge gefeiert – wie sieht es mit Halo Wars aus?


Die durchaus glaubwürdige Story von Halo Wars wird durch Holywood reife Zwischensequenzen erzählt und dürfte Fans der Halo Reihe definitiv ansprechen. Zunächst mag zwar alles ein wenig verwirrend erscheinen, doch progressiv mit ansteigender Spielzeit wird auch in Sachen Story alles klarer, bis schließlich das Ganze in einem sehr zufriedenstellenden Finale abgeschlossen wird. Sgt. John Forge, Team Leader auf dem UNSC Schiff Spirit of Fire, untersucht die kolonisierte Welt mit dem Namen „Harvest“, von der Berichte über Covenant Aktivität an die Außenwelt gelangt sind. Zusammen mit dem Wissenschaftler Professor Anders und der KI Serina wird die Handlung enthüllt, deren Kern sich darum dreht, dass ein Arbiter auf dem Planeten seine Hände an eine mysteriöse Superwaffe gelegt hat.

Durch zwei simple Tutorials wird dem Spieler zum Start des Spiels das Gameplay und die Steuerung des Titels näher gebracht. Ein paar weitere Hilfen hätten nicht geschadet um die ganzen einzelnen Einheiten und ihre Anwendungsfelder perfekt zu beherrschen, aber es ist auch nicht sonderlich schwer diese Dinge im Laufe der Missionen selber herauszufinden. Die Steuerung von Halo Wars funktioniert bestens, auch wenn ihr in euren Möglichkeiten ein wenig limitiert seid. Dies hilft wiederum, da der Titel so nicht unnötig komplex wird und einen ordentlichen Spielfluss aufrecht erhalten kann. Mit separaten Kommandos könnt ihr alle Einheiten oder alle Einheiten auf dem momentan sichtbaren Bereich auswählen oder aber auch alle Einheiten einer speziellen Gruppe sowie Einheiten, die sich in einem bestimmten Radius nahe dem Cursor befinden. Schwierig wird es nur, wenn ihr gleichzeitig Kämpfe an zwei Fronten anzettelt, dadurch dass keine individuellen Gruppen gewählt werden können.



Das Kampfsystem präsentiert sich ebenfalls denkbar einfach, denn ihr benötigt lediglich zwei Buttons des Xbox 360 Pads um anzugreifen – einer für einen normalen Angriff und einen weiteren für Spezialattacken.

Eines der besten Features von Halo Wars ist ganz einfach die Tatsache, dass ihr die legendären Ikonen der Halo Franchise steuern könnt. Es erfüllt Halo-Fans einfach, wenn ihr das Kommando über Marines, Spartans, Warthogs und Scorpion Panzer übernehmt und mit ihnen in den Krieg zieht. Neue Charakterklassen wie Mechartige Roboter mit Flammenwerfern und die Cobra-Fahrzeuge ergänzen die bereits bekannten Gruppierungen. Der Spieler hat die Möglichkeit, bis zu drei Spartan Soldaten zu führen. Diese zeichnen sich natürlich dadurch aus, dass sie wesentlich mehr auf dem Kasten haben als ihre klassischen Kollegen von der UNSC Infanterie. So ist es mit ihnen z.B. möglich, feindliche Fahrzeuge zu übernehmen. Die Vielfalt der Charaktere in Halo Wars ist zwar nicht überwältigend, doch durch spezifische Updates für jede einzelne Klasse kommt nochmal ein wenig Abwechslung ins Spiel.



Auch die Covenant haben verständlicherweise ein paar härtere Burschen in die Schlacht geschickt. Dazu gehören die Elites, die mit einem tödlichen Energieschwert ausgestattet sind. Hunters, Wraith Panzer und kräftige Locusts heizen den UNSC Truppen richtig ein. Durch das „Schere, Stein, Papier“-Prinzip des Kampfsystems von Halo Wars, sprich jede Einheit ist besonders effektiv im Kampf gegen eine spezifische Klasse des Gegners, bleibt aber stets alles ausgeglichen. Dadurch, dass das Spielen mit den Covenant mindestens genau so viel Spaß bereitet wie das Führen der UNSC Truppen ist es wirklich schade, dass die bösen Jungs nicht in der Singleplayer Kampagne übernommen werden können. Das gleiche gilt für die Flood, die später in der Story auftaucht – jene sind nichtmal im Multiplayer spielbar.

Halo Wars verlangt von euch, dass ihr gleich zum Beginn einer Mission massiv in Ressourcen investiert, bevor ihr eine nennenswerte Armee auf die Beine stellen könnt. Da es eine begrenzte Anzahl von Bauslots an der heimischen Basis gibt, muss der Spieler weise wählen, was gebaut werden soll. Die UNSC und Covenant Gebäude funktionieren nach gleichem Schema und produzieren so Ressourcen, Infanterie, Fahrzeuge, Flugzeuge und kümmern sich um die Entwicklung und Erforschung weiterer Einheiten. Sobald die Basis rund läuft habt ihr für gewöhnlich nicht mehr all zu viel Zeit, um euch weiter um die Ressourcen zu kümmern, sprich eine zügige Beschäftigung damit ist gleich zu Beginn einer Mission elementar.



Die Singleplayer Kampagne von Halo Wars konzentriert sicch weniger auf das Bauen von Basen, sondern mehr darauf bestimmte Aufgaben zu erfüllen, damit die Story weiter voranschreiten kann. Eskortmissionen, verlorene Basen zurück gewinnen, Verteidigung während auf Verstärkung gewartet wird – für Abwechslung ist gesorgt. RTS Veteranen werden mit Halo Wars keinerlei Probleme haben, denn einerseits sind die Missionen recht kurz, andererseits sind die KI Gegner, zumindest auf dem Standard Schwierigkeitsgrad, nicht all zu clever. Die Option, einen Freund zum Spiel einzuladen um die komplette Kampagne im 2 Spieler Coop Modus anzugehen, ist ein sehr wertvoller Zusatz und hebt den Spielspaß nochmal deutlich an. Dabei teilt ihr euch die Ressourcen mit eurem Partner, während ihr auch beide die Möglichkeit habt, Gebäude zu errichten. Effiziente Kommunikation ist also ein Muss, wenn ihr im Coop Modus an die Kampagne herangeht.

In technischer Hinsicht begeistert Halo Wars vor allem durch die wirklich heissen Zwischensequenzen, die ihresgleichen suchen. Sie sehen nicht nur fantastisch aus, sondern erledigen ihren Job die Story knackig aufrecht zu erhalten auch 1A. Der „Wow-Effekt“ aus den Zwischensequenzen kann sich dann bei der Ingame-Grafik zwar nicht wiederholen, aber trotzdem liefert Halo Wars auch hier ein solides Ergebnis ab. Die Areale sind sehr detailreich und ihr könnt richtig schön heranzoomen, um diese Details auch zu begutachten. Auch die Charaktere kommen sehr detailliert daher und protzen mit coolen Waffen, bei denen es sich durchaus lohnt mal genauer hin zuschauen. RTS klassisch kommt es in extremen Situationen, also wenn wirklich verdammt viel auf dem Bildschirm los ist, zu kleineren Einbrüchen der Framerate. Diese halten sich jedoch absolut in Grenzen und sind zu keinem Zeitpunkt wirklich behindernd.



Wie seine Ego-Shooter Kumpanen wurde auch Halo Wars mit einem epischen, orchestralen Soundtrack ausgestattet. Neben der Story und den Charakteren merkt man auch gleich an der Musik, dass es sich hier um einen Halo-Titel handelt, was Fans definitiv gefallen wird. Auch in Sachen Soundeffekte wird die Legende absolut befriedigend fortgeführt.

Gregory meint:

Gregory

Halo Wars punktet durch den vorbildlichen Gebrauch der Grundmaterialien, die die Halo Franchise einfach mit sich bringt. Außerdem hat mir persönlich vor allem die vereinfachte Steuerung gefallen, wodurch der Spielfluss wesentlich besser aufrecht erhalten wird als bei der berühmten RTS Konkurrenz aus dem Hause Electronic Arts. Punkteabzug gibt es in erster Linie für die verhältnismäßig kurze Dauer der Singleplayer Kampagne.

Positiv

  • Starke Zwischensequenzen und Erzählungsweise
  • Abwechslungsreiche Missionen in der Kampagne
  • Sehr einfach gehaltene Steuerung

Negativ

  • Keine riesigen Schlachten durch Begrenzung der Truppengröße
  • Wenig Multiplayer Optionen
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Halo Wars Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 6
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 27.02.2009
Vermarkter MicrosoftGameStudio
Wertung 8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen