Growlanser Generations im Test

PlayStation2
Eigentlich als zwei vollkommen verschiedene Spiele gedacht, erschienen Growlanser II: The Sense of Justice und Growlanser III: The Dual Darkness nach ewigen Reibereien in den USA. Auch wenn die Reihe in Japan sich großer Beliebtheit erfreut, mussten sich die Fans in Nordamerika durch zahlreiche Verschiebungen gedulden, viele glaubten sogar, dass die Spinoff-Saga der bekannten Langrisser-Serie nie im Westen erscheinen würde. Doch die Leute von Working Designs haben über die Jahre bewiesen, dass sie fast immer ihr Wort halten und so wurden die Fans schließlich doch noch belohnt.


Growlanser II ist ein sehr strukturiertes Spiel, ohne besonders hervorstechende Charaktere, die mit individuellen Waffen und Fähigkeiten aufwarten. Stattdessen bekommt man ein Ring-Waffen-System geboten, was im eigentlichen Sinne eine Gruppe von ausstattbaren Ability-Slots ist. Trotz dieses Aufbaus ist eine Menge Strategie im Game, da jeder Kämpfer nur einen Ring benutzen und drei Power-Ups anlegen kann.

Dazu kommt, dass man nach jedem Kampf neue Ringe erhält. Streckt ihr stärkere Feinde nieder, könnt ihr von den jeweiligen Ringen bessere Versionen erhalten. Wie man bereits erahnen kann, ist jeder Ring dadurch anders ausgestattet, was heißt dass jeweils verschieden starke Power-Ups ausgerüstet werden können. Hier kommt nun der strategische Aspekt wieder zum Vorschein, da man als Spieler vor die Wahl gestellt wird, welcher eurer Recken die bestmögliche Kombination hervor bringt. Zudem kann man nur fünfzig Ringe gleichzeitig bei sich verstauen, was ein häufiges Verkaufen und Umschichten zur Folge hat. Dieses System bietet einem als Spieler enorm viele Möglichkeiten sich ein effektives Kämpferteam auf die Beine zu stellen.

Neben dem Ring-System gibt es noch mehr Möglichkeiten die Fähigkeiten eines Helden auszubauen. Eine separate Kategorie von Skills bietet Optionen wie etwa den Schutz vor bestimmten Attacken oder höhere Bewegungsfähigkeit. Besonders die offensiven Techniken wie kritische und giftige Schläge helfen euch bereits früh im Spiel in den Kämpfen.

Das Magie-System funktioniert ein wenig anders als bei der Konkurrenz. Growlanser II nutzt ein Neun-Level-System für die magischen Sprüche. Nehmen wir als Beispiel einen bis auf Level 9 aufgeladenen Wind-Zauber. Einmal aufgeladen liegt es an euch, ob ihr die komplette Wucht auf einen Feind lenkt, oder ihn auf neun andere verteilt. Eine gute Idee von den Entwicklern, es wurde auch daran gedacht dem jeweiligen Spruch eine gewisse Zeit für das Aufladen anzurechnen, was es unmöglich macht alle fünf Sekunden eine mächtigen Zauber zu wirken.


Auffallend ist auch die Gestaltung der Oberwelt, wo der Spieler lediglich auf einer Karte den Ort anklickt, der aufgesucht werden soll. Das Erkunden von Städten, die Gespräche mit verschiedenen Personen und die einzelnen relevanten Events sind alle textbasiert, ohne Sequenzen oder Ähnlichem. Besonders diejenigen, die es nicht mögen sich minutenlange Filme anzusehen, dürfte diese Auslegung zufrieden stellen. Die Grafik während der Kämpfe ist als knuffige Japano-Optik anzusehen, was aus einer isometrischen Ansicht von rechts oben präsentiert wird.

Was die Story betrifft, ist der zweite Teil defintiv schwächer als sein Nachfolger, was aber nicht heißt dass sie schlecht ist, sie ist lediglich ein wenig zu vorhersehbar. Der Held, Wein Cruz, tritt in den Dienst der Ritter ein, um eine mysteriöse Macht zu stoppen, die das Land übernehmen will. Die Charaktere sind dennoch sympathisch und sollten auch die meisten Zocker zufriedenstellen, wenn man von einigen Sprechern absieht. Der non-lineare Plot samt mehreren Abspännen und der gute Soundtrack sind ebenfalls sehr positive Aspekte.



Growlanser III ist definitv der Teil mit der besseren Präsentation und besitzt zudem ein Kampfsystem, was ein klein wenig komplizierter als das vom zweiten Teil ist. All die Auslegungen für die Techniken und das Ring-System wurden übernommen, jedoch sind besonders die späteren Kämpfe viel schwieriger. Der Hauptgrund dafür dürfte die Tatsache sein, dass euer Team auf vier Kämpfer begrenzt wurde, zum Vergleich, im Vorgänger waren es acht. Dazu wurde an der K.I. der Gegner gefeilt, die nun intelligenter gegen euch vorgehen.

Um die Truppenminimierung auszugleichen bietet The Dual Darkness eine Neuerung im Kampfsystem. Man kann nach wie vor Zaubersprüche und Techniken lernen, jedoch gibt es nun die Möglichkeit von Team-Attacken. Diese Attacken sind enorm wichtig im Spielverlauf und werden die üblichen Kampfstrategien, in Kombination mit der Möglichkeit Items im Kampf zu nutzen, drastisch umstellen. Wer also den Vorgänger zu einfach findet, bekommt mit dem Nachfolger mehr Herausforderung geboten.

Die größte Veränderung ist aber das Fehlen einer Weltkarte, auf der umher gereist wird. Stattdessen gibt es nun eine frei begehbare Oberwelt, auch die zahlreichen Städte laden zum Erkunden ein. In den Kämpfen hat sich die Grafik nicht weiter verändert, doch aufgrund der Tatsache dass nun alles frei begehbar ist, bekommt man schön gezeichnete Areale spendiert.



Wie bereits erwähnt, hat der dritte Teil die bessere Storyline, welche zusammen mit dem nach wie vor sehr gutem Kampfsystem viel Unterhaltung bietet. Growlanser III bezieht seine Handlung 1000 Jahre vor dem zweiten Teil und erzählt die Geschichte eines von Amnesie geplagten Helden, der in einen weltweiten Konflikt gezogen wird. Glücklicherweise harmonieren die Charaktere zusammen mit ihren Sprechern ohne größere Kritikpunkte, was es sehr angenehm macht dem Spiel zu folgen. Auch der Soundtrack wartet erneut mit schönen Kompositionen auf, die dem dritten Teil ein tolles Klanggerüst bescheren, in Kombination mit der guten Sprachausgabe.

Felix meint:

Felix

Für Oldschool-Freunde bietet Growlanser Generations eine Menge Futter, gerade durch die multiplen Enden und dem Zusammenspiel beider Teile wird eine Menge Motivation gewährleistet. Zocker die nach einem rasanten Spielablauf suchen sind hier falsch, ebenso jene die eine zeitgemäße Präsentation wollen. Der Rest freut sich auf viele Spielstunden vor dem Fernseher. Das Spiel existiert übrigens in zwei Ausführungen. Wer die Deluxe Edition samt Soundtrack, Uhr, Ring, Kette und Karten für die eigene Sammlung will, muss mittlerweile tief in die Geldbörse greifen.

Positiv

  • 2 Spiele in einem Pack
  • Enormer Umfang
  • Guter Soundtrack

Negativ

  • Veraltete Präsentation
  • Einige schwache Sprecher
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Growlanser Generations Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC-US
Auflösung / Hertz 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 7. Dezember 2004
Vermarkter -
Wertung 8.2
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