
Eine Hintergrundstory wird in God Panic: Shijyou Saikyu Gundan nicht geboten - wozu auch. Bei einer fliegenden Katze, die im blauen Ninja Anzug mit Kaputze steckt, ist das auch ganz gut so. Jedenfalls zählt dieser Titel ähnlich wie Parodius oder Cho Aniki zu den skurrilen Fun-Titeln auf der kultigen PC Engine. In dem im Jahr 1992 in Japan veröffentlichten Vertikal-Shooter gibt es neben einer Smartbomb an (Extra-)Waffen leider nur den 08/15-Standartschuss und die aus dem Genre bekannten Beiboote. Dieser lässt sich immerhin durch verschiedene Items upgraden.


Die Gegnerpalette in God Panic: Shijyou Saikyu Gundan hat es dafür umso mehr in sich: So begegnet ihr schießenden Bonsaibäumchen, Ninjas, Dinos mit Frauenköpfen, Motorrad-Bräuten, Geishas uvm. Letztere lassen durch Beschuss sogar ihren Kimono fallen. Auch Muskelprotze mit Lederhut (Choaniki lässt schön grüßen) oder schwitzende Wrestler, die euch mit ihrem (!) Sekret bewerfen, bekommt ihr zu Gesicht. Beim Hulkster steht sogar stilecht 'Hulk' auf seinem grünen Latexanzug. Besonders nennenswert sind die rückwärtslaufenden Bananen mit Kopfbedeckung oder der 'Schweinepanzer' auf Ketten - eben deshalb, weil es kein vergleichbares Spiel gibt.
Trotz des abgedrehten Designs hat der Titel spielerisch einiges - inklusive diverser Obermotze - zu bieten. Die Stages werden zum Teil mit unzähligen Gegnern überfüllt, dass man höllisch aufpassen muss, nicht im Kugelhagel getroffen zu werden. Unser wendiges Ninja-Kätzchen bewegt sich im Vergleich zu seinen Artgenossen dafür recht zügig voran. Den Gegnerscharen auszuweichen - zumindest auf dem einfachen Schwierigkeitsgrad - sollte kein allzu großes Problem darstellen.


Das fehlende Waffensystem macht sich dennoch im Laufe des Spiels bemerkbar. Nichtsdestotrotz macht God Panic: Shijyou Saikyu Gundan Spaß und motiviert auch zum mehrmaligen Zocken. Wer am Ende den letzten Boss ins Pixel-Nirwana schickt, darf munter weiterspielen. Beim zweiten Durchlauf erwarten euch dann psychedelische Farbveränderungen sowie neu kolorierte Gegner-Sprites.
Grafisch kann der Titel durchaus beeindrucken, setzt aber keine neuen Maßstäbe in dem Genre. Das abgedrehte Gegnerdesign und die außergewöhnlichen Hintergründe, wie bspw. der (!) halbnackte Körper einer Frau am Strand, sind neben dem bombigen Soundtrack die größten Pluspunkte in God Panic: Shijyou Saikyu Gundan. Leider schwankt die Optik etwas. Sprich: Einige der Gegner kommen recht detailarm daher.


Mit Manic Shootern wie Mushihime-sama ist God Panic: Shijyou Saikyu Gundan nicht vergleichbar, für eine angenehme Runde zwischendurch macht der Titel jedoch allemal Spaß. Insbesondere die witzig-schräge Aufmachung hält den Spieler bei Laune. Durch seine Zugänglichkeit ist God Panic: Shijyou Saikyu Gundan auch für Neueinsteiger äußerst empfehlenswert. Abschließend noch eine kleine Ergänzung meinerseits: Wenn ihr eure Augen beim Spielen ganz leicht zusammen kneift, werdet ihr statt einer fliegenden Katze ein blaues Schwein erkennen.