
Der Titel vom Schlage Final Fight: Streetwise birgt ein rudimentäres Kampfsystem. Mit dem linken Analogstick wird Gene gesteuert, mit dem rechten weicht er gegnerischen Angriffen aus. Gekämpft wird durch Malträtieren der Buttons. Smasht ihr die Buttons in einer korrekten Reihenfolge, kommen sogar ansehnliche Kombos zu Stande, die später individuell angepasst werden können. Außerdem gibt es Spezialattacken, die dem Gegner besonders viel Schaden zufügen können. Diese Moves wie „La Bomba“ oder „Schockwelle“ sehen nicht nur imposant aus, nein sie können gegen böse Monster, die mehr drauf haben als normale Schurken, ausgesprochen wirkungsvoll sein.


Habt ihr genug Widersacher umgelegt, könnt ihr die God Hand aktivieren. Jetzt schlagt ihr mächtiger und schneller zu und dürft in kürzester Zeit sehr viel Feindvolk ins Jenseits schicken. Die Zeit, in der die God Hand aktiviert ist, ist zwar sehr kurz, wird jedoch im Spielverlauf erweitert. Dazu bewegt Protagonist Gene sich schneller, weicht besser aus und kann auch mehreren Gegnern gleichzeitig den Schädel einschlagen. Essentiell ist das Beherrschen der Konterattacke: Wird im richtigen Moment auf den Button gehämmert, kann ein feindlicher Angriff in eine Gegenattacke münden. Im Spielverlauf bekommt ihr des Weiteren immer höhere Level, die jedoch wieder reduziert werden, falls man stirbt oder zu hart getroffen wird.
Abseits des stetigen Gekloppes gibts auch viel zu lachen,,, Der Humor könnte glatt aus Destroy All Humans! stammen, enthält jedoch noch eine gehörige Portion Salsa (der Titel spielt in einem WildWest-Gebiet). Dazu gibt es nette Soundeffekte wie ein lachendes Publikum ganz in SitCom-Manier, welches bei besonders netten Angriffen auch mal den ein oder anderen Applaus in petto hat. Insgesamt lockern diese Sidekicks das Geschehen merklich auf.


Optisch kann der Titel nicht ganz überzeugen. Während die Charaktere schön und liebevoll designed wurden und auch die Zwischensequenzen durch nette Spielereien überzeugen können, wirken die Gegner eckig und detailarm, zudem wirken viele Umgebungstexturen schwammig. Abgerundet wird die mangelnde grafische Qualität von einem nervigen Kantenflimmern.
Der Sound ist wie bereits angesprochen eines der Prunkstücke des Spiels. Die Hintergrundmusik bietet zünftiges Western-Feeling, aktiviert man die God Hand peitscht gar eine besonders flotte Latin-Musik aus den Boxen. Die Kampfeffekte und die englische Sprachausgabe sowie die o.g. Publikumseinwürfe können ebenso überzeugen.
Den eher negativen Tenor der ausländischen Fachpresse kann ich nicht nachvollziehen: God Hand bietet klassische Prügelkost, der spielerisch mehr als überzeugen kann. Auch wenn man recht lange zum Eingewöhnen braucht, geht der Titel danach locker von der Hand und macht sehr viel Spaß. Zwar sind grafische Mankos vorhanden, doch werden diese durch den bravorösen Sound wettgemacht. Wer auf Final Fight & Co. steht, darf gern Probezocken.