Giga Wing im Test

Dreamcast
Wer mindestens drei horizontal/vertikal scrollende Ballerspiele besitzt, braucht eigentlich nicht mehr weiter zu lesen - viel Neues gibt es nicht zu vermelden. Wer allerdings von dieser Sorte Games nie genug bekommen kann, liegt mit Giga Wing gar nicht mal so verkehrt...


Niemand geringeres als die japanische Traditionsfirma Capcom hatte es sich nämlich als Aufgabe auserkoren, die anfänglich als 3D-Konsole ausgemachte Dreamcast mit einem klassischen 2D-Shooter zu erobern. Und klassischer geht es fast gar nicht mehr, denn nach alter Manier bemannt ihr hier einen von vier freien Fliegern (allesamt den Elementen Feuer, Eis, Wasser und ... Blitz zugeordnet) und zieht gegen außerirdische Mächte ins Feld, um deren miese Pläne pflichtbewusst zu durchkreuzen.

Dazu stehen euch neben einer netten Standardwaffe (die sich durch das Aufsammeln von Power-Ups im Spielverlauf erheblich ausbauen lässt) und einem etwas träge reagierenden Schutzschild zum reflektieren von Geschossen auch noch eine begrenze Anzahl Smart-Bombs zur Verfügung, die wirklich alles gnadenlos vom Bildschirm fegen und anrückende Aliens in Bratmaxe verwandeln. Allerdings währt die Freude nicht lange, denn habt ihr nach diesem riesigen Effektfeuerwerk erst einmal wieder euer Schiff geortet, rückt meist auch schon die nächste Welle der fiesen Aliens an.



Capcom hat die Invasoren dabei in einer unglaublichen Menge auf Dreamcast gezaubert, wie man sie damals bei Erscheinen bislang nur von diversen Arcade Automaten her kannte. Umso erstaunlicher war es, dass Dreamcast trotz eines von Projektilen nur so überlaufenen Bildschirms selten in die Knie geht und ein klarer Geschwindigkeitsverlust dabei spürbar wäre. Man könnte auch sagen, Giga Wing war ein erster klarer Vorbote von dem, was uns mit Games wie Ikaruga, Trigger Heart Exelica, Under Defeat & Konsorten noch so erwarten sollte.

Dass es qualitativ dennoch auf keinen Fall an diese Titel heranreicht, ist einigen groben Schnitzern zuzuschreiben. So befinden sich in den sechs Stages neben etlichen recycelten Strukturen, abgesehen von Speed-Ups, keine echten Extrawaffen, wie sie eigentlich damals schon zum Standard gehörten. Zum anderen wäre da die Möglichkeit für den Spieler, auf unendlich Continues zurückzugreifen. In diesem Fall ist die Verlockung natürlich ungemein groß - und das Spiel ungemein kurz. Sage und schreibe 30 Minuten nach dem ersten Einschalten hatte ich Giga Wing bereits erfolgreich beendet - geradezu lachhaft, wenn man sich den einstigen Verkaufspreis mal vor Augen führt.



Da tröstet es natürlich kaum darüber hinweg, dass man den Titel auch zu zweit kooperativ begehen darf (auch wenn das wirklich noch Laune macht!), sogar an eine Unterstützung der VGA Box gedacht wurde und Giga Wing die Spieler mit hübschen Anime Grafiken verwöhnt. Der Umfang mit seinen sechs Level ist einfach ein Witz, das Fehlen jeglicher Extrawaffen unerklärlich und die Explosionen arg aufgepixelt. Wer sich übrigens trotzdem mit nur einem einzigen Credit durch das Spiel ballert, darf sich am Ende noch an einem geheimen Endboss versuchen... viel Spaß!

Sebastian meint:

Sebastian

Giga Wing war einer der Dreamcast Titel, die ich zur Zeit der großen Ramschverkäufe '01 / '02 für wenig Kohle bei einem großen Elektronikmarkt abgreifen konnte. Ich habe es nicht bereut, auch wenn die Spielzeit von 30 Minuten ein echter Witz ist. Wer insofern keine abendfüllende Beschäftigung sucht, sich ungern an Importen versucht und sich am Projektil-Overkill auf dem Screen nicht stört, kann zugreifen. Für alle anderen gibt es weitaus bessere Genrekollegen als Japan-Import!

Positiv

  • Viel Action auf dem Screen
  • Vier verschiedene Flieger

Negativ

  • In 30 Minuten durchgespielt
  • Keine Extrawaffen
  • Häufiger Übersichtsverlust
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Giga Wing Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2000
Vermarkter Virgin
Wertung 6.3
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen