Dragon Ball Z - Budokai Tenkaichi 2 im Test

Nintendo Wii
Mit über 250 Millionen verkauften Exemplaren der Bücher, einer Übersetzung in nahezu jede Sprache, der erfolgreichsten Animeserie der Welt und einem Bekanntheitsgrad, der sich locker mit Helden wie Batman, Spiderman oder anderen Comic-Serien messen kann, ist das Dragonball-Franchise ohne jegliche Übertreibung ein ganz dicker Brocken im Lizenzdschungel.
Atari, aktueller Inhaber der Lizenz, lässt es sich natürlich nicht nehmen regelmäßig neue Software rund um Son-Goku und seine Freunde auf den Markt zu werfen. Mit Boshaftigkeit könnte man sogar behaupten, die Lizenz werde ausgeschlachtet und Produktrecycling stünde an der Tagesordnung.

Doch auch wenn es sich bei Dragonball Z Budokai Tenkaichi 2 für Nintendos Wii um eine Umsetzung eines Playstation 2 Titels handelt, wollen wir da keinerlei Absichten in dieser Richtung unterstellen. So wurde die Fassung neben massig neuen Charakteren nämlich auch um die unumgängliche Wiimote-Steuerung erweitert, aber dazu später mehr.



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Die Story des Spiels dreht sich um die Dragonball Z und GT Saga und schließt ebenfalls alle Neben- bzw. Parallelstorys der Filme mit ein. Ihr begleitet also Son-Goku und seine Freunde vom ersten Treffen auf die Sayajins bis hin zum GT Finale gegen den bösen Shenlong und räumt dazwischen mit Superschurken wie Freezer, Cell oder dem Dämon Boo auf.

Die Story wird ganz nett präsentiert, hat aber einen Haken, der Fans durchaus nerven kann. Ihr besiegt einen Gegner ohne große Mühe nur um in der nächsten Cut-Scene zu erfahren, dass der übermächtige Gegner euch in Grund und Boden geprügelt hat, weil es so eben auch in der Original Story zu lesen bzw. zu sehen war. Wer bestimmte Schlüsselszenen meistert, kann außerdem noch drei alternative Storylines freischalten, die aber mit den Originalstories nichts zu tun haben - trotzdem nette Zugabe.



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Während des Storymodus, bei dem ihr euch mit sämtlichen Kämpfern des Team Z durch die oben genannte Geschichte prügelt, geht auch eine ganze Menge in der frei zerstörbaren Umgebung zu Bruch wie z.B. Bäume, Häuser oder auch mal ganze Berge. Für welchen Kämpfer ihr euch entscheidet ist dabei fast schon belanglos. Das Steuerschema ist nämlich extrem universell gemäß dem Motto: kennst du einen, kennst du soe alle.

Mit etwas Glück findet ihr in zertrümmerten Umgebungen auch einen begehrten Dragonball. Habt ihr davon 7 Stück zusammen, könnt ihr den Drachen Shenlong rufen und euch einen Wunsch in Form eines Items erfüllen lassen. Diese so genannten Z-Objekte könnt ihr verkaufen, zum aufleveln eures Charakters benutzen oder sogar mit anderen Objekten fusionieren, um neue Objekte zu erschaffen.

Allerdings hat diese Option einen Haken. Die Objektflut ist nahezu unüberschaubar und dazu noch schlecht erklärt, von Tipps für Fusionen mal ganz abgesehen. Wirklich relevant sind nur zwei Faktoren für ein Objekt. Den Preis, den man dafür im Shop bekommt oder die Skillpunkte, die ihr damit eurem Charakter verpassen könnt.



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Habt ihr mal keine Lust euch durch die Story zu kämpfen, könnt ihr euch mit einem Freund duellieren, an einem Turnier teilnehmen oder den Ultimate Z Battle bestreiten, in dem ihr euch diverse Gegnerleitern hochkämpfen könnt, wie es früher bei einer berüchtigten Prügelspielserie der Fall war.

Grafisch präsentiert sich das Spiel genau wie man es von einer Manga bzw. Anime Vorlage erwarten würde. Die Figuren erstrahlen im buntesten Cel-Shading Look, der aber hier wie die berüchtigte Faust aufs Auge passt. Erbitterte Kämpfe hinterlassen Schmutz, Blut und zerfetzte Kleidung, so dass sich Fans der Vorlage direkt heimisch fühlen. Die Animationen sind leider nicht ganz so gut gelungen und wirken oft hakelig und abgehackt. Dafür bekommt man im Sekundentakt spektakuläre Lichteffekte und Explosionen um die Ohren gehauen, bei besonders starken Attacken wie der Genkidama geht sogar schon mal die ganze Erde zu Bruch.

Die Umgebung ist hingegen wieder ein wenig detailarm geraten, passt sich aber der Vorlage relativ gut an und letztlich ist Atmosphäre ohnehin wichtiger als Technikbombast. Sonderlich viel Abwechslung ist allerdings auch hier nicht zu erwarten, da Städte, der Planet Namek, Schnee-, Wüsten- und Waldlandschaften das Spektrum der Vorlage komplett abdecken.



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Was Atari und Bandai Namco jedoch total in den Sand gesetzt haben, ist die musikalische Untermalung. 08/15 J-Rock Geschrammel muss in der heutigen Zeit doch wirklich nicht mehr sein, zumal die Lizenz genug Audiomaterial hergeben sollte, um einen vernünftigen Soundtrack zu basteln. Beide Daumen hoch gibt es hingegen für den Sound, denn Sprecher und Effekte könnten im Anime nicht besser sein. Die Sprachausgabe ist hierbei zwar komplett auf Englisch, aber dafür gibt es deutsche Untertitel.

Kommen wir nun zur Kernfrage eines jeden Wii-Titels - die Steuerung. Der erste Pluspunkt den man Festhalten sollte: Gamecube und auch Classic Controller werden komplett unterstützt. Und dass ist auch gut so, denn die Steuerung per Wii-Mote ist als Gimmick zwar lustig, aber ziemlich nervig und ineffektiv.

Der Analog Stick des Nunchuk dient dabei zum bewegen der Spielfigur, die Feuerknöpfe der Wii-Mote sind Standardaktionen, wie Schlagen, Treten, Blocken und Energie sammeln zugeordnet. Während die mächtigen und wichtigen Spezialmanöver mit Padsteuerung jedoch durch recht einfache Tastenkombinationen entfesselt werden, ahmt ihr mit Nunchuk und Wii-Mote Bewegungsmuster nach, die in etwa den Originalbewegungen entsprechen. Das ist im Eifer des Gefechts äußerst hektisch und misslingt leider mit Regelmäßigkeit. In der Zwischenzeit deckt euer Gegner euch natürlich mit zahllosen Specialmoves ein und der Kampf geht so schnell verloren. Zumal euch bei der neuartigen Steuerungsvariante viel Lernwilligkeit abgefordert, denn wer kennt (von der Bewegung des Kame-Hame-Ha mal abgesehen) schon die Bewegungsmuster der Superattacken...

Sebastian meint:

Sebastian

Bleibt die Frage für wen ist Dragonball Z Budokai Tenkaichi 2 eigentlich gedacht? Leichte Antwort: Für Fans der Vorlage. Wer mit dieser nichts Anfangen kann, sollte um den Titel einen weiten Bogen machen, denn Nichtkenner werden mit zuviel Input und zu wenig Einführung schlichtweg überfordert sein. Fans finden einen umfangreichen 20+ Stunden Spielzeit Titel, der seine Sache technisch solide bewältigt und nahezu alle Facetten der Serie aufgreift. Die Wii-Mote Unterstützung ist nett angedacht, aber letztlich ohne Nutzen. Deshalb bleibt es dabei: Für DBZ-Fans die Erfüllung, alle anderen Prügeln sich mit (hoffentlich bald kommenden) anderen Vertretern.

written by Timo van Eikelen, © nexgam
 
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Dragon Ball Z - Budokai Tenkaichi 2 Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 22. März 2007
Vermarkter Atari
Wertung 6.5
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