Dino Crisis im Test

Dreamcast
Denkt man an Survival Horror Abenteuer auf Dreamcast, so fällt der erste Blick unweigerlich auf die drei Ableger der Resident Evil Reihe. Doch es muss nicht immer die S.T.A.R.S Truppe sein, wenn es um Schockeffekte auf Dreamcast geht. Die rotgeschopfte Regina versteht ihr Handwerk nämlich ebenfalls überaus gut und stammt darüber hinaus auch noch aus dem gleichen Hause wie das Zombie-Abenteuer. Ein gutes Omen für Freunde des Genre?


Spinnen, Höllenhunde, Mutanten, Zombies - Resident Evil hat so einiges an ekligen Feinden aufzubieten, die einen sonst nicht einmal im schlimmsten Albtraum plagen. Damit verglichen gibt sich Dino Crisis recht zahm, denn hier beherrschen die schon im Titel angepriesenen Dinos eure Abschussliste. Die stehen nämlich irgendwie in Verbindung mit dem Wissenschaftler Dr. Kirk, der rein zufällig mit Erscheinen der Viecher verschwunden ist. Folglich begibt sich die wehrhafte Regina gemeinsam mit ihren Kameraden Gail und Rick auf die Suche nach dem Doc. Und ähnlich wie bei der Zombiehatz laufen sich die drei Teammitglieder während des Abenteuers auch immer wieder über den Weg, was für zusätzliche Authentizität und Atmosphäre sorgt.

Doch für freudige Kaffekränzchen bleibt wenig Zeit, die urzeitlichen Reptilien sind nämlich praktisch überall und nehmen Darwins Theorie vom Überleben des Stärkeren sehr genau. Da hilft nur der beherzte Griff zu Pistole, Shotgun oder Bazooka, um nicht als kleiner Dino-Snack am Nachmittag zu enden. Non-Stop Action gibt es hier allerdings nicht, denn häufig eingestreute Rätsel bringen das Gameplay wieder behutsam zurück auf ein normales Tempo, wobei dann altbekannte Dinge wie Schlüssel- und Schalterrätsel gemeistert werden dürfen. Etwas schade ist es in diesem Zusammenhang natürlich wieder, dass man Capcom-typisch auf einen festen Handlungsstrang setzt, dessen Linearität man nicht entkommt. Spätestens an der nächsten Laserschranke, verschlossenen Tür oder am Zaun ist Schluss mit ausschweifenden Erkundungstouren und es muss erstmal das erkundete Terrain entsprechend von Gegnern und Rätseln gesäubert werden.



Sich damit anzufreunden fällt allerdings auch nicht besonders schwer, denn Dino Crisis erzählt Reginas Geschichte mit einer hervorragenden Gruselatmosphäre. Was war ich geschockt, als ich im ersten Stock am Fenster eines Gebäudes plötzlich zwei riesige Augen erblickte, die kurz darauf nichts unversucht ließen, mich als Nahrungsergänzung zu verwerten. Auch in Dino-Landen lebt es sich halt nicht vom Grünzeug allein.. :-)

Was den Spielspaß von Dino Crisis leider richtig trübt, ist die schlechte Umsetzung von Dino Crisis auf Dreamcast. Die ursprüngliche PSone Fassung war damals technisch ein kleines Meisterwerk und setzte neue Maßstäbe - für Capcom offensichtlich auch zwei Jahre später noch gut genug, um sie frecherweise einfach 1:1 auf Dreamcast zu portieren. Auch ein 50/60Hz Modus wurde ebenso vernachlässigt wie die VGA-Box Unterstützung. Ein Jammer ist letztlich auch die Steuerung - statt auf den Analogstick des Dreamcast-Pads zurückzugreifen, schlagt ihr euch hier umständlich mit dem leidigen Steuerkreuz herum. Wenigstens die im englischen Original belassene Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln macht auch auf der Kringelbox (bis auf einige wenige Stellen) gut was her.

Sebastian meint:

Sebastian

Capcom auf dem Recycle-Trip! Ihren PSone Klassiker nach ewigen Zeiten irgendwann mal ohne nennenswerte Veränderung auf Dreamcast zu portieren, war schon eine recht dreiste Leistung. Auf der anderen Seite freute man sich als Dreamcast Fan über jedes Survival Horror Spiel, wenngleich der Spielspaß hier übrigens nicht sonderlich lange währt - je nach Vorgehensweise seid ihr bei Dino Crisis nämlich schon nach 10-15 Stunden komplett durch. Bis dahin ist gute Unterhaltung aber garantiert!

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Dino Crisis Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Dezember 2000
Vermarkter -
Wertung 7.5
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